Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
bei der Geburt ihrer Kinder geholfen. Wo warst du da? Du bist mit deinen Freunden um die Welt gereist und hast dich ab und zu blicken lassen, mit deinen albernen Geschenken und grandiosen Geschichten. Wo warst du, als Pauls Frau ermordet wurde und ich bei ihm war und ihn davon abhielt, seinem Leben ein Ende zu setzen? Warum hast du dich nicht hier in Charleston als Anwalt niedergelassen, bei uns gelebt und dich um uns gekümmert, wie du es eigentlich hättest tun sollen?«
»Ich war nicht so gut als Advokat, Honoria«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Ich bin gut darin, Piraten zu jagen.«
»Deine eigene Form von Gesetz! Selbstverständlich beugt sich ein James Ardmore niemandes Regeln! Viel Glück für Lady Worthing, wenn du sie deinen unterwirfst. Oder hast du sie hergebracht, um dich mit ihr hier niederzulassen, in Charleston zu bleiben und wie eine richtige Familie zu leben?«
»Allerdings!«, blaffte James.
»Das arme Ding! Was hat sie dir nur angetan?«
»Wir werden hier leben. Wie eine Familie. Das hier ist mein Haus, Honoria, und wenn ich will, dass Pauls Habseligkeiten in seinem Zimmer sind, dann kommen sie dort hinein!«
»Warum?«, fuhr sie ihn an. »Du hast dieses Zimmer seit sieben Jahren nicht betreten. Sieben Jahre! Wovor hattest du Angst?«
»Ich dachte, wenn ich mich an ihn erinnern wollte, sollte ich wenigstens die Gelegenheit dazu haben!«
Ihre grünen Augen schwammen in Tränen. »Das ist nicht dein Haus, James. Dein Name steht vielleicht auf der Besitzurkunde, aber es gehört mir. Ich habe hier gelebt, als alle anderen es zurückgelassen haben. Ich habe es am Leben erhalten. Du bist weggegangen und niemals zurückgekehrt.«
»Hölle und Verdammnis!«
»Ich hasse dich, James! Ich bin ganz allein, und das ist nur deine Schuld!«
Diana stürmte in den Raum, schlug die Tür zu und schloss Honoria in die Arme. Seine stolze Schwester ließ tatsächlich ihren Kopf auf Dianas Schulter sinken.
James sah zu, verletzt und wie betäubt. Er hasste es, nach Hause zu kommen.
»Du bist wirklich der gefühlloseste Mann, den ich kenne«, sagte Diana klar und deutlich.
»Um Himmels willen, Diana!«
Sie maß James mit diesem Blick, der ihm so vertraut war. »Du interessierst dich mehr für Geister als für die lebenden Menschen um dich herum, James Ardmore. Glaubst du wirklich, dein Bruder wäre etwas weniger Besonderes, weil seine Habseligkeiten auf dem Dachboden stehen? Natürlich nicht!« Sie strich Honoria übers Haar. »Ich glaube, jede Schwester, die es so lange mit dir ausgehalten hat, hat jedermanns Hochachtung verdient.«
»Das ist kein Spiel, Diana.« Er knirschte mit den Zähnen.
»Das Leben auch nicht, James.«
Sie war so hochmütig und wunderschön. Das hatte er schon gedacht, als sie sich das erste Mal gesehen hatten. Er wusste, dass sein Herz immer einen Schlag aussetzen würde, wenn sie einen Raum betrat, ganz gleich ob er einen Streit mit ihr gewonnen oder verloren hatte.
Honoria sah ihn von Dianas Schulter aus wütend an. Diana dagegen warf ihm einen Blick zu, der ihn höchst argwöhnisch machte. »Ich weiß genau, wie wir ihn dazu bringen können, dass es ihm leidtut«, verkündete Diana. »Sollte der älteste Sohn einer der vornehmsten Familien Charlestons nicht die prachtvollste Hochzeit des Jahrhunderts bekommen? Er ist ein Held. Ich bin sicher, dass die Leute meilenweit reisen werden, um an einem solchen Ereignis teilzunehmen.«
Honoria wischte sich die Tränen von den Wangen. Auf ihrem Gesicht regte sich ein Hoffnungsschimmer. »Ja, wir halten die Zeremonie in der Episkopalkirche ab. Ihr gehört der Kirche von England an, und unsere Mutter hat uns im episkopalen Glauben erzogen. Das würde ihr gefallen. Wir dekorieren die Kirche mit Orangenblüten und rosafarbenen Rosen. Und Euer Kleid lassen wir von Madame Madeline anfertigen. Sie ist die beste Schneiderin in Charleston. Weiß und rosa, ja, das ist eine entzückende Zusammenstellung, vielleicht mit ein bisschen Gelb darin.«
Dianas Augen leuchteten triumphierend. »Und wir planen ein Bankett für nach der Zeremonie. Vielleicht sogar einen Ball.« Sie sah James kritisch an. »Er muss eine Krawatte tragen. Und einen Hut. Vielleicht kann Mr. Henderson ja etwas empfehlen.«
Sie sah so entzückend und glücklich aus, als sie seinen Untergang plante, dass er einfach nicht das Herz hatte aufzubrausen. »Du hast Glück, dass ich dich so liebe, Diana, sonst würde ich diesen Firlefanz nicht mit mir machen
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