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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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war zu gefährlich. Was blieb ihr also anderes übrig?
    „ A ber trotzdem“, brummte Max.
    „Willst du denn nicht mehr ins Kino gehen?“
    „Doch, schon.“
    Mercy lehnte ihren Kopf zurück und zog sein Gesicht hoch, sodass sie in seine Augen schauen konnte. „Stimmt etwas nicht?“
    „Ich weiß nicht.“ Bedrückt senkte er den Kopf.
    „Na komm schon. Was ist los? Sag ’ s mir oder ich muss es aus dir rauskitzeln.“
    Er blieb ernst. „Du bist nicht glücklich.“
    Der Ton, in dem Max diese Worte sprach, ließ ihre Brust schmerzen. Er sollte sich um sie keine Sorgen machen. Er war jung. Er sollte spielen. Er sollte Spaß haben. Er sollte … alles, aber nicht solche Gedanken haben. „Du redest Unsinn.“ Mit Schwung nahm sie ihn hoch und warf ihn neben sich auf die Couch. „Ich muss den Unsinn also wirklich aus dir herauskitzeln. Es tut mir leid, aber mir bleibt keine andere Wahl.“
    „Nein … Nein!“
    Er verschluckte sich fast vor Lachen, als er anfing , sich unter ihren Fingerspitzen zu winden. Er hatte ein wundervolles Lachen. Sie könnte es stundenlang hören. Es hatte etwas Ansteckendes. Wenn er anfing zu lachen, konnte sie meist nicht anders als mit einzustimmen. Der Klang legte sich wie ein beruhigendes Pflaster auf ihre geschundene Seele.
    Sie hielt kurz inne. „Und? Wirst du nun aufhören mit dem Trübsal blasen?“
    Grinsend schnappte er nach Luft. „Das sind unfaire Mittel!“
    „Du zwingst mich dazu, also beschwer dich nicht.“
    Er setzte sich, immer noch schwer atmend, aufrecht neben sie und legte seinen Kopf an ihre Schulter. „Ich weiß, dass du nicht gern mit vielen frem den Leuten zusammen bist.“
    Er war besorgt um sie. „Okay. Also, was willst du am Wochenende machen?“
    „Wie immer“, sagte er lustlos. Ihre Wochenenden bestanden meist aus Fernsehen oder erfundenen Würfelspielen.
    „Vielleicht könnten wir mal in den Park gehen. Oder ein Eis essen, dachte ich. Ich verspreche dir, es ist völlig in Ordnung für mich.“ Sie stupste ihn mit den Fingern an.
    Max ’ Kopf schoss in die Höhe und traf sie schmer z haft am Kinn.
    „Au! War ja nur ein Vorschlag , du musst mich nicht gleich ausknocken“, rief sie lachend.
    Doch er schaute sie nur mit weit aufgerissenen Augen an. „Tschuldige! Wirklich? Also so richtig raus gehen? In den Park zu anderen Menschen? Eis essen? So viel ich will?“
    „Ja und nein , sonst wird dir schlecht.“
    „Und es macht dir wirklich nichts aus?“
    Es fiel ihr nicht leicht, aber nun gab es kein Zurück mehr. Sie wusste, dass sie ihr Versprechen halten musste. Doch für Max schluckte sie ihre lähmende Angst runter und nickte tapfer.
    „O Mercy!“, rief er. „Das wird super! Hoffentlich regnet es nicht. Obwohl , es könnte schneien! Dann könnten wir Schlitten fahren gehen! Ich war noch nie Schlitten fahren . “
    „Ich glaube , es ist noch zu warm für Schnee, mein Kleiner.“
    „Ach, vielleicht wird es ja noch kälter. Wenn nicht , können wir ja im Winter noch mal raus gehen und dann Schlitten fahren. Oder einen Schneemann bauen! Oder … “
     
    Eine Stunde später war Max in ihren Armen eingeschlafen. Es hatte lange gedauert , bis sie ihn einigermaßen beruhigen konnte. Ununterbrochen redete er davon, welches Eis er unbedingt probieren wollte und was sie alles tun könnten. Vorsichtig stand sie auf. Sie brauchte einen Moment für sich. Im Badezimmer ließ sie sich resigniert auf den Rand der Badewanne sinken. Wie konnte sie es nur so weit kommen lassen? Der Junge machte sich Sorgen um sie? Völlig absurd. Die letzten zwei Jahre war sie so sehr damit beschäftigt gewesen, ihn zu beschützen, dass sie ihn mehr und mehr in Watte packte. Sie ging kaum noch mit ihm hinaus. Erst wenn ich mir sicher bin. Erst wenn ich mir ganz sicher bin, dass ihm nichts passiert. Erst wenn ich ganz, ganz sicher bin. Das sagte sie sich immer und immer wieder. Aber langsam wurde ihr klar, dass sie diesen Punkt niemals erreichen würde.
    Wütend über sich selbst, schlug sie mit der Hand auf den Wannenrand. Sie raubte ihm noch seine Kindheit mit ihrer übertriebenen Vorsicht. Sie gab ihm zu essen, selbst wenn sie selbst tagelang nichts Richtiges aß. Sie kaufte ihm neue Kleider, während sie selbst ihre Kleider trug, bis sie ihr förmlich vom Körper fielen. Sie tat alles , was in ihrer Macht stand, um ihn glücklich zu machen. Und doch reichte es nicht. Er verdiente ein besseres Leben. Ein Leben ohne Angst. Mit Freunden und Geburtstagspartys und der

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