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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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hatte , aber so etwas hatte er noch nie beobachtet. Er ging zur Vitrine. Das Buch regte sich nicht. Er nahm es heraus und setzte sich neben Mercy. „Hier.“
    Vorsichtig berührte sie den Einband. Tatsächlich. Das Blau des Einbands wirbelte umher , und eine leichte Vibration breitete sich aus. „Siehst du!“
    „Schlag es auf“, wies er sie an. Diese Reaktion war neu.
    „Auf welcher Seite?“, fragte sie unsicher.
    „Mach es intuitiv.“ Es musste daran liegen, dass sie ein Orakel war. Mit gespitzten Fingern, als befürchtete sie jeden Augenblick, dass das Buch nach ihr schnappen würde, schlug sie es auf. Sie blätterte einige Seiten durch, dann hielt sie inne. „Was steht hier?“
    Neugierig griff er das Buch. Seine Euphorie verebbte jedoch rasch, als er das Kapitel erkannte. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Wieso hatte sie sich ausgerechnet diese Seiten ausgesucht? „Der Fall von Gladhran.“
    „Wem?“
    Darian nahm einen tiefen Atemzug. „Der Rat der Nephilim bestand ursprünglich aus vier Mitgliedern. Marvae, Asmodeus, Charismon und Gladhran.“ Sie lehnte sich interessiert nach vorn. „Glad h ran wurde wahnsinnig.“ Eine bessere Beschreibung gab es nicht. „Er hatte wirre Einstellungen entwickelt, wollte die Menschheit knechten.“
    „Ihr habt ihn daran gehindert“, sagte sie in aller Selbstverständlichkeit. Es rührte ihn, dass sie nur das Beste von ihnen dachte.
    „Einen Halbgott zu vernichten , ist nicht so einfach. Der Rat hat es getan, wir hatten nur eine unterstützende Funktion.“ Er stockte . Es war das dunkelste Kapitel des Clans. „Gladhran hatte Anhänger. Einer davon war Baltes, ein Drachenkrieger.“ Diese Aussage verfehlte ihre Wirkung nicht. Sie riss die Augen auf und schnappte hörbar nach Luft. „Das Ende der Geschichte kannst du dir denken. Wir mussten ihn töten.“ Er redete nicht gern darüber. Einen Kameraden zu töten, war schlimmer und schwerer, als die blutrünstigste Gräueltat. Sie schien es zu verstehen, denn sie fragte nicht weiter nach. Er lächelte ihr knapp zu und brachte das Buch zurück in die Vitrine.
    „Danke, dass du mit mir darüber geredet hast. Ich weiß das sehr zu schätzen.“ Sie lehnte sich an ihn, als er wieder neben ihr Platz nahm. Er legte seine Arme um sie. Wie könnte er etwas anderes tun? Es war keine rein körperliche Reaktion. Selbst über seine dunkelsten Erinnerungen konnte er mit ihr sprechen , ohne in einen emotionalen Abwärtsstrudel zu geraten. Und sie hörte ihm zu. Ein gutes Gefühl. „Was wollen wir mit dem angebrochenen Tag noch anstellen?“, fragte sie leise und malte träge Kreise auf seiner Brust. Er spürte ihre Berührung durch den Stoff hindurch. Ihre Wärme übertrug sich auf seinen Körper, ihr Duft hüllte ihn ein. Könnte er ihr wirklich wehtun? Hatte er sich so wenig im Griff? Nein. Die Antwort war einfach. Sie gab ihm ein völlig neues Lebensgefühl. Sie drängte ihren Körper dichter an seinen.
    „Du treibst mich in den Wahnsinn , Frau“, sagte er rau.
    Sie lächelte ihn unschuldig an und zuckte mit den Schultern. Biest! „Ich weiß.“
    Ach, scheiß drauf.
     
    *
     
    Noch bevor sich Mercy so recht orientieren konnte, fand sie sich in seinen Armen wieder. Er hatte sie mit einer verblüffenden Leichtigkeit auf die Füße gezogen und hochgehoben. Ihre Füße hingen in der Luft, doch es war ihr egal. Er hielt sie fest , und solange er das tat, konnte ihr nichts geschehen. Sie konnte nicht anders, als ihn breit anzulächeln. Er schüttelte fassungslos den Kopf und drückte seine Lippen auf die ihren . Endlich! Sie hatte sich so nach seinem Kuss gesehnt. Und es kam ihr schrecklich lange vor, dass sie ihn zuletzt geschmeckt hatte. Sein Duft umnebelte ihre Sinne und sie wurde Wachs in seinen Armen. Ihre Finger legten sich in seinen Nacken. Als seine Zunge ihre Lippen umspielte, gewährte sie ihm Einlass. Völlig in seinem Kuss gefangen , schlang sie die Beine um seine Hüften. Sie fing an , sich an der beachtlichen Ausbuchtung seiner Lenden zu reiben , und ihr entfuhr ein leises Stöhnen in seinen Mund. Sofort wurde sein Kuss fordernder und seine Hände pressten sie immer fester an sich. Es war , als würden ihre Körper miteinander verschmelzen. Ein lautes Räuspern ließ sie innehalten. Auch Darian erstarrte , und so verharrten sie einen Moment.
    „Komm e ich ungelegen?“ Die amüsierte, weibliche Stimme brachte Mercy buchstäblich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, denn Darian ließ sie sanft an sich

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