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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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mein Problem“, trällerte Liam und schlürfte seinen Erdbeershake.
    Mercy verdrehte die Augen. Sie fuhren nun schon seit über einer Stunde durch die Stadt. Darian, Mercy, Liam und Callista bildeten die Spitze ihres seltsamen Konvois. Venor und Mennox saßen im Wagen hinter ihnen. Ihre Fähigkeiten waren zwar besser geworden, aber sie brauchte eine gewisse Nähe. Sonst spürte sie nichts. Und da sie nicht die geringste Ahnung hatten, wo sie suchen sollten, fuhren sie von innen nach außen konzentrische Kreise. Trotz der flapsigen Kommentare von der Rückbank war die Stimmung angespannt. Darian taxierte einfach alles um den Wagen herum. An jeder Ampel, jedem Stoppschild und jeder Kreuzung sondierte er die Umgebung. Einmal konnte sie beobachten , wie er einen zu groß geratenen Pin s cher versuchte , mit Blicken zu töten.
    Aus den Augenwinkeln warf sie ihm immer wieder verstohlene Blicke zu. Seine Miene war angespannt, sein Kiefer mahlte ununterbrochen. Das arme Lenkrad tat ihr auch leid. Sie hatte es geschafft, seinen Kummer in den letzten Tagen zu vertreiben. Er war ausgelassen, fröhlich und kaum wieder zu erkennen gewesen . Aber jetzt stand erneut die Sorge in seinem Gesicht. Nichtsdestotrotz hatte er Wort gehalten. Sie rutschte auf ihrem Sitz hin und her. „Dieses beschichtete Zeug juckt.“ Darian hatte sie gezwungen , sich von Kopf bis Fuß in kugelsichere Kleidung zu hüllen. Den Helm konnte sie ihm zum Glück ausreden. „Und bequem ist auch anders. Mein Hintern fängt schon an wehzutun.“
    „Besser er tut weh, als dass er dir weggeschossen wird“, knurrte er und fixierte weiterhin die Straße. „Deine Sicherheit hat oberste Priorität.“
    „Ich sitze in einem gepanzerten Auto, trage gefühlte zwei Tonnen kugelsicheren Stoff am Körper und bin umzingelt von fünf bis an die Zähne bewaffneten, mordlustigen Muskelpaketen. Ich fühle mich ziemlich sicher.“ Als Antwort bekam sie ein Grunzen. Charmant. Sie ergriff seine Hand, brauchte den Körperkontakt, so flüchtig er auch sei. „Ich weiß, dass es gefährlich ist. Aber ich vertraue dir. Und ich vertraue mir.“ Er drückte ihre Hand , und seine Atmung beruhigte sich ein wenig. Sie konzentrierte sich wieder auf die Umgebung. Kurze, magische Schwingungen kitzelten ihren Geist, aber bevor sie sie richtig zuordnen konnte, waren sie schon wieder weg. Es war frustrierend. Und langsam bekam sie Kopfschmerzen. Mit schwitzigen Fingern rieb sie sich den Nasenrücken.
    „Du überanstrengst dich. Wir kehren um.“
    „Nein, es geht mir gut, ich bekomme das hin. Bitte“, setzte sie flüsternd nach. Er ließ sie gewähren, wenn auch zögernd. Sie sah seinen besorgten Blick und versuchte sich weiter zu konzentrieren. Zähneknirschend schloss sie die Augen und suchte nach den filigranen Ranken der Magie. Sie zeigten ihr den Weg, führten sie. Sie musste nur den Anschluss finden. Der Rest war ein Kinderspiel. Theoretisch.
    Nach weiteren zwanzig Minuten fand sie endlich eine feine Spur. „Ein Haus. Nein. Ein Schuppen.“ Sie verbalisierte ihre Gedanken sofort, um nichts auszulassen. „Holz. Es riecht nach feuchtem Holz. Altem Holz. Schummriges Licht. Süßlich. Nein. Erdig? Sandig?“ Sie konnte den Geruch nicht einschätzen. Die Bilder flackerten kurz auf und versiegten. Zeit, aufs Ganze zu gehen. Vertraue deiner Intuition. Die Worte der Hexe hallten in ihrem Kopf wider.
    „Links.“ Obwohl sie die Augen fest geschlossen hatte, wusste sie den Weg. „Kreuzung rechts.“ Sie spürte die Bewegung des Wagens. Ja. Sie kamen näher. Nach einigen weiteren Kurven und Schleichwegen schlug sie die Augen auf. „Stopp.“
    Dieser Ort war böse. Unwillkürlich ergriff sie Darians Unterarm und krallte ihre Fingernägel hinein. „Viele. Es sind viele.“ Sie musste heftig schlucken. Es gab keine Beschreibung für ihre Empfindungen. Vor ihr lag ein altes Bootshaus. Die Lasur war aufgeplatzt. Es wirkte verlassen. Doch das war es nicht. Es waren übernatürliche Wesen darin. Sie konnte es spüren .
    „Okay. Du bleibst sitzen.“ Sie nickte. Der Wagen bebte, als alle nahezu lautlos ausstiegen. Düstere Mienen nickten und schauten sich um. Die Ausstrahlung dieses Ortes machte ihr Angst. Das war eine Tatsache. Doch die Krieger schien es kalt zu lassen. Sie rieben sich sogar die Hände. Unglaublich.
    Nach wenigen Augenblicken kam Darian zurück. „Sie gehen rein. Ich bleibe bei dir und bewache den Eingang. Du kannst hier auf meiner Seite aussteigen. Hier draußen ist
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