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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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treffen – absolut tödlich, glaub mir.«
    Nun war Lexi diejenige, die sprachlos war. In all den Jahren, die sie Mai kannte, hatte sie diese tödliche Seite von ihr nie wahrgenommen. »Und du kannst mit dem Teil umgehen?«, fragte sie zögernd.
    Mai lachte. »In der Schule war ich Captain des Dornenwerfer-Teams. Aber mir ist klar, dass du dir trotzdem Sorgen um mich machst, auch wenn es nicht nötig ist. Deshalb verspreche ich dir, dass ich nach der Arbeit schnurstracks nach Hause gehe. Nun zufrieden?«
    »Ja.« Wirklich beruhigt war Lexi allerdings nicht. Sie legte den Hörer auf und ging in die Küche, um etwas zu essen zu machen. Sie selbst war am Verhungern, und Darius dürfte es kaum anders gehen.
    Sie stellte gerade alles auf den Tisch, als Darius nur in seiner Lederhose und Schuhen hereinkam. Vermutlich sollte sie darauf drängen, ihm ein paar neue Sachen zu kaufen, aber er sah in diesem Aufzug so verdammt gut aus. Lächelnd setzte sie sich mit ihm an den Tisch.
    Während des Essens gaben beide sich redlich Mühe, weder Tain noch den Dämon mit einem Wort zu erwähnen. Anschließend ging Lexi unter die Dusche, und Darius räumte das Geschirr ab. Als sie wieder aus dem Bad kam, fiel ihr Darius’ finstere Miene auf. Hellseherische Kräfte brauchte es nicht, um zu ahnen, was ihn bekümmerte. »Es tut mir leid wegen Tain«, sagte sie, denn ihr war klar, dass ihm das Opfer seines Bruders zusetzte. »Wir haben ihn wohl alle falsch eingeschätzt.«
    »Ich muss wieder hin und ihn dort herausholen.« Darius sah sie an, als wäre es ihm überaus wichtig, dass sie ihn verstand.
    »Ich weiß. Ich komme mit dir.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, kommt nicht in Frage! Ich habe dich einmal fast verloren, und dieses Risiko gehe ich kein zweites Mal ein. Ich werde es allein machen.«
    »Amadja hat irgendetwas vor«, erinnerte sie ihn. »Und wir haben zwar eine vage Vorstellung, was, nämlich die Schattendämonen freizulassen, aber wir wissen weder wann noch wo.«
    »Heute Nacht.«
    »Woher willst du das so genau wissen?«, fragte sie verwundert.
    »Als ich im Gefängnis war, sagte Paddy, er müsse die ganzen Vampire bis zum Vollmond umgewandelt haben. Und heute Nacht ist Vollmond.«
    Das war viel früher, als sie erwartet hatte, und Lexi musste diese Neuigkeit erst einmal verdauen. »Wissen wir auch, wo?«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Darius zu ihrer Überraschung. Er erzählte ihr von dem Raum, den er unterhalb des Chrysler Buildings entdeckt hatte, und beschrieb ihr das Bassin voller Lebensmagie sowie die seltsame gewölbte Decke. »Da waren tausend oder mehr kleine Lichtpunkte, die in einer Linie oben in die Mitte der Deckenwölbung verliefen, und unten auf der anderen Seite sah ich größere Kreise, von denen jeder siebte noch größer war als die übrigen. Die meisten der Zirkel, die an der einen Seite hinaufführten, waren beleuchtet.«
    Lexi dachte nach. »Klingt nach einem Mondkalender«, sagte sie schließlich.
    Darius starrte sie eine ganze Weile an, bevor er lächelte und sie auf die Stirn küsste. »Genau das ist es! Um Schlag Mitternacht wird das Licht in der Mitte, das für den Vollmond steht, aufleuchten.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Lexi. Bis Mitternacht waren es nicht einmal mehr zwölf Stunden.
    »Ich denke, wir sollten Adrian anrufen. Vielleicht fällt ihm etwas ein, das wir tun können.«
    Lexi wählte die Nummer in Seattle, während Darius wartete. Je länger es läutete, umso flauer wurde ihr. Am Ende sprang das Band an, und Lexi hinterließ die Nachricht, Adrian möge sie umgehend zurückrufen. »Was jetzt?«, fragte sie, nachdem sie wieder aufgelegt hatte.
    »Wir warten, bis er zurückruft«, sagte Darius und nahm ihre Hände.
    »Und wenn er heute gar nicht mehr anruft?« Im Grunde kannte sie die Antwort schon, auch wenn er sie nicht aussprach. »Du gehst so oder so hin, stimmt’s?«
    »Ich muss«, sagte er, immerhin mit einem reumütigen Blick.
    »Nein, musst du nicht«, entgegnete sie wütend, weil sie Angst um ihn hatte. »Bitte, geh nicht!«
    »Bis heute Nacht kann noch eine Menge passieren, Lexi, also streiten wir uns jetzt nicht. Lass uns einfach Adrians Anruf abwarten.«
    Sie nickte, obwohl ihre Anspannung blieb. Und sie hasste es, tatenlos herumzusitzen, womit sie offenbar nicht allein war,
     denn ein Blick zu Darius verriet ihr, dass es ihm nicht anders ging.
    Die ganze Situation hatte etwas Unwirkliches, und Lexi konnte nichts dagegen tun, dass sich in ihrem Kopf alle

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