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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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sie. Skeptisch blickte sie wieder in den Spiegel. Das Kleid war blutrot und sah von vorn recht züchtig aus. Es war bodenlang und eng anliegend. Der Stoff legte sich am Ausschnitt in elegante Falten und wurde an den Schultern von zwei silbernen Spangen zusammengefasst. Doch sobald sie sich drehte, gab der Rockschlitz ihr Bein bis hinauf zum Oberschenkel preis und der Ausschnitt am Rücken war so tief, dass nicht viel Platz für Fantasie blieb.
    „Es ist nur eine kleine Feier. Ein paar Freunde von Lillian und zwei ihrer Schwestern.“
    „Und wenn sie mich nicht mögen?“ Diese Feier mit Darian gemeinsam zu begehen, machte es endgültig offiziell. Die letzten Tage waren wie im Flug vergangen . Es war ein herrliches Gefühl, Zeit mit Darian zu verbringen.
    „Was interessiert es uns , was sie denken?“
    Mercy wurde das nagende Gefühl nicht los, das irgendetwas nicht stimmte. Es lag nicht am Kleid oder an der Gesellschaft. Sie war unruhig und nicht in Feierlaune. „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.“ Nachdem sie es laut ausgesprochen hatte, verschlechterte sich ihr Gemütszustand noch.
    Darian erhob sich vom Bett und trat wieder hinter sie. „Du bist süß , wenn du nervös bist.“
    Sie stupste ihm den Ellenbogen spaßhaft in die Rippen. „Ich bin weder süß noch nervös.“
    „Gewisse Stellen sind sogar ausgesprochen süß“, raunte er in ihr Ohr.
    Sofort spürte sie, wie ihr Blut sich zu erhitzen begann. „Ach ja?“
    Sein vibrierendes Lachen durchdrang ihren Körper.
    „Soll ich dir nachher die Stellen zeigen?“
    Er küsste ihren Hals , und ihre Augen schlossen sich wie von selbst , als sie sich gegen seinen warmen Oberkörper lehnte. Ein lautes Klopfen ließ sie zusammenzucken. „Wie viel Zeit kann man bitte im Schlafzimmer verbringen?“ Callistas Stimme klang amüsiert.
    Darian blickte auf , und Mercy konnte Missmut über die Störung in seinen Augen lesen. „Neidisch?“, rief er durch die geschlossene Tür zurück.
    „Nicht im geringsten, mein Großer. Aber Lillian sagte, wenn ihr nicht bald runterkommt, müssen wir euch ausräuchern.“
    Er verdrehte die Augen und zog sein Jackett an. Er sah verteufelt gut aus. Die Haare lässig nach hinten gekämmt, schwarzes Sportjackett, anthrazitfarbenes Hemd. Lecker. Als er sie erwartungsvoll ansah, nickte sie und ging Richtung Tür. Doch mit jedem Schritt wurden ihre Beine schwerer und ihre Unruhe wuchs. War das wirklich nur Nervosität? Unsicher verlangsamte sie ihre Schritte. Nein. „Da stimmt was nicht, Darian.“
    „Was meinst du?“
    Da war es wieder. Die Gewissheit, dass etwas passieren würde. Aber was? Angst mischte sich in ihre Unsicherheit. Max war zwar nicht zu Hause, aber sie kam nicht umhin zuzugeben, dass ihr alle Bewohner dieses Hauses am Herzen lagen. Für einen Moment schloss sie die Augen und schon blitzte ein Bild in ihren Gedanken auf. O nein. „Ein roter BMW. Er darf nicht in die Tiefgarage fahren, sonst wird das ganze Haus in die Luft fliegen!“
    Ohne sich umzusehen, riss sie die Tür auf und wollte auf den Flur hechten. Doch Darian umfasste sie und zog sie zurück ins Zimmer. „Du bleibst hier!“
    „Wir müssen … “
    „Wir, aber nicht du, verstanden?“ Unfähig , gegen seinen glühenden Blick und die steinerne Miene anzukämpfen , nickte sie. Fest umfasste er ihren Nacken und zog sie zu einem kurzen Kuss zu sich hoch. Und dann war er weg. Die plötzliche Leere im Zimmer breitete sich auf ihr Innerstes aus. Beklommen schlang sie die Arme um sich. Er würde es nicht schaffen. Die Zeit war zu knapp. Nervös fing sie an, an ihren Fingernägeln zu nagen. Ihr Blut gefror. Eine bebende Erschütterung erfasste das Haus und ein tiefes Grollen bahnte sich den Weg durch die Flure. Das schrille Geräusch splitternden Glases hallte von den Wänden wider. Instinktiv ging sie in die Hocke und legte die Arme über den Kopf. Ihre Ohren dröhnten und pochten vom Lärm. Dann war es plötzlich totenstill. Langsam stand sie auf und horchte gebannt in die Stille. Nichts.
    Von einem gewaltigen Adrenalinrausch gepackt, verwarf sie ihr Versprechen und rannte zur Tür. Auf dem Flur schlug ihr eine dichte Staubwolke entgegen. Hustend bahnte sie sich den Weg zur Treppe. „Darian?“, rief sie. Sie rief ihn erneut. Nichts. Der Boden war übersät von Staub, Schutt und Glas. Ihre Schritte knirschten auf dem Marmorboden. Die Explosion musste vorm Haus stattgefunden haben. Ohne nachzudenken , eilte sie zur Vordertür. Ein greller
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