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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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aber es war das Erste, was ihm in den Sinn kam.
    In fast jedem Brief, den sie ihm geschrieben hatte, hatte sie gefragt, wann er zurückkäme. Er war also ziemlich sicher, dass sie ihn vermisste. Aber da er jetzt wieder hier war und unangekündigt kam und nicht wusste, wie die Situation zwischen ihr und Andrew Stanton sich entwickelt hatte, fühlte er sich fehl am Platz. Das war kein angenehmes Gefühl.
    Die Stute tänzelte unter ihm. Er ließ sie zum Herrenhaus galoppieren. Er war kurz in der Kanzlei gewesen, um mit Holbrook zu sprechen, aber sein Kollege war nicht im Büro gewesen. Sutton war nicht allzu enttäuscht gewesen. Die Person, die er am meisten sehen wollte, befand sich auf Belmont . Wenigstens hoffte er das.
    Er erblickte Eli vor dem Haus. Der alte Mann hatte bereits eine Hand zum Gruß erhoben.
    Eli kam ihm auf den Stufen vor der Haustür entgegen. „Willkommen zu Hause, Mr Monroe. Wir wussten nicht, dass Sie heute zurückkommen, Sir. Sonst hätte ich eine Kutsche in die Stadt geschickt, um Sie abholen zu lassen.“
    Sutton stieg ab und reichte ihm die Zügel. „Guten Tag, Eli. Das ist kein Problem. Ich habe Angola früher verlassen als geplant.“
    „Es ist hoffentlich nichts passiert? Mrs Acklen und den Kindern geht es gut?“
    „Alles ist bestens, und die Acklens sind wohlauf. Ich habe nur geschäftliche Dinge in Nashville zu erledigen. Meine Koffer dürften bald vom Bahnhof eintreffen.“
    „Ich kümmere mich darum, Sir.“
    Sutton ging auf das Haus zu. „Ist Miss Laurent im Haus?“
    „Nein, Sir. Sie ist heute Morgen weggegangen. Ich bin sicher, dass ihr nichts passiert ist, aber ich wollte gerade Zeke losschicken, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist.“
    „Ob alles in Ordnung ist? Wohin ist sie gegangen?“
    Eli streckte den Arm aus. „Dort über die Wiese, Sir, zum Bach, wie sie das häufig macht. Sie hatte ihre ganzen Malsachen bei sich, Sir. Normalerweise ist sie aber um diese Uhrzeit längst zurück. Das ist alles.“
    Sutton nahm ihm wieder die Zügel der Stute aus der Hand. „Ich reite hinaus und finde sie.“ Als er im Sattel saß, schaute er nach unten. „Falls sie ohne mich zurückkommt, sagen Sie ihr bitte, dass ich zurück bin und unbedingt mit ihr sprechen muss.“
    Ein leichtes Lächeln trat auf die Lippen des alten Mannes. „Ja, Sir, Mr Monroe. Das mache ich. Und, Sir …?“
    Sutton hielt die Zügel der Stute straff, während Eli näher trat.
    „Wenn ich etwas zu Ihnen sagen darf, Sir …“
    Sutton nickte, hatte aber das untrügliche Gefühl, dass der alte Mann sowieso fest entschlossen war, es auf jeden Fall zu sagen.
    „Ihr Vater gehörte zu den besten Männern, die es je gab, Mr Monroe. Egal, was andere vielleicht jetzt über ihn sagen oder über ihn schreiben , Sir. Alle auf Belmont , die Dr. Monroe kannten, halten ihn immer noch in großen Ehren. Ich halte ihn in großen Ehren, Sir.“ Eli neigte leicht den Kopf. „Genauso wie seinen Sohn.“
    Sutton wandte den Blick ab. Offensichtlich hatte Eli den Artikel im Banner gelesen. Aber warum die Meinung dieses Mannes von seinem Vater – und von ihm – ihn so sehr berührte, konnte er sich nicht erklären. Sutton bemühte sich, trotz seiner zugeschnürten Kehle zu sprechen. „Danke, Eli. Das ist sehr freundlich von Ihnen.“
    Eli hielt ihm seine rechte Hand hin und deutete auf eine erhöhte Narbe, die von seinem Daumen bis auf die andere Seite seines Handgelenks verlief. „Ich hätte vor Jahren meine Hand verloren, Sir, wenn Ihr Vater mich nicht behandelt hätte. Er kam einen Monat lang jeden Tag, dann mehrere Monate lang jede Woche. Er war hier draußen an dem Tag, bevor er …“ Eli senkte den Kopf. „Bevor sie ihn töteten, Sir. Er erzählte mir an diesem Tag, wie er das immer tat, wie stolz er auf Sie ist. Und er wäre auch jetzt auf Sie stolz, Sir, wenn er wüsste, wie Sie mit dem allem umgehen.“
    Sutton versuchte gar nicht erst zu sprechen. Es schaffte es mit Müh und Not zu nicken. Er ritt zum Bach hinaus und fühlte den kühlen Wind auf seinen Wangen. Seit dem Tag, an dem sein Vater getötet worden war, trug er die Erinnerung an ihn und sein eigenes Bedauern tief in seinem Herzen.
    Er war immer stolz darauf gewesen, Dr. Stephen Monroes Sohn zu sein. Aber noch nie mehr als in diesem Augenblick. Was er nicht erklären konnte, aber ohne Zweifel wusste, war, dass sein Vater das irgendwie auch wusste.
    * * *
    Sutton suchte sie zuerst auf der Wiese, dann ritt er zum Höhenzug hinauf, bezweifelte aber, dass

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