Geliebte Fälscherin (German Edition)
Gebäck holen, Kinder?“, fragte Adelicia.
„Ich will einen Napoléon !“ , rief Pauline.
Mit einem schnellen Kuss auf Paulines Wange setzte Sutton sie ab. Sie lief sofort los. Claude folgte ihr und überholte sie noch auf der Treppe. Arm in Arm stiegen Adelicia und Mrs Hayes würdevoll die Treppe hinab. Sutton freute sich, seine Arbeitgeberin wieder in der Nashviller Gesellschaft zu sehen, obwohl ihm auffiel, dass die Gäste sie nicht so in Scharen umringten, wie sie das früher getan hatten.
Er bot Claire seinen Arm an. „Hast du auch Lust auf einen Napoléon ?“
Mit gedämpfter Begeisterung hakte sie sich bei ihm unter. „Mrs Hayes gefällt die Feier nicht.“
„Das stimmt nicht. Sie ist einfach nur … altmodischer in ihren Anschauungen. Aber ich kenne diese Frau seit Jahren und kann dir sagen, dass sie von dem, was du heute auf die Beine gestellt hast, beeindruckt ist. Und von ihrer Tochter. Weil sie dich eingestellt hat.“
„Wenigstens vorübergehend.“ Claire bedachte ihn mit einem gezwungenen Lächeln.
Als sie unten an der Treppe ankamen, legte er ihre Hand auf seinen Arm. „Lass dir von dieser einen Bemerkung nicht den Tag verderben. Einverstanden?“ Er war froh, als ihr Lächeln allmählich wieder erschien.
„Danke, Sutton.“
„Oh, Miss Laurent! Könnten wir mit Ihnen sprechen?“
„Kann man Sie für Feste mieten?“
Als er sah, wie eine Horde Mütter auf sie zukam, zog sich Sutton schnell zurück. Er wusste, dass Claire auch ohne seine Hilfe mit ihnen zurechtkäme. Er unterhielt sich mit Gästen und genoss das Gebäck, das ihn in die Pariser Straßen und zu den verführerischen Bäckereien dieser Stadt zurückversetzte.
Claire gesellte sich ungefähr eine Stunde später zu ihm. Sie setzten sich in eine Laube und schauten zusammen mit den Eltern amüsiert zu, wie die Jungen und Mädchen von Statue zu Statue und von Gebäude zu Gebäude liefen und dann wieder zu den tief hängenden Magnolienzweigen zurückstürmten.
Während des größten Teils der Schnitzeljagd hatte es den Anschein, dass die Mannschaften gleichauf waren, bis er sah, dass die Mädchen zum Eishaus rannten.
„Oh-oh“, flüsterte er leise und schaute dann zu Claire hinüber, die ihn anlächelte. „Claire Laurent, wie kannst du für Williams Feier verantwortlich sein und doch wollen, dass seine Mannschaft verliert? Es ist sein Geburtstag!“ Er schaute sich um, um sich zu vergewissern, dass Mrs Hayes nicht in der Nähe war. „Außerdem zeigt das fehlende Etikette.“
Sie schaute ihn vielsagend an. „Ich habe nie behauptet, dass ich will, dass die Mädchen gewinnen. Wenigstens habe ich das nie laut ausgesprochen.“
Er schüttelte den Kopf. Sie und Adelicia waren aus demselben Holz geschnitzt. Der leichte Wind bewegte eine Locke an ihrer Schläfe, und er lächelte bei sich, als er daran dachte, was sie für die Mitglieder der Siegermannschaft vorbereitet hatte. Selbst das Wetter spielte bei ihren Plänen mit. „Eines wollte ich dich schon länger fragen: Wie bist du eigentlich auf dieses Spiel gekommen?“
Sie hob das Kinn. „Ich habe es mir ausgedacht. Ganz allein.“ Sie schaute ihn gespielt arrogant an. „Von Ihnen bekam ich ja keine Hilfe, mein Herr.“
Sutton schaute sie an. Diese kleine, freche …
„Ich habe die Idee von Zeke.“
Er runzelte die Stirn und war verwirrt. „Zeke hat dich auf die Idee gebracht?“
Sie nickte und nippte an ihrem Kaffee. „Ich habe ihn eines Morgens in der Erde graben sehen. Er war so konzentriert und hatte so große Freude daran. Er fand eine Münze und ein paar alte Patronenhülsen. Später dachte ich wieder an Zeke und überlegte, wie viel Spaß es William und seinen Freunden machen müsste … Was?“ Sie kniff die Augen zusammen. „Warum lächelst du?“
Sutton schaute sie an. „Aus keinem bestimmten Grund. Ich habe nur …“
Sie beugte sich zu ihm herüber und ergriff seinen Arm. „Die Mädchen verlassen das Eishaus“, flüsterte sie. „Aber die Jungen kommen auch schon!“
Sutton blickte auf und sah, dass William das Rudel anführte und mit voller Geschwindigkeit vor ihnen herrannte. Die Jungen stürmten ins Eishaus und blieben keine halbe Minute darin, als sie schon wieder herausrannten und geradewegs auf die Kegelbahn zuliefen. „So viel dazu, dass die Hinweise, die sich reimen, schwerer zu verstehen wären.“
Die Jungen rasten auf ihr letztes Ziel zu und machten gegenüber den Mädchen, die gerade die Stufen zur Kegelbahn erreichten, deutlich
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