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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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nichts.“ Ungelenk krabbelte sie über die Mittelkonsole zur Fahrertür. Wie selbstverständlich nahm er sie bei den Schultern und hielt sie fest. Trotz all der Sorge in seinem Gesicht war er nach wie vor liebevoll zu ihr. Die kühle Nachtluft wehte ihr um die Nase. Er zog sie postwendend in seinen Windschatten und baute sich vor ihr auf. Die anderen gingen schnurstracks auf das Gebäude zu. Kein Anschleichen, kein zaghaftes Vortasten. Mennox trat gegen die Tür und die Scharniere fielen klappernd zu Boden. Anscheinend durfte jeder wissen, dass sie anwesend waren. Kurz darauf zuckten Lichter im Inneren auf und Schüsse waren zu hören. Mercy zuckte ein paar Mal zusammen, bis sie sich an den stoßweisen Lärm gewöhnt hatte. Mit aller Macht konzentrierte sie sich auf das Geschehen im Inner e n.
    „Sie sind unverletzt. Mein Gott , die pflügen da durch, wie Moses durch das R ote Meer“, sagte sie kopfschüttelnd. Knochen knirschten, brachen, Blut spritzte im hohen Bogen. Die Bilder huschten durch ihren Kopf, sie zwang sich , weiter hinzusehen. Kein schöner Anblick, aber so konnte sie sehen, wenn einer der Krieger Gefahr lief , verletzt zu werden. Sie spürte einen kalten Lufthauch und öffnete die Augen. Darian stand vor ihr. Doch winzige Blutspritzer zierten seine Wange. Ihr Blick wanderte um das Auto zum Eingang. „Wie konntest du so schnell am Eingang sein, den Satyr zerteilen und wieder hier sein?“ Ja , sie waren schnell, blitzschnell. Doch das hier hatte weniger als fünf Sekunden gedauert. Ihr bewundernder Tonfall ließ seine Brust deutlich anschwellen.
    Eine kleine Ewigkeit standen sie vor der Tür. Die Geräusche wurden weniger und weniger. Ab und an versuchte ein Satyr , durch die Vordertür zu entkommen. Nur um direkt in Darians Klinge zu laufen. Schnell, lautlos und absolut tödlich.
    „Sie sind fertig. Ich kann keins von diesen Dingern mehr spüren“, sagte sie nach über einer Stunde atemlos. Ihre besondere Fähigkeit , die Aura eines übernatürlichen Wesens zu spüren , erwies sich als immer nützlicher. Darian nahm ihre Hand und ging mit ihr zur Tür. Er glaubte ihr. Vertraute ihr. Diese Tatsache wärmte ihr Herz. Vorsichtig gingen sie hinein. Der Geruch nach Blut und Verwesung schlug ihr entgegen. Ihr Magen hob sich , und sie konnte nur mit Mühe ihrem Würgereflex Einhalt gebieten.
    „Alles in Ordnung?“ Darians liebevolle Stimme ließ die grauenhafte Szenerie erträglicher werden.
    „Ja. Aber die Putzfrau tut mir leid.“ Ihre Schritte klebten am Boden. Blut. Sie brauchte gar nicht hinzusehen, um das zu wissen. Nach einer Weile kamen die anderen ihnen entgegen. Wenn sie nicht jeden von ihnen ins Herz geschlossen hätte, wäre sie schreiend davon gelaufen. Mordlust stand in ihren Augen.
    „Über fünfzig. Das hier war definitiv ihr Nest. Aber sonst war niemand hier.“ Mennox klang nicht enttäuscht. Aber Mercy fühlte sich irgendwie beschämt. Sie hatte versagt.
    „Es tut mir leid. Ich war so sicher. Die Präsenz. Sie ist böse. Und sie ist hier.“ Ihre Stimme brach.
    „Du hast uns hierher geführt.“ Darian drehte sie zu sich und hob ihren Kopf, damit er ihr in die Augen schauen konnte. „Indem du uns geführt hast, hast du viele Menschenleben gerettet.“
    Sein Lächeln quälte sie mehr, als das es sie beruhigte. Nein. Nein! „Gib mir eine Minute.“ Sie ging ein paar Schritte voraus. Das Wasser des angrenzenden Sees schwappte beruhigend gegen die Holzwände des Bootshauses. Darian war direkt hinter ihr. Sie konnte seine Gegenwart spüren. Seine Aura pulsierte in einer Mischung aus roten und blauen Schleifen. Kräftig, machtvoll, aber nicht böse. Doch da war noch etwas anderes. Energisch vertrieb sie Darians Duft aus ihrem Kopf und ließ ihr mentales Auge schweifen. Fünf Krieger, fünf Mal das gleiche Muster. Sie konnte nur Darian konkret ausmachen. Die anderen waren zu ähnlich. Fünf gleichmäßige … Moment. Mit geschlossenen Augen drehte sie sich. Sechs. Nicht fünf. Sechs rotblaue Bänder waren zu sehen. „Er ist noch hier.“ Und sie hatte ihn nicht gespürt. Sofort spürte sie barsche Hände an ihren Schultern und riss die Augen auf. Alle fünf standen um sie herum. Schirmten sie ab. Die breiten Schultern versperrten ihre Sicht. Gewalt lag in der Luft. Beinahe greifbar. „Er ist wie ihr . “ Die energetischen Muster waren identisch. Verwirrt versuchte sie , zwischen ihnen vorbeizuschauen.
    „Sieh an. Das kleine Orakel ist ja doch nicht so unfähig , wie wir vermutet
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