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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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und erwiderte – jemand, der sie brauchte. Sie hoffte, dass Hawksworth ihr nicht verbieten würde, Johnny zu behalten. Sie würde sich gegen ihn und gegen jeden wehren, der versuchte, sie von dem Jungen zu trennen.
    Da sie in ihrem grauen, hochgeschlossenen Musselinkleid schwitzte, ging Lara nach oben in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie musste unbedingt etwas Leichteres, Kühleres anziehen und vor allem die kratzigen Strümpfe loswerden. Sie band ihre Schürze ab, warf sie zu Boden und setzte sich auf einen Stuhl, um ihre festen Lederschuhe aufzuschnüren. Ein erleichterter Seufzer entfuhr ihr, als sie ihre Zehen endlich frei bewegen konnte. Als Nächstes knöpfte sie ihre Manschetten auf und machte sich daran, das Kleid zu öffnen. Leider war es auf dem Rücken geknöpft, deshalb konnte sie es ohne Hilfe nicht ausziehen. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und trat an die Klingel neben ihrem Bett, um nach Naomi zu läuten.
    »Nicht!« Hawksworths leise Stimme ließ sie überrascht herumfahren. »Ich helfe dir.«
    Lara pochte das Herz bis zum Hals. Hawksworth saß in einem Hepplewhite-Stuhl mit schildförmigem Rücken.
    »Du meine Güte«, keuchte sie. »Warum hast du nicht gesagt, dass du hier bist?«
    »Das habe ich doch gerade.« Er hatte seine Jacke und seine Weste ausgezogen und das dünne Leinenhemd schmiegte sich um seine breiten Schultern und seinen schlanken Oberkörper. Als er auf sie zutrat, kam ihr der Duft seiner Haut in die Nase, vermischt mit salzigem Schweiß, einer Rumfahne und dem schwachen, aber angenehmen Geruch nach Pferden.
    Lara versuchte zu ignorieren, wie angezogen sie sich von ihm fühlte, verschränkte die Arme über der Brust und bedachte ihn mit einem würdevollen Blick. »Es wäre mir lieb, wenn du gehen würdest, da ich gerade mein Kleid ausziehen wollte.«
    »Ich biete dir meine Dienste anstelle deiner Zofe an.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich ziehe Naomi vor.«
    »Hast du Angst, dass ich dich anfalle, wenn ich dich unbekleidet sehe?«, spottete er. »Ich werde versuchen, mich zu beherrschen. Dreh dich um.«
    Lara erstarrte, als er sie von sich wegdrehte. Ganz langsam öffnete er die winzigen Knöpfe an ihrem Kleid. Ein Luftzug traf auf ihre heiße Haut und ließ sie erzittern. Das schwere Kleid rutschte immer tiefer, bis sie es vor der Brust zusammenraffte, damit es nicht ganz herunterglitt. »Danke«, sagte sie, »das war sehr hilfreich. Mit dem Rest werde ich allein fertig.«
    Hawksworth ignorierte den unausgesprochenen Befehl und begann, ihr Korsett aufzuhaken. Lara schwankte und schloss die Augen. »Das reicht«, sagte sie unsicher, aber er machte weiter und zog ihr das Kleid aus den Händen, sodass es zu Boden fiel. Das Korsett folgte und sie hatte nur noch ihr Hemd, Strumpfgürtel und Strümpfe an. Seine Handflächen glitten über ihre Schultern und Oberarme. Sie bekam eine Gänsehaut und die feinen Härchen richteten sich auf. Sie grub die Zehen in den Teppich.
    So hatte sie sich nicht mehr gefühlt, seit sie ein ängstliches junges Mädchen in der Hochzeitsnacht gewesen war, als sie nicht wusste, was sie erwartete, und keine Ahnung hatte, was ihr bevorstand.
    Hawksworth blieb weiter hinter ihr stehen und griff um sie herum zu den Perlmuttknöpfen ihres Hemdes. Für einen Mann, den sie früher einmal als recht grob eingeschätzt hatte, öffnete er die winzigen Knöpfe mit erstaunlichem Zartgefühl. Das Hemd öffnete sich und kühle Luft glitt über ihren Ausschnitt. Der zarte Stoff hing nur noch an den Spitzen ihrer Brustwarzen und verhüllte sie kaum.
    »Soll ich jetzt aufhören?«, fragte er.
    Ja, wollte sie sagen, aber ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Sie stand da wie gelähmt, als er ihre Haare herunterließ und die Strähnen an ihren feuchten Wangen sanft zurückschob. Seine Finger glitten in die dunkle Seide und massierten leicht ihre Kopfhaut. Fast entrang sich ihr ein Stöhnen des Wohlbehagens. Sie bog ihm den Rücken entgegen und kämpfte gegen das überwältigende Verlangen an, sich an ihn zu lehnen und um mehr zu bitten.
    Seine Finger glitten über ihren Hals, massierten die angespannten Muskeln und lösten Schmerz und Lust zugleich aus. Sie erschauerte, als er in ihr Ohr sagte: »Vertraust du mir, Lara?«
    Unfähig, auch nur ein Wort von sich zu geben, schüttelte Lara den Kopf.
    Er lachte leise. »Ich vertraue mir selbst auch nicht. Du bist zu schön und ich begehre dich viel zu sehr.«
    Er stand ganz nah bei ihr, berührte sie aber nur

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