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Geliebt, begehrt, verwoehnt

Geliebt, begehrt, verwoehnt

Titel: Geliebt, begehrt, verwoehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Kreditkarten sperren zu lassen und neue zu bestellen.
    "Sollen die neuen Karten dorthin geschickt werden, wo Sie jetzt sind?" hatte Gayle sie gefragt.
    "Nein, lassen Sie sie ins Hotel nach Lampton schicken. Oh, und wenn Sie der Versicherung und der Werkstatt erzählen, was mit meinem Auto passiert ist, versuchen Sie, einen kostenlosen Ersatzwagen zu bekommen, ja?"
    Sie hatte ihren Bericht ziemlich knapp gehalten und war über Gayles mitfühlende Zwischenrufe einfach hinweggegangen. Finn Gordon hatte ihr einen Raum gezeigt, in den sie sich zurückziehen konnte, und ihr sein Handy geliehen. Es war ihr unangenehm, ihn um etwas bitten zu müssen. Schnell wählte sie die Nummer ihrer Großmutter. Sie hatte ihr nichts von ihren Plänen erzählt, sondern nur angekündigt, dass sie für einige Tage geschäftlich unterwegs sein würde.
    Arabella Russells Stimme klang schwach und verloren, als sie sich am Telefon meldete. Es schnürte Melly die Kehle zu.
    Finn, der seinem unerwarteten und unerwünschten Gast eine Tasse Tee hatte bringen wollen, stand vor der halb offenen Tür. Er hörte den besorgten, liebevollen Ton in Mellys Stimme, als sie fragte: "Geht es dir denn gut, Darling?"
    Er nahm an, dass Melly mit ihrem Freund telefonierte, und zog sich sofort zurück. Irritiert fragte er sich, warum es ihn so sehr störte, dass es einen Mann in ihrem Leben gab.
    Inzwischen hatten sie sich einander vorgestellt. Die Förmlichkeit, mit der das geschehen war, hätte er in jedem anderen Zusammenhang komisch gefunden.
    Obwohl sie ein wenig mitgenommen aussah, fand er Melly immer noch beunruhigend attraktiv. Vergeblich versuchte er, sich einzureden, dass er brünette Frauen bevorzugte und blaue Augen schöner fand als braune. Trotzdem ertappte er sich immer wieder dabei, wie er sie ein wenig zu lange und zu intensiv betrachtete.
    Nachdem Melly das Gespräch mit ihrer Großmutter beendet hatte, sah sie sich in dem Zimmer um. Es war geräumig und verfügte über ein eigenes Badezimmer. Durch die Mansardenfenster hatte man einen herrlichen Blick auf Felder und Wiesen, hinter denen einige bewaldete Hügel aufragten. Da es Herbst war, dämmerte es bereits. Verzweiflung überkam sie bei dem Gedanken, dass sie hier festsitzen würde, bis die Furt wieder passierbar war.
    Auf ihre Bitte hin, den Computer benutzen und eine E-Mail an Gayle senden zu dürfen, hatte sie von ihrem unfreiwilligen Gastgeber nur ein spöttisches Lächeln geerntet.
    "Ich habe keinen Computer. Ich suche mir gern aus, wen ich in meine Privatsphäre eindringen lasse."
    Das war ein Seitenhieb gegen sie und verriet seine Einstellung zur Informationstechnologie. Der Mann schien ein Neandertaler zu sein. Heute besaß doch fast jeder einen Computer mit Internetzugang. Mit Ausnahme dieses Bauern, wie es schien. Das Schicksal hätte kaum jemanden finden können, der mir unsympathischer ist, dachte Melly gereizt. Einen größeren Gegensatz als zwischen Finn und ihr konnte es wohl kaum geben. Ihrer Ansicht nach konnte das Wasser gar nicht schnell genug zurückgehen, und das nicht nur wegen der bevorstehenden Auktion.
    Finn saß in der Küche und hörte sich im Radio den örtlichen Wetterbericht an.
    Bisher gab es für das plötzliche Unwetter keine meteorologische Erklärung.
    Erstaunlicherweise waren nur sein Hof und das unmittelbare Umland betroffen.
    Finn hoffte, dass der Fluss rechtzeitig zur Versteigerung wieder passierbar war.
    Es war ihm lieber, persönlich für das Gut zu bieten als am Telefon. Er beobachtete gern das Mienenspiel seiner Mitbieter, um ihre Stärken und Schwächen besser einschätzen zu können. Er rechnete nicht damit, dass er bei der Auktion viel Konkurrenz haben würde - jedenfalls nicht, soweit es das Herrenhaus und das Ackerland betraf. Bei den zwei kleinen Katen und dem Haus, das als Altenteil gedient hatte, lagen die Dinge anders. Auf keinen Fall wollte er Wochenendausflügler aus der Stadt oder gar Urlauber auf seinem Land haben. Er brauchte Ruhe.
    Die Küchentür ging auf, und Melly kam herein. Finn drehte sich zu ihr um. Sie hatte ihre Kostümjacke ausgezogen. Die dünne Seidenbluse betonte ihre erstaunlich vollen Brüste. Er musste bei ihrem Anblick ein wenig lächeln. Mit der modischen Bluse, den schlichten goldenen Ohrsteckern und dem gut sitzenden schwarzen Rock wirkte sie wie eine selbstbewusste Geschäftsfrau - bis auf die Tatsache, dass sie keine Schuhe trug.
    Als sie seinen amüsierten Gesichtsausdruck sah, hob Melly angriffslustig das Kinn.

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