Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
Veränderung des Luftdrucks reagierte.
Damit er besser zur Tür schauen konnte, verlagerte er sein Gewicht auf dem Hocker und versuchte, sich keine übertriebenen Hoffnungen zu machen. War Annika schon von ihrer Mission zurückgekehrt? Um diese Jahreszeit begann ACRO auf Hochtouren zu laufen - nach einem langem Winter im ländlichen Norden von New York nahm das Frühlingsfieber bereits überhand.
Die Agenten, die nicht verreist waren, hatten lange, kalte Monate ertragen. Aber im letzten September hatte Creed in Devs Elternhaus endlich die jahrelang ersehnte Wärme gefunden.
Während er an jenes Erlebnis dachte, rann ein unangenehmer Schauer über seinen Rücken, der nicht mit Annika und der Erinnerung an die Liebesszene in jenem Haus zusammenhing. Wäre sie jetzt hier, würden ihre
Augen die Sorge über sein jähes Unbehagen nicht verbergen.
Darüber hatten sie bei der letzten Begegnung gesprochen. Sie hatte erwähnt, sie sei Devlins wegen beunruhigt. Irgendwas würde dem Boss Kummer bereiten.
Obwohl es ihn gewaltig wurmte, dass er in Annikas Leben die zweite Geige spielte - niemals würde er Dev im Stich lassen. Er kannte den Boss seit seiner Geburt. Und Creed respektierte ihn viel zu sehr, um ihn irgendwelchen Gefahren auszuliefern.
Seine Haut spannte sich an, die Grenze zwischen Freude und Schmerz verschwamm, und er wollte von der Tür wegschauen. Doch das konnte er nicht, denn jetzt schwang sie auf. Vor lauter Erleichterung seufzte sein ganzer Körper, als eine Frau mit langem schwarzem Haar zu ihm schlenderte, in einem superkurzen Lederrock, der die großartigsten Beine der Welt enthüllte.
Um sie nicht sofort zu packen und zu küssen, musste er seine ganze Selbstkontrolle aufbieten. Lässig saß er da und beobachtete sie.
»Hi, Baby«, begrüßte sie ihn mit leiser, verführerischer Stimme. »Was für süße Tattoos …« Mit zarten Fingern strich sie über das komplizierte Muster, das die rechte Seite seines Gesichts und des Halses bedeckte. Am liebsten hätte er sich mitten in der Bar ausgezogen, damit sie seine ganze rechte Körperhälfte liebkosen konnte.
»Deine sind auch nicht übel«, bemerkte er.
»Oh, ich habe noch mehr.« Provozierend entblößte sie eine Schulter, bis der Kerl zu seiner Rechten - einer von den Hells Angels - die Show ein bisschen zu sehr genoss.
Es gefiel ihr, wenn Creed möglichst lange mitspielte. Dadurch entstand der Eindruck, sie würde ihn tatsächlich zum Narren halten. Aber einen Mann, dessen Spitzname »Meat« lautete, würde er niemals in die Nähe seiner geliebten Frau lassen.
Nicht, dass er Annika seine Liebe jemals gestanden hätte. Sonst wäre sie ausgeflippt.
»Die gehört zu mir«, informierte er Meat, der sich wieder seinem Bier zuwandte. Dann konzentrierte er seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf Annika und wünschte, sie würde die Kontaktlinsen entfernen, weil er sehen wollte, wie sich das Eisblau ihrer Augen milderte, sobald er sie berührte.
»Seit wann weißt du, dass ich es bin?«, fragte sie.
Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, was unweigerlich geschah, wann immer sie bis auf fünfzig Schritte an ihn herankam. Vielleicht lag es an ihrer Elektrizität, die seinen Körper jedes Mal sofort auf ihre Anwesenheit hinwies. Und darüber beklagte er sich sicher nie. »Dass du’s bist, weiß ich immer, Baby«, erwiderte er und postierte sie zwischen seinen gespreizten Schenkeln. »Verschwinden wir von hier.«
»Da bin ich mir nicht sicher … Was meinst du? Bist du Manns genug für mich?«
»Da bin ich mir sicher.« Schon seit er ihre Nähe gespürt hatte, war er erregt. Und ihr vertrauter, stolzierender Gang hatte exquisite Reize ausgelöst. Seine Erektion presste sich hart an seine weiche Lederhose, die ganze rechte Seite seines Körpers pulsierte.
»Ob ich so lange warten kann, weiß ich nicht«, erklärte Annika. »Warum bleiben wir nicht einfach hier?«
»Hier?«
»Vorhin habe ich den Lagerraum gecheckt - der ist nicht zugesperrt.« Sie streichelte das Tattoo an seinem Hals. Allein schon mit ihrem kleinen Finger könnte sie ihn umbringen, und diese Erkenntnis schürte sein Verlangen. Nicht im Mindesten störte es ihn, die Zügel dieser Schönheit zu überlassen, die gerade mal einundzwanzig war und einen Körper wie die Sünde besaß - und eine Seele, die dazu passte.
Wenn er ihr jetzt folgte, würde er Minuten später in jenem Lagerraum unter ihren Liebkosungen erschauern. Oder in der Gasse um die Ecke. Oder auf seinem Motorrad
Weitere Kostenlose Bücher