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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wie er die Haustür öffnete.
    Zu ihrem Entsetzen blieb er noch einmal stehen und blickte zu ihr herauf. »Glauben Sie an die Macht des Schicksals, Miss Arkendale?«Seine Stimme klang aus der Dunkelheit zu ihr herauf.
    »Mit solchen Angelegenheiten gebe ich mich nicht ab.«
    »Das ist ein Jammer. Wenn man bedenkt, was für einen grandiosen Beweis Sie gerade dafür geliefert haben, dass Sie zu den wenigen Menschen zählen, in deren Macht es steht, ihr Los selbst in die Hand zu nehmen, dann sollten Sie diesem Thema wirklich mehr Aufmerksamkeit widmen.«
    »Verlassen Sie dieses Haus.«
    »Leben Sie wohl, Miss Arkendale. Es ist sehr amüsant gewesen, um es zurückhaltend auszudrücken.« Der weite Mantel schwang noch ein letztes Mal um ihn herum, und dann war das Ungeheuer verschwunden.
    Charlotte bekam endlich wieder Luft. Sie drehte sich zu Winterbourne um.
    »Und Sie werden jetzt ebenfalls verschwinden, Sir. Verlassen Sie das Haus, oder ich schieße.«
    Sein schwammiges Gesicht geriet in heftige Bewegung. »Ist dir überhaupt klar, was du angerichtet hast, du dummes Biest? Ich schulde diesem Kerl ein verdammtes Vermögen.«
    »Mich interessiert nicht, wie viel Sie an ihn verloren haben. Er ist ein Ungeheuer, und Sie sind ein Mann, der einer Bestie ein unschuldiges Kind zum Fraß vorwerfen würde. Das macht auch Sie zu einem Ungeheuer. Raus jetzt.«
    »Du kannst mich nicht einfach aus meinem eigenen Haus vertreiben.«
    »Genau das beabsichtige ich. Gehen Sie, oder ich schieße. Ich rate Ihnen, meine Worte nicht in Zweifel zu ziehen, Winterbourne.«
    »Um Himmels willen, ich bin dein Stiefvater.«
    »Sie sind ein heruntergekommener, verabscheuungswürdiger Lügner. Und außerdem sind Sie ein Dieb. Sie haben die Erbschaft gestohlen, die mein Vater Ariel und mir hinterlassen hat, und Sie hatten nichts Besseres zu tun, als unser Geld in Spielhöllen zu tragen. Glauben Sie etwa, nach allem, was Sie uns angetan haben, könnten Sie auf meine Loyalität setzen? Wenn Sie das tatsächlich meinen, müssen Sie wahnsinnig sein.«
    Winterbourne geriet in Wut. »Dieses Geld ist an mich übergegangen, als ich deine Mutter geheiratet habe.«
    »Verlassen Sie dieses Haus.«
    »Charlotte, warte. Du hast die Situation nicht erfasst Mit diesem Mann, der gerade fortgegangen ist, ist nicht zu spaßen. Er hat verlangt, dass ich meine Spielschulden noch heute Nacht bezahle. Ich muss diese Angelegenheit unbedingt regeln. Ich weiß nicht, was er tun wird, wenn es mir nicht gelingt.«
    »Verschwinden Sie.«
    Winterbourne machte den Mund auf und schloss ihn dann sofort wieder. Er starrte die Pistole an und hastete mit einem gepeinigten Ächzen zur Treppe. Er umklammerte das Treppengeländer, als er die Stufen hinab taumelte, durchquerte die Eingangshalle und lief zur Tür hinaus.
    Charlotte verharrte stocksteif im Schatten auf dem oberen Treppenabsatz, bis sich die Tür hinter Winterbourne geschlossen hatte. Sie atmete mehrmals tief durch und ließ langsam die Pistole sinken.
    Einen Moment lang schien die Welt um sie herum zu schwanken und sich im Kreis zu drehen. Die Geräusche von Kutschen, die mit klappernden Rädern durch die Straße holperten, klangen fern und unwirklich. Die vertrauten Umrisse der Eingangshalle und der Treppe wirkten mit einem Mal sehr gespenstisch auf Charlotte.
    Ariels Tür am Ende des Korridors öffnete sich. »Charlotte? Ich habe Stimmen gehört. Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja.« Charlotte presste die ungeladene Pistole an ihre Seite, damit ihre Schwester sie nicht sehen konnte. Sie drehte sich langsam um und zwang sich zu einem zittrigen Lächeln. »Ja, es ist alles in Ordnung, Ariel. Mir fehlt nichts. Winterbourne ist wie üblich betrunken nach Hause gekommen. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung. Aber jetzt ist er wieder aus dem Haus gegangen. Heute Nacht wird er nicht noch einmal zurückkommen.«
    Ariel schwieg einen Moment. »Ich wünschte, Mama wäre noch da. Manchmal fürchte ich mich sehr in diesem Haus.«
    Charlotte spürte, wie Tränen in ihren Augen brannten. »Ich fürchte mich auch manchmal, Ariel. Aber wir werden schon bald frei sein. Oder, genauer gesagt, wir werden morgen die Postkutsche nach Yorkshire nehmen.«
    Sie eilte auf ihre Schwester zu und schlang einen Arm um sie. Die Pistole verbarg sie in den Falten ihres Nachthemds. Das kalte Eisen fühlte sich auf ihrem Oberschenkel heiß an.
    »Dann hast du also das letzte Silber und den Rest von Mamas Schmuck verkauft?« fragte Ariel.
    »Ja.

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