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Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Titel: Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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schmale Taille, reizvoll geschwungene Hüften, die in lange, wohlgeformte Beine übergingen.
    Wie spät ist es? Bin ich schon wieder geil? Das bezweifle ich nämlich. Würdest du mich mal begrapschen, damit ich’s rausfinde?
    Ender ging zum Bett, legte zwei Finger an den Puls in ihrem Hals und zählte. Immer noch schneller als erwartet,
schneller, als es sein sollte. Im Licht seines Handys prüfte er ihre Gesichtsfarbe - rosige Wangen und Lippen. Kein unregelmäßiger Atem, kein Zeichen von Kummer.
    Und ich kriege keine menschlichen Krankheiten. Keinen Schnupfen, keine Grippe. Einmal hatte ich Parvovirose. Ich muss immer zum Tierarzt gehen.
    Er nahm sich vor, ihren Stoffwechsel bei ACRO untersuchen zu lassen, und registrierte seinen eigenen beschleunigten Puls. Auf dem Weg zur Tür wurde er von Bücherregalen abgelenkt, die vom Boden bis zur Decke reichten. Darum hatte er sich bisher nicht gekümmert. Jetzt entdeckte er in einem Regal auf halber Höhe, leicht zu erreichen, eine Shakespeare-Ausgabe, die seiner eigenen daheim glich. Er nahm den Band heraus, der sein Lieblingsdrama »Macbeth« enthielt. Abgegriffene Seiten, Randbemerkungen, unterstrichene Zeilen …
    Doch das musste nichts bedeuten. Er stellte das Buch ins Regal zurück. Ohne Kira noch einmal anzuschauen, verließ er das Zimmer, stieg die Stufen hinab und trat in die Nacht hinaus. Er spürte, wie sich irgendetwas zusammenbraute.
    Sobald seine Füße kühles Gras berührten würde er sich bestimmt besser fühlen. Doch die Hoffnung war vergebens. Da wusste er es endgültig - irgendetwas stimmte nicht.
    Niemals hatte er sich spirituelle Fähigkeiten gewünscht. Aber manchmal waren sie zweifellos nützlich.
    Von seinem Instinkt geleitet, lief er hinter den Stall. Etwas warf einen Schatten auf die Wand, und er bewegte
sich auf eine Weise, die er erst beschreiben konnte, seit ACRO ihm ein Video von sich selbst in Aktion gezeigt hatte. Rasend schnell, nur ein verwischter Fleck auf dem Bildschirm.
    Wer immer es war - er würde nicht mehr mitbekommen, was ihn ins Jenseits beförderte. Ender zögerte keine Sekunde lang, ehe er den Kerl in seinen tödlichen Griff zwang. Nur kurz schaute er ihm in die Augen und wurde erneut an seine Mission erinnert.
    Knackend brach der Hals des Mannes, und Ender ließ ihn zu Boden gleiten. Dann durchsuchte er die Taschen der Leiche und wusste, er würde nichts finden außer der Waffe, die ihn hätte töten sollen. Und Kira.
    Also hatte er Derek nervös genug gemacht, dass dieser Hilfe geholt hatte. Ein nervöser Agent machte immer Fehler, genau wie einer, der dumm war. Und davon würde Ender profitieren.
    Nun würden sich die weiteren Ereignisse schneller abspielen als Dev es prophezeit hatte. Das ließ sich nicht verhindern, unter dem Einfluss von Kiras Fieber und Itor-Agenten, die aus heiterem Himmel auftauchten.
    Kira hatte ihn vorgezogen und sich ohne Zaudern hingegeben, als wäre es unausweichlich gewesen. Und im Stall waren seine letzten Zweifel geschwunden - alles, was in ihrer Akte stand, stimmte.
    Wenigstens bist du vor Derek an sie rangekommen.
    Immer noch unruhig, half ihm der Gedanke daran, wie ihr Körper sich an seinen schmiegte, kein bisschen. Er schleifte die Leiche durch das bewaldete Terrain hinter dem Stall und versuchte sie unter eine der alten Planen zu schieben, die Klafterholz verhüllten.

    Aber zwei andere Tote lagen ihm im Weg - die vermissten Farmarbeiter, die vermutlich nichts Schlimmeres verbrochen hatten, als Tabakpfrieme auszuspucken und die Töchter der Farmer zu verführen. Um die Todesursache festzustellen, schaute Ender etwas genauer hin und sah zwei offensichtlich mühelos gebrochene Hälse. Nach dem Zustand der beiden Körper zu schließen, musste der Tod sofort eingetreten sein.
    Derek.
    Seit zwei Wochen waren sie tot. Hier draußen roch es nach Kompost und Dung. Deshalb hatte der Verwesungsgestank wohl keine Aufmerksamkeit erregt. Ender legte die frische Leiche zu den anderen und deckte alle drei mit der Plane zu. Später würde er sie begraben, damit die Tiere nichts witterten. Das hatte Derek versäumt. Ziemlich schlampig.
    Er schaute zum Gästehaus hinüber. Hinter den Fenstern brannte noch immer kein Licht. Um Derek sorgte er sich nicht, der würde bis zum Morgen schlafen. Bei Kira war er sich nicht so sicher, dachte aber, er hätte gewiss noch ein paar Stunden für sich.
    Irgendetwas streifte seinen Rücken, und er fuhr herum in dem Glauben, die Ziege würde ihn wieder beschnuppern.

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