Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
sah er sie - im Tigerkäfig. Und die größte der Katzen lag auf ihr, das Maul weit geöffnet, die Zähne entblößt.
Wie gelähmt stand er da und wagte keine Bewegung, denn er fürchtete das schwarz-weiß gestreifte Riesentier zu erschrecken, dessen Gebiss sich in beklemmender Nähe von Kiras Hals befand. Schließlich glitt seine Hand langsam zu der Waffe im Außenfach seiner Tasche. Nur ein einziger Gedanke hinderte ihn daran, den Tiger sofort zu erschießen - dass ihm das Kira wahrscheinlich niemals verzeihen würde.
Seit wann nur war es ihm nicht scheißegal, was andere Leute von ihm hielten?
Dass ihm jemand etwas verzieh war wohl das Letzte, was er jemals brauchen würde. Und das hier wäre eine perfekte Gelegenheit, seinen Job vor einem gebannten Publikum zu erledigen.
Was zum Teufel geschah mit ihm? Er hatte vermutet, der Proteinmangel wäre seinem Verstand vielleicht schlecht bekommen. Klar, nachdem er die Hamburger gegessen hatte, fühlte er sich stärker. Aber sein Gehirn war immer noch nicht voll funktionsfähig. So umwölkt fühlte es sich schon seit der ersten Begegnung mit Kira an.
Als seine Finger den Pistolengriff umschlossen, wandten der Tiger und Kira ihre Köpfe zu ihm. Ender nickte und erwartete, sie würde ihm ein Zeichen geben, irgendwas wie einen Hilferuf. Aber sie schlang ein kraftvolles Bein um den Körper des Tigers. Fauchend ließ er sich auf den Rücken werfen, und sie streichelte seinen
Bauch. Da schnurrte er wie eine gottverdammte Hauskatze.
Lächelnd warf sie Ender einen kurzen Blick zu, und da wurde ihm plötzlich klar, was für eine unglaubliche Frau das war - etwas ganz Besonderes.
Er konnte nur den Kopf schütteln und ihr rasch den Rücken kehren, damit sie ihm die maßlose Erleichterung nicht anmerkte. Verstohlen löste er seine Hand vom Pistolengriff, ließ die Tasche fallen und seine Beine im weichen Erdreich einknicken. Wie der Tiger lag er auf dem Rücken, schaute zu den Sternen empor und wartete, bis Kira beenden würde, was immer sie tat.
Nach ein paar Minuten hörte er die Käfigtür leise klicken, den leise knurrenden Chor der großen Katzen, und dann stand Kira vor ihm.
»Was zum Teufel sollte das alles?«, fragte er.
Sie lächelte ihn wieder an, die Haut feucht von der Anstrengung, die Augen wie flüssiger Bernstein unter den schweren Lidern, die vollen Lippen leicht geöffnet. Über den Zähnen glänzte ihre rosige Zungenspitze. Zum ersten Mal bei dieser ganzen Geschichte wollte er sie küssen, ihre Lippen mit seinen besiegen, und hastig riss er seinen Blick von ihrem Mund los. Ihr Tank Top betonte die runden Brüste, deren Spitzen vor Erregung bereits erhärtet waren. Sie trug immer noch die Shorts, die er den ganzen Tag regelmäßig hinuntergestreift hatte. Im Stall. Neben dem alten Brunnen. In der Küche. Und in der kleinen, für Touristen reservierten Toilette. Beinahe hätten sie das Waschbecken von der Wand gerissen.
»Bist du eifersüchtig?« Ihre Stimme klang heiser. »Willst du auch mit mir ringen, du großer Junge?« Die Beine zu
beiden Seiten seiner Hüften, sank sie auf ihn hinab, und das erinnerte ihn viel zu lebhaft an die letzte Nacht, als dass er sich dabei wohlfühlte.
»Ich bin kein Junge, Kira. Eigentlich dachte ich, das hätte ich dir inzwischen bewiesen.« Sein Körper spannte sich unter ihrem an.
Während sie seine Schultern, den Hals und sein Haar liebkoste, roch er ihr Verlangen, das in sein Nervensystem eindrang und ihn beherrschte, bis er alles andere vergaß und nur noch sie sah. Er griff hinter seinen Nacken und zog ihre Handgelenke nach unten, neben ihre Schenkel.
Leise stöhnte sie, tief in ihrer Kehle, und versuchte ihm ihre Hände zu entwinden und weiterhin auf ihm zu sitzen. Aber er nutzte seine magische Geschwindigkeit, schwang sie herum, so wie es der Tiger mit ihr gemacht hatte.
Ihr Gesicht am Boden, bäumte sie sich auf. Herausfordernd rieb sie ihr Hinterteil an seiner Männlichkeit. Nicht allzu sanft, drückte er sie in die weiche Erde. O Gott, noch immer raste sein Herz, obwohl sie den Käfig verlassen hatte und geborgen in seinen Armen lag. Nur sekundenlang vergrub er seine Nase in ihrem Haar und atmete ihren einzigartigen Duft ein.
So sehr es ihn auch drängte, ihre Entscheidung zu erfahren - dieser Moment bedeutete ihm viel mehr.
»Warum hat es so lange gedauert, bis du zu mir gekommen bist, Tommy?« Sie stemmte sich gegen den Boden und gleichzeitig gegen Ender. Schließlich richtete er sich auf, kniete hinter
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