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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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die Arme zu nehmen und sie zu küssen! Er hatte davon geträumt, ihre Wange zu streicheln und diese vollen Lippen zu küssen. Aber er war natürlich schnell wieder zu Sinnen gekommen und wusste, dass er sich zügeln musste. Das war offensichtlich auch jetzt nötig.
    Er atmete tief ein und wieder aus.
    Er und Claire waren Kollegen. Befreundete Kollegen, die eine gute Arbeitsbeziehung miteinander verband. Und scherzhafte Wortgefechte. Und die sich stundenlang über viele Themen unterhalten konnten. Aber das war alles. Claire hatte ihm nie irgendeinen Hinweis darauf gegeben, dass sie ihm gegenüber mehr als nur Freundschaft empfand. Deshalb hatte er – bis gestern Abend – gedacht, dass ihre witzigen und angeregten Gespräche wirklich nur freundschaftlich seien. Aber dass er sich in der Galerie plötzlich so sehr zu ihr hingezogen gefühlt hatte, warf Fragen in ihm auf.
    Er musste ihr von Cara Netta erzählen. Das würde die Situation verbessern. Aber er hatte es bisher nicht geschafft, dieses Thema anzusprechen. Es war falsch von einem Mann, in Tagträumen einer Frau nachzuhängen, wenn er mit einer anderen in einer Beziehung stand – wie auch immer diese Beziehung aussehen mochte.
    Cara Netta war freundlich und gut und anmutig und nett, und sie stammte aus einer angesehenen Familie, deren Name ihm alle Türen öffnen würde. Sie war alles, was sich ein Mann von einer Frau wünschen konnte. Zudem würde sie in ein paar Tagen auf Belmont eintreffen und einen Heiratsantrag von ihm erwarten. Einen Heiratsantrag, zu dem er immer noch nicht bereit war.
    Aber vielleicht würde er dazu bereit sein, wenn der Berufungsausschuss ein gerechtes Urteil fällte. Oder wenn der Fall, an dem er jetzt offiziell mit Mr Holbrook arbeitete, sich als so vielversprechend erweisen würde, wie Holbrook dachte.
    Die Fälle von mutmaßlichen Kunstfälschungen waren zahlreicher, als sie zuerst angenommen hatten, aber die nötigen Beweise zu sammeln würde die Privatdetektive noch einige Zeit kosten. Im Moment sah es nach einer fast unlösbaren Aufgabe aus. In der Zwischenzeit befragten er und Holbrook Klienten und bauten langsam, Stück für Stück, ihren Fall auf. Und falls sie mit diesem Fall vor Gericht gingen und gewannen …
    ... würde das für ihn alles ändern. Die finanzielle Belohnung für die Kanzlei – und sein Anteil daran – wäre eine große Hilfe, um ein Vollblutgestüt zu eröffnen.
    Sutton riss sich von diesen Gedanken los und konzentrierte sich wieder auf Claire und auf die Gesichter der Kinder, während sie beschrieb, wie der Rest des Nachmittags verlaufen sollte. Sie hatte so schwer gearbeitet, um diese Feier zu einem Erfolg werden zu lassen. Das Gelingen ihrer Arbeit würde viel dazu beitragen, Adelicias angespannte Beziehungen in der Gesellschaft wiederherzustellen. Wenn Adelicia Claire nach dieser ganzen Arbeit die Stelle doch nicht gäbe …
    Er dachte an den Brief, den er an seinen Kollegen in New Orleans geschickt hatte, und ein Anflug von Schuldgefühlen nagte an ihm. Er rief sich aber schnell ins Gedächtnis, dass Adelicia von ihm verlangt hatte, diese Anfrage wegzuschicken. Trotzdem hatte er das Gefühl, Claire gegenüber irgendwie unehrlich zu sein, weil er diese Anfrage weggeschickt hatte, obwohl er natürlich wusste, dass er nur seine Arbeit machte.
    Er war überzeugt, dass sie von der Kunstauktion nichts gewusst hatte. Eine solche Überraschung konnte niemand spielen. Und Claire schon gar nicht. Sie konnte genauso wenig lügen, wie ein Vogel schwimmen konnte. Und obwohl er jedes Wort glaubte, das sie gesagt hatte, hatte er trotzdem das Gefühl, dass sie etwas verbarg. Aber er war inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass das, was sie verheimlichte, von keiner großen Bedeutung sein konnte.
    Denn er hatte ihre Aufrichtigkeit gesehen. Er hatte sie gefühlt .
    „Alles klar? Ich habe schon jeder Mannschaft einen Tipp gegeben, wo eure ersten Hinweise versteckt sind, also …“
    Aufgeregtes Geplapper machte sich unter den Kindern breit, und Claire hob die Hände, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Das Stimmengewirr verebbte zu einem leisen Raunen.
    „Wenn also der Schuss ertönt …“ Sie schaute Sutton an. „... ist das euer Startzeichen. Die erste Mannschaft, die alle ihre Hinweise gesammelt hat und hier wieder auf der Treppe steht, ist Sieger. Jeder aus der Siegermannschaft bekommt einen Preis. Gibt es noch irgendwelche Fragen?“
    „Ja, Madam“, rief William, der seine Mannschaft anführte.

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