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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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erdenklichen Weltuntergangsszenarien abspielten. Vor einer Woche war das »Crypt« für sie nichts weiter gewesen als einer von vielen Vampirclubs – nicht die Schaltzentrale für die Vernichtung der Welt.
    Sie versuchte, sich einzureden, dass Mai, die sich nun durch ihre Nymphenwaffe geschützt fühlte, trotzdem nicht auf die Schnapsidee kam, heute Abend wieder in den Club zu eilen – vor allem nicht heute Abend.
    Wieder nahm sie das Telefon und wählte Mais Büronummer. Es läutete und läutete, bis Lexi auflegte und es bei ihr zu Hause probierte. Dort war es dasselbe.
    »Lexi«, sagte Darius sanft, während er zu ihr kam, »was ist los?«
    »Ich mache mir Sorgen um Mai«, gestand sie. »Sie ist weder in der Redaktion noch zu Hause.«
    Ungeduldig holte sie wieder ihren Empfänger hervor und sah, dass Mais Signal aus deren Wohnung kam. Wenn sie zu Hause war, wieso ging sie dann nicht ans Telefon? Oder
konnte
sie womöglich nicht rangehen? Lexis Sorge wuchs immer mehr. »Ich muss hinfahren und nach ihr sehen.«
    Sie war bereits auf halbem Weg zur Tür, als sie bemerkte, dass Darius ihr folgte. Sie blieb stehen. »Wo willst du hin?«
    »Mit dir kommen natürlich. Du glaubst doch nicht, dass ich dich allein quer durch die Stadt fahren lasse, wo Amadja dort draußen ist und uns töten will.«
    Lexi legte eine Hand an seine Wange und musste unwillkürlich daran denken, wie lieb ihr dieser Mann inzwischen geworden war.
    »Du musst aber hierbleiben, falls Adrian anruft. Keine Sorge – ich bin Kopfgeldjägerin! Mir wird schon nichts passieren.«
    Es war offensichtlich, dass Darius sie äußerst ungern allein gehen ließ, aber er nickte trotzdem. »Wenn du Mai findest, bring sie mit her«, sagte er und küsste sie auf die Stirn. »Bis du wieder da bist, spiele ich hier das Nervenbündel.«
    Lexi lachte. »Ja, schon gut. Brauchst du noch irgendetwas, bevor ich gehe?«
    »Oh ja«, sagte er mit einem vielsagenden Blick, »aber ich fürchte, dazu fehlt uns die Zeit. Deshalb gebe ich mich fürs Erste mit Riccos Telefonnummer zufrieden, falls du sie parat hast.«
    Sie sah ihn verwundert und ein bisschen misstrauisch an. »Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings mit Ricco befreundet bist.«
    »Sagen wir lieber, wir haben eine Übereinkunft«, erklärte er. »Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht die Sorte todesmagisches Wesen ist, die gelassen mit ansieht, wie die Welt vernichtet wird.«
    In diesem Punkt stimmte Lexi sogar mit ihm überein. Sie schrieb ihm Riccos Nummer auf, führte Darius kurz in die Benutzung des Telefons ein und ging.
     
    Lexi hatte das Gefühl, das Taxi brauchte ewig, bis es endlich vor Mais Haus hielt. Sobald sie den Fahrer bezahlt hatte, sprang sie aus dem Wagen, rannte nach oben und klopfte energisch.
    Inzwischen lagen ihre Nerven blank, und sie wühlte bereits nach ihrem Schlüssel, als Mai endlich die Tür öffnete. Ihre Freundin sah aus, als ginge es ihr bestens. Genaugenommen wirkte sie mehr als wohlauf. Ihr Haar war zerzaust, ihre Augen hatten diesen gewissen Glanz, und ihre Kleidung war verrutscht. Kurz: Mai sah aus, als hätte sie gerade Sex gehabt.
    »Mutter Göttin!«, fluchte Lexi. »Hast du Besuch?«
    Mai zupfte verlegen an ihrem Kleid. »Ehrlich gesagt, ja.« Sie kicherte. »Ich bin so froh, dass du mir von den Unsterblichen erzählt hast«, flüsterte sie aufgeregt. »Ist das nicht irre?«
    »Was ist irre? Mai, was redest du da?«
    »Erinnerst du dich, dass du mir nach dem Rufzauber erzählt hast, einer der Unsterblichen sei dir erschienen, aber ihr würdet noch nach den beiden anderen suchen. Tja, ich habe einen gefunden.«
    Lexi hatte Mühe, ihren Worten zu folgen, weil sie überhaupt keinen Sinn ergaben. »Du hast einen der Unsterblichen gefunden? Bist du sicher?«
    Ihre Freundin quittierte die Frage mit einem tadelnden Blick. »Klar bin ich sicher. Du hast mir von den Tattoos erzählt, und ich wusste genau, wonach ich suchen muss. Obwohl, so schwer war’s nicht zu finden, denn bei ihm ist es direkt auf der Wange.«
    Sämtliche Alarmglocken schrillten in Lexis Kopf. »Wir sollten verschwinden«, sagte sie leise und streckte die Hand nach Mai aus, doch diese wich ihr aus.
    »Sei nicht albern! Ich kann nicht verschwinden. Außerdem möchte ich dir Kalen vorstellen.« Sie zog Lexi ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter ihr.
    »Kalen?«, wiederholte Lexi benommen. Hatte Darius ihr nicht gesagt, Kalen wäre in Schottland?
    Die Tür zu Mais Schlafzimmer ging auf, und Lexi sah

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