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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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die Tyrannei zu wettern. Adams, Hancock, Patrick Henry – Verräter für die Briten, Helden für die Bewohner der Kolonien.
    Aber sogar Percys revolutionäres Feuer verblaßte beim Gedanken an Katrina. Wo blieb sie nur? Wann würde sie kommen? Sie war eine Britin, das wusste er. All die Jahre hatte sie in Tory-Kreisen gelebt. Nun nahte die Stunde der Entscheidung. Welche Seite würde seine Angebetete wählen?
    Er liebte sie so sehr. Mit jedem Flüstern des Windes hob sich sein Herz. Zeig es ihr nicht, ermahnte er sich. Laß sie deine wilde Sehnsucht nicht spüren. Denn sie kann ein kleines Biest sein – begierig, in deinen Augen zu lesen, wie sehr du dich nach ihrer Gunst verzehrst…
    Natürlich hatte sie ihm viel mehr geschenkt als ihre Gunst.
    Und sie würde ihn begleiten, bestimmt…
    Er zuckte zusammen. Endlich hörte er Huf schläge auf dem Weg. Ein Pferd sprengte ins Blickfeld, bäumte sich schnaubend auf, als die Reiterin, in einen dunklen Umhang gehüllt, hart an den Zügeln riß. »Percy!« rief sie.
    Seine Liebste… Er eilte zwischen den Bäumen hervor, um sie aus dem Sattel zu heben. Ihre Hände legten sich auf seine Schultern, und er zog sie in seine Arme. Sie wollte sprechen, aber seine heißen Küsse brachten sie zum Schweigen. Danach klammerte sie sich atemlos an ihn. »O Percy…«
    »Was ist, mein Liebling?«
    »Wir reisen ab! Henry will sich den Briten in Boston anschliessen, und ich soll mit Elizabeth nach Kent zurückgeschickt werden.«
    »Nein!« Mit aller Kraft preßte er sie an sich.
    »O Percy, wir müssen uns für immer trennen!«
    »Nein!« wiederholte er heiser. Sein Herz schlug wie rasend.
    Er hatte es kommen sehen. Entschlossen schob er sie ein wenig von sich und schaute ihr eindringlich in die Augen. »Du darfst nicht nach Hause zurückkehren.«
    »Was?« Sie hob die Brauen. »Aber das muss ich. Er ist mein Vormund und würde mich suchen…«
    »Er wird dich nicht finden. Mein Gott, Mädchen!« Heftig schüttelte er sie, und die Kapuze glitt von ihrem Kopf. Wirre goldene Locken fielen über ihren Rücken. »Ich liebe dich! Ich liebe dich! Weißt du das nicht?«
    Schluchzend warf sie sich an seine Brust. »Ich habe solche Angst, Percy. Wenn er mich jemals aufspürt…«
    »Das wird er nicht. Wir brennen durch, noch heute nacht.
    Ein Priester wird uns für immer vereinen. Ich bringe dich zu mir nach Hause, über den Fluß. Katrina! Heirate mich! Dann kann dein Bruder nicht mehr zwischen uns treten.«
    »Ich – soll dich heiraten?« flüsterte sie wie betäubt.
    »Ja! Noch in dieser Nacht.«
    »Ja, o ja, Percy!« Plötzlich erwachten ihre Lebensgeister wieder. Sie lächelte strahlend und schlang die Arme um seinen Hals. »Manchmal fragte ich mich, ob du mich zur Frau nehmen willst, ob es jemals geschehen würde. Aber meistens wagte ich nicht, daran zu denken, denn es tat so weh…«
    »Liebste, ich wollte dich schon immer heiraten. Du weißt doch, was du mir bedeutest. Seit ich dich zum erstenmal gesehen habe, liegt dir mein Herz zu Füßen.«
    »O Percy!« Leidenschaftlich küßten sie sich. Dann riß er sich von ihr los und lauschte. Wieder erklangen Hufschläge.
    »Versteck dich!« befahl er und stieß Katrina in den Schatten der Bäume. Die drohende Gefahr beschleunigte seinen Pulsschlag.
    Das Pferd kam in Sicht. »Percy!«
    »Es ist nur James«, erklärte Percy erleichtert.
    »Henry Seymour ist mit einem Lakaientrupp unterwegs«, berichtete sein Freund. »Er hat Verdacht geschöpft, und er will dich festnehmen, zu seinem General nach Boston bringen und irgendeine erfundene Anklage gegen dich erheben.«
    Eine Anklage musste nicht erfunden werden. Percy war ein Spion. Er hatte die britischen Kreise in Boston unterwandert, um Informationen für das Zentrum der Aufständischen in Massachusetts zu sammeln und diese Aufgabe hervorragend gemeistert, dank seiner Intelligenz, seines kultivierten Akzents und seiner Manieren.
    »Danke, James. Er wird mich nicht finden.«
    »Ich bringe Katrina zurück…«
    »Nein, sie kommt mit mir.«
    Dieser Erklärung folgte ein kurzes Schweigen. Dann schüttelten sich die beiden Männer die Hände. »Ihr solltet so schnell wie möglich losreiten, mein Freund«, riet James. Lächelnd ging er zu Katrina, die angstvoll zwischen den Bäumen wartete, und küßte sie auf die Wange. »Viel Glück.«
    »Danke, James.«
    Percy pfiff nach Goliath, und James half Katrina in den Sattel ihres Pferdes. Wenig später galoppierten sie ins Dunkel und in die Gefahren

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