Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
Pick-ups geplant. Dafür war Kira viel zu wertvoll. »Ja. Aber - dein Gepäck? Sagtest du nicht, du wärst dir nicht sicher, ob du mich begleiten sollst?«
Sie nahm einen hellrosa Rucksack vom Rücksitz. Wunderbar, das wäre die perfekte Tarnfarbe. »Ich habe immer ein paar Sachen gepackt. Falls ich fliehen muss.«
»Kommt das oft vor?«
»Oft genug.«
Apropos genug … »Jetzt müssen wir möglichst schnell abhauen. In meiner Tasche habe ich Tarn- und Kampfkleidung, auch für dich. Die wirst du anziehen, damit wir uns tagsüber unbemerkt bewegen können. Erst mal musst du mit mir Schritt halten, so gut es geht.«
»Und wenn ich das nicht schaffe?«
»Dann trage ich dich.« Er umfasste ihren Oberarm und führte sie in den Wald hinter der Tierfarm. Über ihre Wangen rollten Tränen, und er spürte immer noch ihren schwachen Widerstand. Aber sie hatte sich soeben selbst gerettet. Und vielleicht - irgendwie - ein bisschen auch ihn.
11
Donnerstag, 4 Uhr 30 morgens
M ÄNNER MIT WAFFEN SIND BÖSE. Sag ich den anderen. Warne sie alle. Der Kojote hielt mit ihnen Schritt und beobachtete die beiden misstrauisch - vor allem Tom.
Am Ufer eines Flusses hatten sie ihn aufgeschreckt. Als Kira ihm über ihre Gedanken eine mentale Nachricht geschickt hatte, war er beinahe über seine eigenen Pfoten gestolpert. Nur selten zeigten sich gezähmte, wilde Tiere in Gefangenschaft verblüfft, wenn ein Mensch mit ihnen kommunizierte. Aber die ungezähmten, freien reagierten manchmal ziemlich böse. Glücklicherweise neigten die wilden Hunderassen - wie keine andere Spezies - zur Offenheit und Neugier.
Der Kojote schnüffelte in alle Richtungen und wandte sich wieder zu Kira. Männer böse. Sie konnte diese Mitteilung eher spüren als in Gedanken sehen - normalerweise brauchte sie einen direkten Kontakt, um Bilder zu empfangen. Dann verschwand er in der Dunkelheit, die hier und da vom Vollmond erhellt wurde.
»Ich denke, er wird uns warnen, wenn er noch mehr Menschen sieht.«
Tom nickte und schaute auf seine Uhr. »Ruhen wir uns aus, wir müssen was trinken.«
Vor etwa einer Stunde hatten sie Rast gemacht, für kurzen, aber intensiven Sex an einem Baumstamm. Und jetzt, nach über vier Stunden langem, fast ununterbrochenem Wandern, war Kira erschöpft und schämte sich nicht, als sie zu Boden sank. Die kühle Idaho-Nachtluft fühlte sich gut auf ihrer schweißnassen Haut an. Trotz ihrer zahlreichen Kratzer von Zweigen und Dornen war sie froh, dass Tom noch nicht von ihr verlangte in die erwähnte Tarnkleidung zu schlüpfen. Wie würde so ein Outfit wohl zu ihren rosa Wanderstiefeln aussehen?
Dankbar nahm sie die Wasserflasche, die er in seiner Reisetasche dabeihatte. »Was wird geschehen, wenn wir bei deiner Agentur ankommen?«
Seit sie das Asyl verlassen hatten, stellte sie ihm Fragen. Aber er hatte sich immer nur geräuspert oder gestöhnt, und so erwartete sie auch jetzt nicht viel.
Zu ihrer Überraschung antwortete er mit Blick auf den brodelnden Fluss vor ihnen: »Wahrscheinlich wird man dich zu der Abteilung bringen, in der die Tiere untergebracht sind. Dann wird man dir die Trainingsanlagen zeigen, dich den Trainern vorstellen, und dich dort in einem Zimmer unterbringen.«
» Wenn ich für euch arbeite. Was ich nicht tun werde. Niemals.«
»Das spielt keine Rolle. Ob du mitmachst oder nicht - das wird erst mal passieren. Bei ACRO ist alles streng strukturiert, besonders das Trainingsprogramm. Jeder, der eine Einstellung auch nur erwägt, muss diese Prozedur absolvieren und einige Zeit im Hauptquartier verbringen
- eine Sicherheitsmaßnahme zum Wohl der Organisation und auch des Rekruten.«
»Großartig«, murmelte sie vor sich hin. Das klang noch militärischer als das Militär. Wieder einmal empfand sie den Impuls, davonzulaufen, Tom und seiner Agentur zu entrinnen. Hätte ihr Frühlingsfieber nicht begonnen, würde sie es glatt tun. Aber jetzt würde die Flucht ihren sicheren Tod bedeuten. »Das alles begreife ich noch immer nicht. Zum Beispiel - warum soll Dereks Organisation denn dahinter her sein, mich zu ermorden?«
Tom schaute zu ihr hin und sofort wieder weg. »Weil diese Typen dich lieber tot sehen als in unseren Händen.«
»Wieso? Warum bin ich so wichtig, dass es besser ist, mich zu töten, als einer anderen Agentur zu überlassen? Wenn diese Leute glauben, ich würde Tiere für irgendwelche Zwecke wie Krieg oder ähnlichen Mist dressieren - das ist blanker Unsinn.«
»Deshalb wollen wir dich
Weitere Kostenlose Bücher