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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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der Nacht.
    Sie wagten nicht anzuhalten, ehe sie weit landeinwärts geritten waren, nach Westen. Percy wusste genau, wohin er wollte.
    Sie erreichten einen Friedhof, hinter dem ein Kirchturm hoch in den Himmel ragte.
    Percy hämmerte gegen die Tür des benachbarten Pfarrhauses, bis sie aufschwang. Ein mürrischer Priester mit zerzaustem grauem Haar erschien. »Percy, mein Sohn, was ist denn in dich gefahren? Einen alten Mann mitten in der Nacht zu wecken…« Erstaunt verstummte er beim Anblick des schönen Mädchens, das angstvoll neben dem jungen Mann stand.
    »Katrina Seymour – Vater McCleary«, stellte Percy die beiden einander vor. »Vater, Sie müssen uns trauen noch heute nacht.«
    »So schnell geht das nicht, Percy. Das wäre ungeziemend.
    Vor einer Hochzeit müssen gewisse Formalitäten erledigt werden.«
    »Die sind überflüssig. Wir brauchen nur Gottes Segen, Vater, und den können Sie uns spenden.«
    Vater McCleary musterte die jungen Leute, und sein Herz schmolz. Welch ein schönes, starkes, mutiges Paar. Er ahnte, dass die beiden auf der Flucht waren, konnte sich allerdings nicht denken, wovor. Um so deutlicher spürte er, wie sehr sie sich liebten. »Kommt herein.«
    Eine Stunde später führte er sie in die Kirche, begleitet von seiner Frau und seinem ältesten Sohn, die als Trauzeugen fungieren sollten. Bei schwachem Kerzenlicht nahm er die Zeremonie vor. Sie gelobten einander zu lieben und zu ehren.
    Katrina versprach, ihrem Mann zu gehorchen, und Percy, stets für sie zu sorgen. Sie hatten keine Ringe und keinen Brautstrauß. Trotzdem war es eine schöne, feierliche Hochzeit. Der Priester erklärte sie für Mann und Frau und wünschte ihnen von ganzem Herzen Gottes Segen.
    Glückstrahlend küßten sie sich, und Vater McCleary wusste, dass er nie wieder eine so übermächtige Liebe in den heiligen Ehestand geleiten würde. Seine Frau brachte einen Krug Maulbeerwein, und alle prosteten einander zu. Die Frage des Priesters, ob das junge Paar eine Unterkunft für die Nacht habe, musste Percy verneinen. Lächernd nickte die Pfarrersfrau ihrem Mann zu und führte die jungen Eheleute zum Häuschen des Küsters, der letzte Woche abgereist war, um seine alte Mutter im Culpeter County zu begraben. Drinnen war es zugig und kalt. Der Kamin roch nach feuchtem Ruß, die Bettlaken zeigten Schimmelstellen. Doch als Braut und Bräutigam allein waren, merkten sie nichts von alldem und sahen nur einander.
    Es hätte anders kommen können, dachte Katrina. Wäre ich Percy nicht begegnet, hätte ich einen britischen Lord geheiratet, einen Tory, und eine prunkvolle, luxuriöse Hochzeit gefeiert. Aber sie besass den größten Luxus der Welt. Percy war der ganze Reichtum, den sie ersehnt hatte. Das Bett, in dem sie liegen würde, zählte nicht – nur der Mann an ihrer Seite.
    Sie liebte und bewunderte ihn. Und sie war fest überzeugt, dass der Allmächtige keinen besseren Mann geschaffen hatte, und sie war stolz darauf, seine Frau zu sein.
    Welch ein Glück wurde ihr vergönnt… Anmutig kleidete sie sich aus, sank vor Percy auf die Knie und küßte seine Hand, in heißer Dankbarkeit für die Heirat. »Percy, ich liebe dich über alles. Jetzt sind wir Mann und Frau, für immer vereint, und ich fühle mich sehr geehrt.«
    Er hatte ein Feuer im Kamin entzündet, und das flackernde Licht vergoldete Katrinas nackten Körper. Auch Percy kniete nieder und zog ihre Hand an die Lippen. »Nein, meine Liebste, du hast mich geehrt«, flüsterte er, »und alles aufgegeben, um mich zu begleiten. Immer werde ich dich lieben, aus tiefster Seele mein Leben lang und darüber hinaus.«
    Lächelnd schlangen sie die Finger ineinander, und ihre Küsse brannten heißer als die Flammen. Die armselige Hütte, wo sie die Nacht verbrachten, erschien ihnen wie ein Palast.
    Und wenn sie sich nicht liebten, träumten sie von einer glorreichen Zukunft.
    In dieser einen Nacht wurde das Glück ihrer reinen, unschuldigen Liebe nicht von den dunklen Wolken des Krieges überschattet.

Kapitel 13
    »Und du hast gesagt, es würde nicht von Dauer sein!« Liz hielt die Einladung mit dem goldenen Rand hoch und lächelte Tina triumphierend an. »Die McCauleys geben eine Dinnerparty anläßlich ihres ersten Ehehalbjahrs.«
    »Ich habe keineswegs gesagt, es würde nicht lange dauern.«
    »Oh, doch!«
    »Das hast du behauptet?« Gayle starrte Tina an, die verlegen die Achseln zuckte.
    »Nun ja, ihr kanntet euch erst so kurze Zeit. Vielleicht habe ich bei der

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