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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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auf!«
    Er schrak aus dem Schlaf auf, sofort in Habtachtstellung, und griff automatisch nach seinem Dolch.
    »Ist schon gut. Wir sind in Sicherheit«, beruhigte sie ihn.
    »Lexi?« Er musste mehrmals blinzeln, weil er sie nicht gleich zu erkennen schien. »Bist du okay?«
    Lächelnd berührte sie ihren Bauch, wo die Wunde vollständig verheilt war. »Ja, mir geht es gut. Du hingegen siehst überhaupt nicht gut aus.«
    Er versuchte abzuwinken, wozu ihm allerdings die Kraft fehlte. »Ich werd’s überleben«, sagte er matt.
    »Klar«, murmelte sie wenig überzeugt. Sie beugte sich näher zu ihm, um die Wunde besser sehen zu können. Das Skalpell hatte den oberen Bogen der waagerechten Acht durchschnitten, genau am inneren Rand entlang. »Ist das deine einzige Verletzung?«, fragte sie.
    Er bemühte sich, ihr in die Augen zu sehen, als er antwortete: »Mein Rücken. Amadja hat ihn verbrannt.«
    »Okay. Meinst du, du kannst dich vorlehnen, damit ich mir die Wunde ansehen kann?«
    Auch wenn es ihm sichtlich Schmerzen bereitete, lehnte er sich vor, und Lexi rutschte ein Stück, um seinen Rücken zu inspizieren. »Nichts.«
    »Bist du sicher? Das tat weit mehr weh als die Stichwunde.«
    Sie schaute noch einmal nach. »Nein, da ist nichts – keine Narbe, gar nichts. Ich begreife das nicht. Sollten deine Wunden nicht alle sehr schnell heilen?«
    »Ja.«
    »Also, die am Rücken ist normal verheilt, aber die hier vorn nicht.« Sie starrte auf den klaffenden Schnitt in seiner Brust. »Das meinte er, als er sagte, dass du verwundbar bist«, murmelte sie schließlich.
    »Whitley?«
    Sie nickte.
    Als Darius sich wieder an die Wand lehnte, verzog er das Gesicht vor Schmerz. »Ja, gut möglich.«
    »Du brauchst Hilfe«, sagte Lexi und überlegte, wie sie ihn am besten in ein Krankenhaus schaffen konnte.
    »Nein. Ein Arzt würde nicht verstehen, wie ein Unsterblicher zu behandeln ist. Und falls sie mir überhaupt glauben, dass ich einer bin, werden sie mich gar nicht wieder hinauslassen. Ganz abgesehen davon, dass dann die ganze Welt erfährt, dass wir hier sind.«
    Sie hörte ihm deutlich an, dass er genauso sehr litt wie ein Mensch. Seine Wunde musste ihm höllische Schmerzen bereiten.
    »Wenn er dich ein bisschen tiefer getroffen hätte …«
    »Wäre ich jetzt wohl tot«, beendete er den Satz für sie.
    Bei diesem Gedanken lief es Lexi eiskalt über den Rücken. »Wir müssen doch irgendetwas tun können!« Sie dachte nach. »Die Wunde sieht infiziert aus.« Als sie die Hand danach ausstreckte, hielt er sie ab. Dabei berührte er versehentlich seine Brust, und das Tattoo bewegte sich. Es verrutschte gerade so weit, dass der obere Bogen ein Stück unter die Spitze des Schnittes kam. Sofort verblassten die Striemen außerhalb des Kreises, und der dort gelegene Teil der Wunde begann, zu heilen.
    »Darius, was würde geschehen, wenn du dieses Tattoo verschiebst?«, fragte Lexi zögernd. »Muss es über deinem Herzen sein?« Auf einmal kam ihr der beängstigende Gedanke, dass das Tattoo die Lebensessenz womöglich direkt in sein Herz speiste und er sterben könnte, wenn er es von dort wegnahm.
    »Finden wir’s raus!«, schlug er vor.
    »Nein!«, sagte sie hastig und ergriff seine Hand, um ihn aufzuhalten. »Was, wenn wir uns irren?«
    »Falls es Probleme gibt, nimmst du meine Hand und führst sie wieder zurück.«
    Ja, das könnte vielleicht funktionieren, obwohl sie es ziemlich riskant fand. Trotzdem nickte sie, als er sie fragend ansah. »Okay.«
    Sie beobachtete, wie er seine Hand über das Tattoo legte, und sah dessen Magie über der Haut aufschimmern. Dann zog er es ganz langsam zur Seite, bis die Skalpellwunde vollständig außerhalb der beiden Kreise lag.
    Fast im selben Moment setzte der Heilungsprozess ein. Es dauerte fünf Minuten, bis die roten Wundausläufer verblasst waren, und weitere fünf, dann war auch der Schnitt wieder geschlossen. Etwas Derartiges hatte Lexi noch nie gesehen, und lächelnd blickte sie Darius an. »Das ist ehrlich verblüffend. Wie fühlst du dich?«
    »Als würde ich am Ende doch noch überleben«, antwortete er grinsend. Dann aber runzelte er die Stirn. »Wie fühlst
du
dich? Du hast mir letzte Nacht einen Riesenschrecken eingejagt.«
    »Mir geht es gut, danke. Du hast mir das Leben gerettet. Vielen Dank!«
    Er hob einen Arm und strich ihr sanft über die Wange. »Ich sollte dir danken, dass du meines gerettet hast.«
    Sie strahlte. Trotz allem, was ihnen widerfahren war, genoss sie es, bei

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