Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)
überlasse!«
Sie schob ihn von sich, als eine heftige Windbö aufkam und mit voller Wucht durchs Haus fegte, sodass Lampen, Pflanzen und allerlei Kleinkram durch die Gegend flogen.
Schließlich erfasste sie die Daimons, die der Reihe nach mit einem leisen Aufschrei umkippten.
Desiderius, der noch immer in Ulrics Gestalt war und
Marissa fest an seine Brust gedrückt hielt, rannte an ihr und Valerius vorbei ins Wohnzimmer.
Tabitha folgte, wild entschlossen, ihm ihre Nichte zu entreißen.
»Desi!«, schrie er auf, als sein Sohn stürzte und ins Nichts fiel. »Desi!«
»Das tut weh, was?«
Beim Klang der wohlbekannten Stimme fuhr Tabitha abrupt herum.
Acheron.
Langsam trat er durch die zertrümmerte Tür, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
Marissa hörte auf zu schreien, sowie sie ihn erblickte. » Akri, akri !«, rief sie und streckte die Arme nach ihm aus.
»Was zum Teufel bist du?«, wollte Desiderius wissen.
Ash streckte die Hand aus, worauf Marissa sich aus Desiderius’ Armen löste und durch die Luft geradewegs in Acherons Arme flog.
»Ich bin ihr Patenonkel«, erklärte er und drückte einen Kuss auf den Scheitel des Mädchens.
»Rissa will, dass Mami und Daddy wieder da sind, akri «, sagte Marissa, schlang die Ärmchen um Ashs Hals und drückte sich an ihn. »Mach, dass sie aufstehen!«
»Mach dir keine Sorgen, ma komatia «, erklärte Ash beschwichtigend. »Es wird alles gut.«
Mit einem Aufschrei stürzte Desiderius sich auf die beiden, prallte jedoch ab, als hätte sich eine unsichtbare Wand vor ihm aufgebaut.
Valerius trat neben Tabitha, als Acheron auf sie zukam.
Ash hob die Hand, worauf Kyrians Schwert vom Boden
aufstieg und zu ihm geflogen kam. Er reichte es Tabitha. »Bitte, Tabitha. Desiderius gehört allein dir.«
»Stryker!«, schrie Desiderius, während er etwas hervorzog, bei dem es sich allem Anschein nach um ein altes Amulett handelte. »Mach das Portal auf!«
»Es gibt kein Portal«, erklärte Ash mit einem freudlosen Grinsen. »Zumindest nicht für dich, Arschloch.«
Zum ersten Mal an diesem grauenhaften Abend musste Tabitha lächeln. »Und jetzt friss Eisen, du jämmerlicher Dreckskerl!«
Damit stürzte sie sich auf ihn.
Valerius eilte ihr zu Hilfe. In der Stimmung, in der sie sich im Augenblick befand, war sie nicht in der Lage, klar zu denken, und er wollte nicht, dass sie verletzt wurde. Sie hatte schon mehr als genug abbekommen.
Während Tabitha dem Daimon den Rest gab, trat Acheron zu Kyrian.
»Schließ die Augen, Marissa, und wünsch dir, dass dein Daddy dich in den Armen hält.«
Das kleine Mädchen kniff die Augen zusammen. »Daddy, halt mich.«
Valerius hielt inne, als Kyrian einen tiefen Atemzug machte und die Augen aufschlug. Der Grieche sah sich benommen um, während Valerius Tabitha bei ihrem Kampf gegen den Daimon half.
Ash reichte Kyrian seine Tochter, die vor Vergnügen quietschte, und ging die Treppe vollends hinauf.
Valerius blieb keine Zeit, über die Eigentümlichkeit dessen nachzugrübeln, was er gerade mit angesehen hatte, da sich Desiderius auf Tabitha stürzte.
Er packte den Daimon und zog ihn zurück. »Vergiss es«, knurrte er.
Desiderius widersetzte sich seinem Griff.
Mit einem triumphierenden Aufschrei rammte Tabitha das Schwert in Desiderius’ Herz. Valerius machte einen Satz rückwärts, ehe die Klinge auf der anderen Seite herauskam und ihn ebenfalls verletzen konnte.
Tabitha zog die Waffe heraus und lächelte, bis sie sah, dass die Wunde bereits heilte.
Er lachte. »Ich bin ein Dark Hunter, Schlampe. Du kannst mich nicht …«
Er verstummte, als Valerius ihm einen Schlag versetzte, der selbst einen Dark Hunter tötete.
Er trennte den Kopf des Daimons von den Schultern. »Niemand nennt diese Frau ungestraft Schlampe. Das überlebt keiner«, verkündete er.
Wie erstarrt blickte Tabitha auf das Szenario. Eigentlich hätte ihr Durst nach Rache gestillt sein sollen.
Doch das war er nicht.
Nichts konnte den Schmerz dieser Nacht wiedergutmachen.
Valerius zog sie in seine Arme und drehte sie an den Schultern von der Leiche weg, als Otto durch die Tür gestürmt kam.
»Will ich es wissen?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf.
»Amanda«, flüsterte sie erstickt, während ihr erneut die Tränen kamen.
Wie konnte ihre Zwillingsschwester tot sein?
»Tabby?«
Tabitha stockte der Atem, als sie die Stimme ihrer Schwester hörte. Langsam drehte sie sich zur Treppe um, aus Furcht, einem weiteren Geist
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