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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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ihm zu sein. Dann aber holten sie wieder die Erinnerungen ein, vor allem Amadjas Bemerkung über Mai. »Ich muss unbedingt ein Telefon finden und Mai anrufen.« Sie blickte sich um und war schlagartig halb krank vor Sorge.
    »Nur die Ruhe!«, sagte Darius und stand auf. »Ich bin sicher, dass es ihr gutgeht. Amadja dürfte noch keine Zeit gehabt haben, etwas zu unternehmen. Gehen wir erst einmal zu dir zurück und überlegen in Ruhe, was wir als Nächstes tun, einverstanden?«
    Sie nickte, und er half ihr auf. »Entschuldige«, murmelte er und nahm sie in seine Arme. »Ich habe mich redlich bemüht, die Tatsache zu ignorieren, dass du keine Kleidung trägst, aber auch wenn ich ein Unsterblicher bin, bleibe ich doch noch ein Mann – der dich für die wunderschönste und reizvollste Frau hält, die ihm je begegnet ist.« Mit diesen Worten küsste er sie, so dass Lexi von einer Sekunde zur anderen aus nichts als purem Verlangen zu bestehen schien. Sie schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss mit hemmungsloser Leidenschaft. Und als er schließlich den Kopf hob, um ihr mit heiserer Stimme zu sagen, sie müssten damit aufhören, fühlte sie sich kein bisschen zurückgewiesen.
    »Gib mir einen Moment, um mich wieder zu verwandeln, dann können wir los«, sagte sie.
    »Wenn du unbedingt willst. Mir macht es nichts aus, wenn du lieber die Menschengestalt beibehältst.«
    Sie schmunzelte. »Ich glaube nicht, dass New York City dafür bereit ist, eine splitternackte Frau durch die Straßen wandern zu sehen.«
    »Dann ahnt New York City offenbar nicht, was ihnen entgeht. Aber, falls es dich interessiert, ich habe deine Sachen von gestern Abend noch dabei. Sie sind allerdings ein bisschen zerrissen«, erklärte er ihr mit einem vielsagenden Grinsen.
    Lexi freute und ärgerte sich gleichermaßen. »Du meinst, du hattest die ganze Zeit etwas zum Anziehen für mich und hast mich hier nackt hocken lassen?«
    »Baby, wenn es nach mir ginge, wärst du in meiner Nähe niemals bekleidet.«
    Bis sie wieder bei ihrer Wohnung ankamen, war es bereits später Vormittag. Die Schutzzauber, mit denen Lexi ihr Zuhause gesichert hatte, waren noch intakt. Dennoch bestand Darius darauf, als Erster hineinzugehen und sich zu vergewissern, dass Amadja keine Fallen für sie aufgestellt hatte. Aber er stellte fest, dass die Wohnung sauber war.
    Während Darius duschte, rief Lexi bei Mai zu Hause an. Sie meldete sich nicht, und Lexi wurde es zusehends mulmig. Ängstlich holte sie den GPS -Empfänger aus ihrer Hosentasche und schaltete ihn an. Binnen Sekunden sah sie das Raster der Stadt und den blinkenden Punkt, der von Mai gesendet wurde – oder zumindest von ihrer Halskette. Er leuchtete in der Nähe des Times Square.
    Lexi atmete erleichtert auf. Mais Büro war am Times Square. Sie nahm das Telefon und rief in der Redaktion an.
    »Mai, geht es dir gut?«, fragte sie, sobald sie die Stimme ihrer Freundin hörte.
    »Falls die Titelgeschichte der morgigen Ausgabe zählt, geht es mir glänzend«, antwortete Mai begeistert.
    Lexi lächelte. Ja, Mai klang eindeutig wie jemand, dem es verdammt gut ging. »Hör zu, ich möchte, dass du vorsichtig bist.«
    »Ich bin immer vorsichtig«, konterte Mai.
    Sollte sie Mai erzählen, was Amadja gesagt hatte, oder nicht? »Mai, ich muss dir etwas sagen. Dieser Dämon, hinter dem wir her sind, ist extrem gefährlich, auch für dich. Er weiß von dir. Du musst also höllisch aufpassen.«
    Am anderen Ende blieb es für eine Weile still, und als Mai etwas sagte, hörte sie sich ungewöhnlich ernst an.
    »Vielleicht sieht es manchmal nicht so aus, als würde ich deine Warnungen ernst nehmen, aber wenn meine beste Freundin mir eine Halskette mit einem Sender gibt – ja, ich habe den Chip gefunden –, dann schnall sogar ich, dass irgendetwas im Busch ist.«
    »Ich hoffe, du tust etwas zu deinem Schutz.«
    »Und ob. Ich trage ständig meinen Dornenwerfer bei mir.«
    Lexi stutzte. »Das Wort höre ich zum ersten Mal. Was ist das?«
    »Meine Leute entwarfen das Ding schon vor Jahrhunderten, als die Waldnymphen noch im Krieg mit den Trollen waren. Der Dornenwerfer ist ungefähr so groß wie eine kleine Wasserpistole und feuert Dornen ab. Sie fliegen mit derselben Geschwindigkeit durch die Luft wie Kugeln aus einer herkömmlichen Pistole, nur dass die Dornen sich im Flug auf etwa zwölf Zentimeter verlängern. Sie sind scharf wie Rasierklingen, extrem schmerzhaft und – wenn sie ein lebenswichtiges Organ

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