Geliebter Fremder
Bis heute hast du noch nie einen Fuß hier hinein gesetzt.«
»Ich konnte es nicht abwarten, dich zu sehen.«
Aus den Augenwinkeln sah Lara zwei Hausmädchen, die unschlüssig auf der Türschwelle stehen blieben, als sie den Hausherrn erblickten. »Ihr könnt hereinkommen, Mädchen«, sagte sie laut und winkte ihnen, aber die beiden kicherten nur und verschwanden wieder. Offenbar waren sie der Meinung, dass sie jetzt mit Hawksworth allein sein sollte.
»Du hättest mir Zeit lassen müssen, mich vorzubereiten«, protestierte Lara, als ihr Mann sie zu sich umdrehte. Sie war erhitzt, ihr Gesicht war gerötet, ihre Haare hingen um ihre feuchten Wangen und ihr Körper war in eine riesige Schürze gehüllt. »Zumindest hätte ich mir ein anderes Kleid angezogen und mir die Haare …« Ihre Stimme erstarb, als sie ihn ansah.
Hawksworth sah unglaublich gut aus, seine dunklen Augen sprühten Funken, sein von der Sonne gebleichtes braunes Haar war sorgfältig aus der Stirn gekämmt. Er trug gut sitzende Kleider, die seinen kraftvollen Körper betonten. Die enge beigefarbene Hose zeichnete jeden Muskel seiner Beine nach und hob seine Geschlechtsteile in einer Weise hervor, die Lara die Röte in die Wangen trieb. Ein blendend weißes Hemd mit Krawatte, eine elegant gemusterte Weste und eine dunkelblaue Jacke vervollständigten sein anziehendes Erscheinungsbild. Die exotisch dunkle Tönung seiner Haut ließ ihn nur noch faszinierender aussehen. Lara bezweifelte nicht, dass jede Frau bei seinem Anblick dahinschmelzen würde.
Und auch ihr Inneres war in Aufruhr. Das hatte bestimmt etwas damit zu tun, wie er sie ansah – nicht nett und respektvoll, sondern mit einem Blick, den ein Mann vielleicht einer Prostituierten zuwerfen würde. Woher kam es nur, dass sie sich nackt vor ihm fühlte, wo sie doch ein weites Kleid und eine Schürze von den Ausmaßen eines Zeltes trug?
»Hattest du einen angenehmen Aufenthalt in London?«, fragte sie in dem vergeblichen Versuch, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
»Nicht so besonders.« Sein Griff wurde fester, als sie versuchte, sich von ihm zurückzuziehen. »Aber es war produktiv.«
»Meine Zeit war auch produktiv«, entgegnete sie. »Ich muss später ein paar Dinge mit dir besprechen.«
»Sag sie mir jetzt.« Hawksworth legte den Arm um sie und zog sie aus dem Waschhaus heraus.
»Ich muss mich um die Wäsche kümmern …«
»Die Dienstboten können sich darum kümmern.« Er trat die zwei Stufen hinunter, die auf den Weg führten, der das Gebäude mit dem Haupthaus verband.
»Ich würde lieber beim Abendessen mit dir darüber reden«, sagte Lara und blieb auf der obersten Stufe stehen, sodass ihr Gesicht auf gleicher Höhe war wie seins. »Wenn du ein paar Gläser Wein getrunken hast.«
Hawksworth lachte und sie keuchte auf, als er sie hochhob und neben sich stellte. »Schlechte Nachrichten, was?«
»Nein, nicht schlecht«, erwiderte sie. Sie konnte den Blick nicht von seinem sinnlichen Mund wenden. »Ich möchte ein paar wesentliche Veränderungen hier vornehmen und du bist damit vielleicht nicht einverstanden.«
»Veränderungen.« Seine weißen Zähne blitzen, als er spöttisch lächelte. »Nun, mit mir kann man immer verhandeln.«
»Ich habe nichts mit dir zu verhandeln.«
Hawksworth blieb stehen, bevor sie das Haus erreichten, und zog sie in eine von Hecken umgebene Nische im Küchengarten. Die Luft duftete nach Kräutern und sonnenwarmen Blumen. »Dir, mein süßes Weib, würde ich jederzeit die Welt zu Füßen legen.«
Lara merkte, was er vorhatte, und versuchte, sich ihm zu entwinden, was aber nur dazu führte, dass er sie noch enger an sich zog. Sein Körper war so hart wie Eisen und sie spürte jeden einzelnen Muskel. Und an ihrem Bauch spürte sie den heißen Druck seines Geschlechts, das von ihrer Nähe erregt war. »Mylord«, keuchte sie. »Hunter … wag es nicht…«
»Du bist doch gar nicht so schockiert, wie du tust. Du bist schließlich eine verheiratete Frau.«
»Ich war es aber lange Zeit nicht.« Vergeblich trommelte sie gegen seine Brust. »Lass mich sofort los!«
Er grinste nur und umschlang sie noch fester. »Zuerst musst du mich küssen.«
»Warum sollte ich?«, entgegnete sie frostig.
»Ich habe keine einzige Frau in London angefasst«, sagte er. »Ich habe nur an dich gedacht.«
»Und dafür erwartest du eine Belohnung? Ich habe mein Bestes getan, um dich zu einer Geliebten zu ermutigen.«
Er drängte seine Hüften an sie, als ob sie
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