Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
verärgern, sondern vernünftig mit ihm reden. »Das kann ich nicht, Charles. Ich bin mit ihm verheiratet.«
    Belustigt brach er in Gelächter aus und lehnte sich zurück.
    »Das sind viele Damen, die sich zu einem kleinen Abenteuer bereitfinden, meine Liebe. Im Ernst, Katrina, das gehört zu Ihren größten Reizen – diese Unschuld, die Sie in allen Lebenslagen bewahren.«
    Sie stöhnte gequält. »Bitte, Charles…«
    »Nein, ich lasse mich nicht bitten!« Klirrend stellte er sein Glas auf den Tisch und stand auf – groß und blond, imposant, attraktiv und grausam. »Wir treiben kein Spiel mehr miteinander, Katrina, wir werden nicht kämpfen. Und ich werde Sie nirgendwohin schleppen, denn ich habe keine Lust, Ihr Geschrei und Gezappel zu ertragen. Es ist ganz einfach. Ich habe Ihren Mann in meiner Gewalt. Stellen Sie sich doch vor, ich wäre Gott der Allmächtige. Das Leben, das ich Ainsworth schenkte, kann ich ihm auch wieder nehmen. Es liegt einzig und allein bei Ihnen. Und nun werde ich Ihnen erklären, was ich will. Ich gebe Ihnen fünf Minuten, danach müssen Sie sich entscheiden. Wenn Sie das Leben Ihres Mannes retten wollen, werden Sie ins Schlafzimmer gehen, die blutverschmierten Kleider ablegen und den Yankee-Gestank von Ihrem Körper waschen. Wenn nicht, lasse ich ihn noch diese Nacht zum Dorfplatz zerren, wo er hängen wird. Das sind die Möglichkeiten, die Ihnen offenstehen, Katrina!«
    Sie starrte ihn an und betete, er möge ihr sagen, dass er es nicht so meinte. Immerhin war er ein britischer Lord. Aber er lächelte nicht, zuckte mit keiner Wimper. Nichts konnte ihn von seinem Entschluß abbringen. Sie begann zu hoffen, ein Blitz würde im Haus einschlagen, die Erde würde sich auftun und sie alle verschlingen, sehnte den Jüngsten Tag herbei. Nichts geschah. Die Sekunden tickten dahin.
    »Lieber würde er sterben«, wisperte sie.
    »Vielleicht – wenn er’s wüßte.« Charles hob die Schultern.
    »Aber er muss es nicht erfahren. Mit dieser Kleinigkeit können Sie sein Leben erkaufen. Er wird nichts davon wissen, und in künftigen Jahren werden Sie seine Frau sein – nicht seine Witwe. Wollen Sie ihn hängen sehen? Ist Ihnen sein Leben so wenig wert?«
    »Einen solchen Mann werden Sie nie verstehen, Charles. Von Ehre haben Sie keine Ahnung, und ihm bedeutet sie alles.«
    »Ach, wirklich? Und wenn er tot ist, wie soll er dann in Zukunft seine und Ihre Ehre verteidigen? Wie soll er Sie beschützen? Ich werde Sie zu Ihrem Bruder zurückbringen, und er mag nach seinem Belieben mit Ihnen verfahren. Das heißt, wenn ich mit Ihnen fertig bin.«
    Sie starrte ihn noch immer an. Die Kopfschmerzen verstärkten sich zu einem unerträglichen Dröhnen, dann verebbten sie, und sie verspürte nur mehr ein dumpfes Gefühl der Betäubung. Palmer trat wieder hinter ihren Sessel und flüsterte ihr ins Ohr »Ihre Zeit ist fast abgelaufen, Katrina. Gehen Sie, und treffen Sie Ihre Vorbereitungen. In zwanzig Minuten werde ich Ihnen folgen.«
    »Ich traue Ihnen nicht«, entgegnete sie emotionslos. »Was hindert Sie daran, Percy noch in dieser Stunde hängen zu lassen?«
    Lord Palmer ging wieder zum Schreibtisch und schrieb etwas auf ein Pergamentblatt, das er ihr hinhielt. »Ein Pass, der Ihnen die Rückkehr durch die britischen Linien ermöglicht. Sie geben mir zwei Tage, Katrina. In dieser Zeit wird Ihr Mann zu Kräften kommen – und Sie dürfen hoffen, dass er die Reisestrapazen überlebt. Zwei Tage – danach sind Sie frei.«
    Als sie schwieg, fragte er »Bin ich denn so widerwärtig?«
    »Ja«, bestätigte sie, stand aber auf und riß ihm den Pass aus der Hand.
    Grinsend setzte er sich und streckte die Beine aus. »Nun, Sie werden Ihr Bestes tun, um Ihre Abneigung zu verbergen, liebste Katrina. Gehen Sie! Die Frist ist bereits verstrichen.«
    Sie wandte sich abrupt ab, eilte ins Schlafzimmer und warf die Tür hinter sich zu. In tiefster Verzweiflung überliess sie sich ihren Tränen.
    Es klopfte an der Tür. »Noch zehn Minuten, Katrina.«
    Barmherzigerweise wurde sie wieder von jener seltsamen Benommenheit erfaßt. Aus der Wanne stieg kein Dampf mehr auf, und das kam ihr nur gelegen. Das Wasser war so kalt geworden wie ihr Herz. Nur wenn alle Gefühle starben, würde sie es ertragen.
    Nach zehn Minuten erwartete sie ihn im Bett. Die Schatten der Abenddämmerung füllten den Raum. Als Palmer eintrat und sie eingehend musterte, preßte sie die Lippen zusammen.
    Dann schloß sie die Augen, während er sich

Weitere Kostenlose Bücher