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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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kämpfen, aber ich kann euch zu ihm führen.“
    „Ich werde nicht erlauben, dass meine Frau in den Kampf zieht.“
    „Siehst du es denn nicht? Der Kampf kommt zu mir. Nicht umgekehrt.“
    „Wir werden sie finden und töten.“
    „Und dann? Was ist mit dem Rat? Überall sind Feinde. Du kannst mich nicht vor allem beschützen. Lass mich helfen.“
    „Nein.“
    Wie konnte er nur so stur sein? „Willst du mich wieder einsperren? Ist es das , was du willst?“
    „Lieber das als tot.“
    „Ich lasse mich nicht einsperren wie einen Hund.“
    Ein lautes Klopfen unterbrach sie. „Was?“, riefen sie synchron zur Tür.
    „Darian, ich muss dich sprechen.“ Venor.
    „Ich habe dir ohnehin nichts mehr zu sagen“, sagte Mercy. Sie würde jetzt nicht nachgeben. Wenn das mit ihnen funktionieren sollte, musste er sich damit arrangieren. Ohne sich noch mal umzudrehen, ging sie ins Badezimmer , um sich zu waschen.
    „Ich warte auf dich“, rief sie ihm durch die geöffnete Tür zu. Sie würde nicht nachgeben, aber sie würde auch nicht auf ihren Mann verzichten.
     
    *
     
    Was war nur in diese Frau gefahren? Natürlich wollte er sie nicht einsperren. Aber wenn ihm nichts anderes übrig blieb, würde er es tun. Nur mit Mühe konnte er Mennox am Abend zurückhalten. Die Furcht um seine Gefährtin schaltete seinen Verstand sowie jedwede Freund-Feind-Kennung vorübergehend aus. Wenn es um Lillian ging, kannte ihr Anführer weder Gnade noch Mitleid. Er mähte alles nieder , was ihm in die Quere kam. Und er verstand ihn. Es gab für einen Krieger nichts Schlimmeres als Angst. Er fürchtete sich weder vor Tod noch Schmerz. Seine einzige Furcht galt Mercy. Zu wissen, dass sie sich in Gefahr begab, war unerträglich. Auf dem Flur blickte er in das Gesicht Venors , und sofort beschlich ihn ein mulmiges Gefühl.
    „Was ist los?“
    „Sie spinnt. Das ist los.“ Darian zuckte mit den Schultern. Er würde sie schon noch davon überzeugen, was das Beste für sie sei.
    „Sie hat ein schlechtes Gewissen.“
    „Bitte?“, fragte er verwundert. Es war schon absurd genug, dass er mit Venor über Frauenprobleme redete, aber dass er ihm nun noch Tipps gab, sprengte den Rahmen des Vorstellbaren.
    „Sie denkt, es sei ihre Schuld. Die Angriffe, die Verletzten, Lillian.“
    „Das ist unsinnig.“
    „Du weißt das. Ich weiß das. Wir alle wissen das. Sie denkt es aber trotzdem.“
    Darian kam sich vor wie ein Trottel. Wieso hatte er das nicht gemerkt? Nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich musste sie das denken.
    „Wie würdest du dich fühlen, wenn denen , die du liebst , deinet wegen Leid zugefügt wird?“
    „Hilflos.“ Die Antwort war einfach. Zu einfach. Aber er wollte sie nicht verlieren oder einer unnötigen Gefahr aussetzen, nur damit sie ihre abstrusen Vorwürfe gegen sich selbst fallen ließ.
    „Denk darüber nach.“ Mit diesen Worten drehte Venor sich um und ging. „Woher weißt du das?“, rief Darian ihm nach.
    Venor blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. Darian konnte deutlich die angespannten Rückenmuskeln erkennen. „Lass es gut sein, Mann.“
    Darian zuckte zusammen. Seine Stimme klang sanft. Völlig durcheinander blieb er allein auf dem Flur zurück. Warum wusste Venor besser über die Gefühlswelt seiner Frau Bescheid als er selbst? Und wie zum Teufel konnte er besagte Frau wieder zur Vernunft bringen?
     
    *
     
    Geduld. Dieses Wort wurde langsam überstrapaziert. Selbst ein Unsterblicher konnte irgendwann ungeduldig werden , und wenn es erst einmal so weit war, konnte niemand ihn am Weiterkommen hindern. Egal , ob die Mission einem Himmelfahrtskommando glich und sie zum Scheitern verurteilt war , oder tatsächlich Aussicht auf Erfolg bestand. Aber er wollte nicht scheitern. Er hörte seinen Offizier bereits, als er noch im unteren Stockwerk des Lagerhauses war, das als ihr Versteck diente. Die festen, selbstbewussten Schritte ließen nicht auf einen Satyr schließen, doch er wusste es. Es war zwar Mildreds Werk, aber nichtsdestotrotz war er stolz auf seine Kreation. Langsam drehte er sich um , und sein Offizier stand breitbeinig, mit gestrafften Schultern , vor ihm. Er wurde von Tag zu Tag größer und kräftiger, er war schon nahe an der Statur eines Drachenkriegers. Welch Ironie.
    „Meister.“ Der Satyr verbeugte sich tief , und ihm gefiel die Art und Weise, wie er ihm, seinem Meister, Respekt zollte.
    „Was gibt es N eues?“
    „Unser Angriff war ein Erfolg. Sie haben es nicht
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