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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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fühlte er sich selten besser. Eigentlich fühlte er sich danach nie besser. Was war nur los mit ihm?
    „Gut“, sagte er schließlich. „Ich werde mich auf den Weg machen , sobald ich die Adresse habe.“
    „Wenn du willst, kann ich auch … “, setzte Calli mit besorgtem Blick an.
    „Nein!“ Seine Stimme hallte laut durch den Raum. Etwas leiser sprach er weiter. „Nein , danke. Ich erledige das.“
    Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Mennox ihn noch immer beobachtete. „Callista wird dich begleiten. Falls du noch mehr Adressen benötigst, wird es ohnehin zeitsparender sein.“
    Darian wusste, dass das ein Vorwand war. Mennox wollte nur sichergehen, dass der Mensch seine Befragung überlebte. „Gut. Wir treffen uns in einer halben Stunde“, sagte er.
     
    *
     
    Sie würde sich ändern. Sie würde der Welt offener gegenübertreten und Max nicht weiter leiden lassen. Vielleicht sollten sie wieder umziehen? Diesmal nicht, weil sie es mussten, sondern vielmehr, weil sie es wollten. Max könnte den Ort aussuchen. Er hatte so von Schnee geschwärmt, dass sie Alaska in Betracht gezogen hatte. Der Name Kate wurde ihr ohnehin langsam lästig. Zeit für etwas Neues. Wie wäre es mit Anne?
    Ihre Gedanken kreisten immer noch um mögliche neue Vornamen, als sie um die Ecke bog und zum Hintereingang der Bar lief. Der Gedanke an ihre Kündigung wärmte ihr Innerstes. Sie hatte gerade einen Schritt durch die Tür gemacht, da kam Jim auf sie zu und schob sie rückwärts wieder hinaus in den Innenhof.
    „Was soll das?“
    Er sah sich um und schloss leise die Tür.
    Färbte ihre Paranoia jetzt schon auf unbeteiligte Personen ab? „Jim , was in aller Welt … “
    „Hör zu!“ Er sah sie ernst an und langsam stieg in Mercy das Gefühl auf, dass etwas wirklich ganz und gar nicht stimmte. „Heute waren zwei Leute hier und haben nach dir gefragt. Ein Mann und eine Frau. Sie sahen nicht gerade nett aus, Kate.“
    Mercy wurde es eiskalt. Wieso hatte sie das nicht gesehen? Sie spürte normalerweise, wenn sie in Gefahr war.
    „Sie haben nicht gesagt , worum es ging, wollten allerdings deinen Namen und deine Adresse.“
    „Was hast du zu ihnen gesagt?“
    „Ich weiß nur, dass dein Name Kate ist. Mehr weiß ich nicht.“ Er trat von einem Fuß auf den anderen und sah auf einmal schuldbewusst aus.
    „Was? Was hast du ihnen noch gesagt, Jim?“
    „Es tut mir leid , Kate. Mir ist rausgerutscht, dass du heute Abend zum Arbeiten kommst. Sie … ich weiß auch nicht. Die waren Angst einflößend. Ich hätte dich angerufen, aber du machst ja aus allem ein Staatsgeheimnis.“ Seine Stimme klang fast vorwurfsvoll.
    Panik stieg in ihr auf. Wieso hatte sie es nicht gesehen? Was sah sie noch nicht? Wenn auf eines Verlass war, dann auf die grausamen Bilder in ihrem Kopf. Wer oder was auch immer hinter ihnen her war, sie sah es vorher, war einen Schritt voraus. Das war der einzige Grund , warum sie überhaupt noch am Leben war, dessen war sie sich sicher. Sie begann zu zittern , und trotz der Kälte spürte sie Schweiß in ihren Händen. „Ich muss weg.“ Ihr war nicht egal , vor was sie ständig davonlief oder warum jemand sie verfolgen sollte. Aber es brachte nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn die Antwort blieb im Verborgenen.
    „Kate es tut mir wirklich leid.“
    „Schon gut. Geh wieder rein. Ich … “ Sie brach ab, denn sie wusste nicht , was sie noch sagen sollte.
    „Pass auf dich auf, Kate.“ Er beugte sich zu ihr runter und umarmte sie kurz. „Hier“, sagte er und drückte ihr einen Zettel in die Hand. „Das ist meine Nummer. Melde dich in ein paar Tagen , damit ich weiß, dass du okay bist.“
    „Danke für alles. Geh rein , bevor jemandem auffällt, dass du hier bist.“
    „Die Fabrik gegenüber hat gerade Feierabend, drinnen ist es so laut und voll, dass man mich kaum vermissen wird. “
    „Jim.“ Mercy schaute ihn traurig an.
    „Okay. Mach ’s gut.“ Zögerlich drehte er sich um und ging hinein.
    Mercy stand wie vom Blitz getroffen vor der Tür. Fieberhaft versuchte sie, wieder Herr ihrer Gedanken zu werden. Seufzend zerknüllte sie den Zettel mit Jims Telefonnummer und warf ihn zu Boden. Was jetzt? Ein Plan. Sie bräuchte … o nein. Nein! Es kam, wie es immer kam. Schnell und eiskalt. Ihre Sicht fing an zu verschwimmen , und sie wusste, wenn sie sich wehren würde, dagegen ankämpfen, wären die Auswirkungen verheerend. Also blieb sie ganz still und ließ die Kälte sie umfangen.

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