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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sich zusammen, befolgte seine Anweisungen, stand hinter ihm, nahm die aus Percys Schulter herausgeschnittene Kugel entgegen, reichte dem Arzt Verbandszeug, Nadel und Faden. Nur einmal hatte Percy sich schreiend aufgebäumt – als die Kugel entfernt worden war. Seither lag er wieder bewusstlos auf dem Tisch. Katrina fürchtete, angesichts seiner Qualen ebenfalls die Besinnung zu verlieren, aber sie hielt tapfer durch. Danach belohnte der nette Arzt sie mit einem Lächeln. »Eine saubere Operation. Er hat zwar sehr stark geblutet, und diese Nacht wird er nicht mehr zu sich kommen, aber ich gebe ihm gute Chancen.«
    »Danke – vielen Dank.«
    »Jetzt liegt sein Leben nicht mehr in meinen Händen.« Nach einer kleinen Pause stellte er sich vor »Captain Jack Trelawny, zu Ihren Diensten, Mrs. Ainsworth. Wenn ich Ihnen jemals wieder behilflich sein kann…«
    Sie dankte ihm noch einmal für seine Freundlichkeit, dann eilte sie besorgt an Percys Seite. Er wurde nun in ein Lagerhaus gebracht und auf ein Bett verfrachtet. Katrina wurde der Eintritt mit gekreuzten Bajonetten verwehrt, und sie zuckte bestürzt zusammen. Ein Lieutenant eilte aus dem Haus zu ihr.
    »Der Major General erwartet Sie jetzt, Mrs. Ainsworth. Wenn Sie mir bitte folgen würden…«
    Sie straffte die Schultern, ging an ihm vorbei und spürte, wie kalte Angst in ihr aufstieg. Doch sie zeigte es nicht. Diese Männer respektierten Percy. Sie sollten seine Frau nicht für feige halten. Blitzschnell duckte sie sich unter den gekreuzten Bajonetten hindurch. Wie erwartet, überrumpelte sie die Wachtposten, die keine Anstalten trafen, sie zu erstechen.
    »Mrs. Ainsworth!«
    Mit aller Würde, die sie aufbieten konnte, drehte sie sich um. »Lieutenant, ich sorge nun für das Wohl meines Gatten. Danach werde ich Sie begleiten.«
    Percy lag in einem Bett. Jack Trelawny hatte ihn tatsächlich gut verarztet. Die Bandagen waren makellos sauber, der Patient atmete ruhig und gleichmäßig. Den Arm in einer Schlinge, zeigte er keinerlei Anzeichen von Unbehagen, und sein Gesicht wirkte nicht mehr so fahl und grau wie zuvor.
    Die Soldaten entfernten sich, und Katrina kniete an seiner Seite nieder. Weinend ergriff sie seinen unversehrten Arm.
    Darauf reagierte er nicht. Flüsternd beteuerte sie, wie innig sie ihn liebte, und versprach ihm, alles würde sich zum Guten wenden. Auf welche Weise das geschehen sollte, wusste sie allerdings nicht, doch sie zwang sich, daran zu glauben.
    Reglos lag er da, liess nicht erkennen, ob er ihr zuhörte.
    Noch war er nicht außer Gefahr. Eine Infektion und eine Lungenentzündung drohten ihm, die Wunde konnte sich wieder öffnen…
    »Mrs. Ainsworth!« Der Lieutenant erschien in der Tür und räusperte sich. »Ich habe die Order, Sie sofort ins Haus zu bringen – auf welche Weise auch immer.«
    Sie bezweifelte nicht, dass Lord Palmer ihm befohlen hatte, sie notfalls mit Gewalt ins Hauptquartier zu schleifen. Hastig küßte sie Percys kalte Lippen und erhob sich so majestätisch, wie sie es vermochte. Sie trat in den Schnee vor dem Lagerhaus, zog ihren Umhang fester um die Schultern und wandte sich an den Offizier, der sie draußen erwartete.
    »Ich bin bereit, Lieutenant«, sagte sie mit ruhiger Stimme, dann stapfte sie hinter ihm durch den Schnee zu dem schönen Ziegelhaus. Er führte sie die Verandasrufen hinauf, und nachdem er ihr die Tür geöffnet hatte, entfernte er sich.
    Katrina ging in einen schmalen Flur. Zu beiden Seiten zweigten Türen ab, eine dunkle Holztreppe führte zum Oberstock hinauf. Sie wurde nicht von Lord Palmer begrüßt, sondern von einem dicken kleinen Diener in prachtvoller Livree, der sich tief verneigte. Höflich bat er um ihren Umhang, so als wäre das ein ganz normaler Besuch zur Teestunde. Dann geleitete er sie die Stufen hinauf.
    Im ersten Stock hielt er ihr die Tür zu einem Damenschlafzimmer auf. Ein schönes Bett mit Baldachin und Spitzengardinen stand darin. Im Kamin brannte ein Feuer, und davor wartete eine hölzerne Badewanne mit hoher Lehne, aus der Dampf stieg. Katrina preßte die Lippen zusammen, als sie das Kleid entdeckte, das auf dem Bett lag, das Silbertablett mit der Sherrykaraffe und den beiden Kristallgläsern auf dem kleinen Schreibtisch.
    »Lord Palmer dachte, Sie möchten sich vielleicht frisch machen, Mrs. Ainsworth«, begann der Mann fröhlich, dann verstummte er abrupt, denn er erkannte, dass Katrina nichts dergleichen beabsichtigte.
    Sie marschierte ins Zimmer, packte die Karaffe

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