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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Leuten.«
    »Versprich’s mir doch. Ich sagte nur – wenn… Okay?«
    »Ich werde keine Alpträume mehr haben«, versicherte sie und küßte ihn. Sie behielt recht, zumindest, was die Flitterwochen betraf. Am nächsten Nachmittag fuhren sie mit einem Segelboot, der gecharterten
Cathy Lee,
aufs Meer hinaus. Der Kapitän und seine Frau waren ein junges Ehepaar, und obwohl Gayle und Brent geplant hatten, allein zu sein, verbrachten sie viel Zeit mit Mike und Sally Cheny. In Freeport und auf Paradise Island besuchten sie Spielcasinos. Sie tauchten zwischen den Riffen und erforschten die Küste von Eleutherea.
    Gayle kaufte dutzendweise Souvenirs, Strohhüte und taschen, Schnitzfiguren und Parfüms. Auf Motorrädern fuhren sie über die Inseln, besichtigten alte Kirchen und Festungen.
    Auf den ruhigen, von Touristen verschonten Out Islands trennten sich die beiden Paare. Gayle und Brent fanden ihr eigenes Paradies – einen Strand mit weißem, sauberem Sand, wo sich keine andere Menschenseele blicken liess. Sie liebten sich unter der Sonne und im klaren azurblauen Wasser, wanderten Hand in Hand die Küste entlang – nackt wie Adam und Eva.
    Gayle träumte nicht mehr.
    Nach der Hochzeitsreise liebte sie Brent inniger denn je, fühlte sich wie ein Teil von Brent. Und er war ein Teil von ihr – so als würde ein Stück ihrer Seele in ihm wohnen, als verwahrte sie in ihrem Herzen die Hälfte von seinem. Nichts hatte das Glück der Flitterwochen getrübt. Beinahe glaubte sie, der Allmächtige hätte es so geplant, vom Himmel heruntergeblickt und einen neuen Garten Eden geschaffen, nur für sie beide.
    Nun wusste sie viel mehr über Brent. Eines Tages hatte er am Strand von jenen Monaten in Vietnam erzählt. Sie war sehr erleichtert gewesen. Denn jene Zeit mochte ihn zwar abgehärtet haben, und er erinnerte sich an den schmerzlichen Verlust vieler Kameraden und das Grauen der Dschungelkämpfe, aber er schien das alles gut überstanden zu haben. Sie berichtete, Onkel Hick habe Brents Kriegsdienst erwähnt. Und sie sei ein bißchen traurig gewesen, angesichts der Erkenntnis, wie wenig sie bisher über ihn erfahren habe.
    »Es wird immer neue Entdeckungen geben«, erwiderte er.
    »So viele Jahre liegen noch vor uns.«
    Aber es hatte ihr gutgetan, einen Anfang zu machen. Sie war imstande gewesen, mehr über Thane zu erzählen, ihr Studium in Paris, die Eltern, Geoff, ihr Leben über alles.
    Welch eine wundervolle Zeit – nur füreinander dazusein, die körperliche Liebe zu genießen, am Strand spazierenzugehen und zu reden, in einträchtigem Schweigen beisammenzusitzen.
    Als es vorbei war, fuhren sie mit einem Schiff nach Miami und flogen von dort nach Virginia zurück. Gayle glaubte felsenfest, sie hätte ein Stück des Himmels gesehen. Keine Frau konnte glücklicher sein.
    An die Nacht ihres bösen Traums erinnerte sie sich nicht, ebensowenig wie Brent – so, als hätte sie vom Abend bis zum Morgen geschlafen, ohne zu erwachen.

Kapitel 12
    BIS DER TOD UNS SCHEIDET
    Williamsburg, Virginia, Frühling 1775
    Percy zog seine Taschenuhr hervor. Im schwindenden Tageslicht kniff er aufgeregt die Augen zusammen, um die Zeiger zu erkennen. Schon fast sieben. Wenn sie nicht bald kam, würde er vergeblich warten.
    Ungeduldig seufzte er und verliess die Eiche, an deren Stamm er gelehnt hatte. Er ging zu Goliath und tätschelte den kräftigen Hals des großen Hengstes. »Wird sie kommen, alter Junge? Was meinst du?« Grinsend dachte er an das Katz-und-Maus-Spiel mit Katrina, während des ganzen letzten Jahres. Sie hatte mit ihm geflirtet und versucht, ihn nur in der Öffentlichkeit zu sehen – und sich dann genauso verzweifelt wie er um kostbare Momente der Zweisamkeit bemüht. Es war riskant gewesen, denn die Beziehungen zwischen den britischen Loyalisten und den rebellischen Bewohnern der Kolonien hatten sich rapide verschlechtert. In Lexington wurde geschossen, Massachusetts revoltierte ganz unverhohlen – und Virginia folgte diesem Beispiel. Es war an der Zeit für die Briten abzureisen, denn Williamsburg entwickelte sich zu einer Revolutionsstadt.
    Percys Lächeln erlosch. Sie musste zu ihm kommen, und er konnte nicht glauben, dass sie ihn enttäuschen würde. An ihrer Liebe zweifelte er nicht. Bald musste er in Philadelphia seinen Platz an der Seite jener illustren Männer einnehmen, die er so sehr bewunderte. Diesen Männern durften die Kolonien nicht den Rücken kehren, den großen Männern, die es gewagt hatten, gegen

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