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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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herunterrutschen. Hastig ordnete sie ihre Kleider und versuchte , die Röte aus ihrem Gesicht fernzuhalten. Darian hingegen blieb gelassen und strich sich nur einmal mit den Fingern über die Lippen.
    „Könnte man sagen“, sagte er ruhig.
    Langsam drehte sich Mercy um. Ach ja. Die Hexe. Darian warf Mercy einen Blick zu, der das ewige Eis zum Schmelzen gebracht hätte. Als er an ihr vorbei ging, flüsterte er: „Merk dir , wo wir unterbrochen wurden.“ Unfähig zu sprechen, nickte sie ihm zu und beobachtete, wie er das Zimmer verließ. Wow. Ihr war plötzlich so gar nicht nach Unterricht zumute und sie überlegte, wie sie die Hexe möglichst höflich vertrösten konnte.
    „Na komm, Liebchen. Er wird nachher noch genauso scharf auf dich sein.“
    Verblüfft drehte sie sich wieder zu der Hexe um und versuchte , sich einigermaßen in den Griff zu bekommen. Sie betrachtete Myrell. So hatte sie sich eine Hexe nicht vorgestellt. Eine leicht untersetzte Frau in mittleren Jahren. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Dem Gesicht nach zu urteilen, konnte sie nicht viel älter als fünfzig sein, aber ihr Haar war bereits vollständig ergraut. Sie trug eine bunte Stoffhose und einen Fransenpullover mit Enten darauf.
    Myrell fing an , die Kissen von den Sesseln zu nehmen, um sie dann locker auf dem Boden zu verteilen. „Komm, setz dich zu mir.“
    Okay. Offenbar mochte sie keine Sessel oder Stühle. Mercy tat es ihr gleich und setzte sich ihr gegenüber im Schneidersitz auf eines der Kissen. Die Hexe musterte sie, was sich unbehaglich anfühlte.
    „Du trägst Kontaktlinsen?“
    „Es ist einfacher so.“
    Die Hexe nickte und faltete die Hände im Schoß. „Zuerst habe ich etwas für dich.“ Sie kramte ein dünnes Buch aus ihrer bunten Handtasche. „Dies ist eines der wenigen Bücher, die sich mit Orakeln befass en . Das meiste ist langweiliges Zeug, aber es ist ein grober Überblick über ihre Geschichte. Bitte behandle es vorsichtig. Es ist sehr alt und selten.“ Zaghaft nahm sie das Buch entgegen. „Lies es in deiner Freizeit und gib es mir zurück , wenn du es fertig hast. Es eilt nicht.“
    „Danke.“ Nachdem sie das Buch vorsichtig neben sich auf ein Kissen gelegt hatte, nahm sie Block und Stift zur Hand.
    „Den brauchst du nicht. Was wir tun, kann man nicht in Worte fassen.“ Verwirrt schob sie den Schreibblock zur Seite. „Ich denke , das Wichtigste ist, dass du bei Visionen nicht mehr umkippst.“ Mercys Wangen röteten sich. Immerhin war sie gut informiert.
    „Keine Sorge. Das ist völlig normal, du hast schließlich nie gelernt , die Magie zu fokussieren.“
    „Magie?“
    „Aber natürlich.“ Sie warf die Hände in die Luft. „Was hast du denn gedacht, was dafür verantwortlich ist? Ein Orakel ist in der Lage, magische Strömungen zu erspüren.“
    Als Mercy nur fragend die Stirn in Falten legte, fuhr Myrell fort. „Die Magie umgibt uns und verleiht uns unsere Lebensenergie. Wie Wasser, das durch eine feinporige Membran fließt. Ich arbeite mit der Magie, indem ich sie verstärkt in mich eindringen lasse. Ich vergrößere die Poren sozusagen und kann sie dann nach meinen Wünschen formen.“ Als Mercys Schreibblock neben ihr schwebte und sich langsam wieder auf das Kissen senkte, musste sie schlucken. Beeindruckend. „Eine einfache Erschaffung magischer Energiefelder. Ich habe die Magie unter dem Schreibblock gebündelt und ihn so angehoben.“
    Mercy nickte, immer noch fasziniert von dem Gedanken, dass Magie wirklich existierte. „Ein Orakel ist besonders empfindlich für die Magie um sich herum. Ein voll ausgebildetes Orakel kann durch bloßes Betrachten feststellen, wie mächtig ein übernatürliches Wesen ist und Stärken und Schwächen auf einen Blick erkennen. Dasselbe gilt für unbelebte Dinge. Magie durchtränkt alles in unserer Welt.“
    „Und wie genau funktioniert das dann mit den Visionen?“
    „Das Tollste an der Magie ist, dass sie einen eigenen Willen hat. Die Magie findet zu dir, und das löst eine Vision aus.“
    „Also kann ich die Visionen doch nicht kontrollieren?“
    „Nur begrenzt. Du kannst sie lenken und herbeirufen.“ Ihre Visionen bestanden also aus Magie. „Du kannst keine Vision erzwingen, du kannst nur versuchen , die Magie zu dir zu rufen. Und entweder sie antwortet dir oder nicht. Wenn du erst gelernt hast , die Magie bewusst wahrzunehmen, wirst du besser verstehen , was ich meine.“
    „Ich kann nichts spüren, aber dennoch bekomme ich

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