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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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haben.“
    Synchron strafften sich die Rücken der Krieger und ein erschrockenes Keuchen erschütterte die angespannte Luft. Die Stimme klang nicht bedrohlich. Eher amüsiert. Darian ergriff ihre Arme und schob sie wieder hinter sich.
    „Baltes?“ Venor. Sie erkannte seine Stimme kaum. Gebrochen, zitternd.
    „Erkennst du einen Clangefährten nicht?“ Baltes. Sie kramte in ihren Erinnerungen. Darian hatte ihr von dem Krieger erzählt, als sie nach dem blauen Buch in der Bibliothek gefragt hatte. Von Neugier überwältigt , schielte sie an Darian vorbei, um einen Blick auf den tot geglaubten Krieger zu erhaschen. Unverkennbar. Größe und Statur waren Darian ähnlich. Massige Schultern, aufrechter Gang. Aus seinen stechend blauen Augen funkelte die bekannte Kriegerarroganz. Seine Haare waren blond. Aber nicht von einem sonnigen, warmen Blond wie Liams Haar. Es hatte einen rötlichen Glanz. Er sah gut aus. Doch bevor sie ihn weiter mustern konnte, schob Darian sie wieder hinter sich.
    „Ich habe nicht mit Willkommensblumen gerechnet, aber die offene Enttäuschung erscheint mir doch etwas grob.“ Selbstsicherheit durchtränkte jede Silbe aus seinem Mund.
    „Du bist gefallen. Ich habe es gesehen.“ Es tat weh, den sonst so aufrechten Venor so zu hören. Verzweiflung und Fassungslosigkeit beherrschten seine Stimme. Keiner der anderen bewegte sich. Da sie alle mit dem Rücken zu ihr standen, konnte sie weder Mimik noch Gestik erkennen.
    „Ja. Ich bin gefallen. Nachdem du mir fast den Kopf abgeschlagen hattest, bin ich gefallen. In die Schlucht. Ins Nichts . “ Nun klang er zum ersten Mal sauer.
    „Unmöglich. Du bist tot. Der Rat … “
    „Besteht aus machthungrigen, durchtriebenen Lügnern“, beendete Baltes seinen Satz. Mercy kam nicht umhin , ihm zuzustimmen. Er war zwar offensichtlich nicht auf ihrer Seite, aber in d ies em Punkt hatte er recht.
    „Was denkst du wohl, warum sie dich ersucht haben , mich zu beseitigen?“ Niemand antwortete. „Immer noch die gehorsamen Schoßhündchen. Aber gut. Ich werde es euch erklären.“ Sie hörte Schritte. Er ging auf und ab. Scheinbar tief entspannt, als würde er mit alten Freunden reden. „Sie können uns nichts anhaben. Nichts. Zahnlose Löwen. Mehr nicht. Wir Drachenkrieger haben einen natürlichen Schutz gegen die Fähigkeiten des Rat e s. Wir sind ihnen am nächsten. Sie können weder in unsere Gedanken eindringen, noch uns schaden.“
    Stille. Sogar das Wasser war plötzlich verstummt. Als würde es nicht wagen , auch nur das kleinste Geräusch zu erzeugen. War das möglich? Die Erinnerung an die kalte Macht, die von ihr Besitz ergriffen hatte, als sie beim Rat war, ließ sie erzittern.
    „Was denn? Keine Verteidigung? Keine noblen Worte , die den Rat in Schutz nehmen?“
    „Gladhran war wahnsinnig. Er wusste nicht mehr , was er tat.“ Diesmal war es Mennox , der das Wort ergriff. Er klang ruhig. Viel zu ruhig.
    „Das ist eine Lüge“, brüllte Baltes. Mercy zuckte heftig zusammen, als sein Gebrüll die Stille durchschnitt. „Er war der Einzige , der erkannte, dass wir nicht dazu geschaffen waren , im Schatten zu leben. Nicht dazu verdammt , ewig im Verborgenen zu bleiben. Wir sollten herrschen . So , wie es unsere Bestimmung ist.“ Okay. Der Typ hatte offensichtlich nicht mehr alle Latten am Zaun, so viel war sicher. Und was war gefährlicher als ein wütender Drachenkrieger? Ein wütender Drachenkrieger mit gewaltigem Dachschaden.
    „Du hast dich gegen uns gestellt. Und gegen alles , an was wir glauben.“ Mennox.
    „Ihr habt euch gegen mich gestellt. Die eigene Familie!“
    Mennox ging nicht darauf ein. „Ist das hier dein Werk?“
    Schweigen. Baltes antwortete nicht, aber das war nicht nötig. Bilder prasselten auf sie nieder. Hart, unerbittlich. „Er bildet sie aus. Er will zuerst euch, dann den Rat in die Knie zwingen. Rache.“ Darian zischte laut, um sie zum Schweigen zu bringen.
    „Interessant. Du scheinst begabter zu sein , als meine Quellen mir berichtet haben. An meiner Seite könntest du mächtiger werden, als du es dir vorstellen kannst.“
    Sie antwortete nichts, sondern legte ihre Hand auf Darians Arm, um ihn zu beruhigen, da ein Knurren, welches durch ihren Körper vibrierte , aus seiner Kehle entwich. Baltes Lachen war dunkel. Er woll t e Darian provozieren und es gelang ihm.
    „Pass auf , was du sagst, sie gehört mir!“ Darians Stimme war nicht wiederzuerkennen. Mehr Tier als Mann.
    „Du hast dich an sie gebunden? Dummer
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