Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
von Stalaktiten und Stalagmiten, die in einer Vielzahl von Farben und Formen glitzerten, als sie selbst jetzt winzige Schichten über ihren prächtigen Formen bildeten. Sie hatte einmal eine Dokumentation über diese Höhlen gesehen. Deshalb war ihr der Name so vertraut gewesen. Sie erinnerte sich jetzt gut daran, da sie so fasziniert davon gewesen war, welch wunderschöne Höhlen die Natur erstellen konnte.
    „Los!“, befahl Finlay.
    Es gab nur einen Weg, und sie wusste aus dem Fernsehbericht, dass es dort unten keinen Ausgang gab. Sie versuchte, sich an den Grundriss der Höhlen zu erinnern. Wenn sie sich nicht irrte, gab es drei Adern. Finlay hatte scheinbar beschlossen, den Höhleneingang, den die Touristen normalerweise nahmen, zu meiden, und statt dessen den älteren Nebeneingang zu benutzen. In der Tiefe würden diese zwei Adern aufeinanderstoßen. Nicht, dass ihr das helfen würde. Sie konnte nicht dorthin entkommen, wo sie hereingekommen waren, und die Chancen durch die zweite Ader zu entkommen lagen genauso schlecht. Finlay war ein Hüter der Nacht, und nachdem sie Hamish und Aiden hatte kämpfen sehen, wusste sie, wie schnell sich diese bewegen konnten. Ihre Geschwindigkeit war übernatürlich. Sie würde nie in der Lage sein, ihm zu entkommen. Genauso wenig wie den Dämonen.
    Als sich die Treppe am Ende übergangslos in einen gemeißelten Gehweg verwandelte, ging eine Höhle in die nächste über, eine schöner als die andere. Der Weg verbreiterte sich, die Höhle teilte sich und sie betraten die Ader auf der rechten Seite. Das Licht von Finlays Fackel spiegelte sich an den Wänden wider und warf tanzende Schatten darauf, die in verschiedenen Farben schimmerten.
    „Hier entlang“, forderte er und zeigte in Richtung eines dunklen Weges am anderen Ende der Höhle. Sie gingen auf den Tunnel zu, und bei dem Gedanken, dass dieser Ort einstürzen könnte, während sie darin war, machte sich ihre Klaustrophobie bemerkbar. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und ihr Atem wurde unregelmäßig. Ihre Handflächen wurden feucht, und ihre Knie begannen zu zittern.
    „Ich kann nicht“, flüsterte sie.
    „Geh!“, bellte er hinter ihr, und seine Hand stieß sie unsanft vorwärts.
    Sie hatte keine andere Wahl. Mit ihren Händen an der Wand entlanggleitend, setzte sie einen Fuß vor den anderen, und versuchte normal zu atmen, in der Hoffnung die Panik zu verscheuchen, die sie ergriffen hatte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie den Tunnel endlich hinter sich brachten und einen anderen Zweig der Höhle erreichten. Sie hielt an und hoffte, etwas verschnaufen zu können, aber Finlay trieb sie weiter und führte sie tiefer in die Höhle.
    Würde dies niemals enden?
    Sie erreichten eine riesige Höhle, deren Wände mindestens zwei Stockwerke hoch waren. Von oben reichten Stalaktiten in verschiedenen Formen, Größen und Farben herab, und von dem Abgrund in der Mitte der Höhle zeigten Stalagmiten wie Dorne, scharf wie Schwerter, nach oben. Instinktiv wich sie von der Kante zurück. Wenn jemand dort hineinfiel, würde er von den Dornen regelrecht aufgespießt werden.
    „Setz dich!“
    Leila wandte sich Finlay zu und sah, wie er auf eine Stelle neben einem abgerundeten Stein deutete. Zögernd ging sie darauf zu und folgte seinem Befehl. Sie beobachtete, wie er zu einer Vertiefung in der Höhlenwand ging und seine Fackel dort hinein tauchte. Sobald diese die schmale Öffnung berührte, reiste die Flamme zu beiden Seiten davon nach außen und bildete einen Ring um die gesamte Höhle. Bei näherem Hinsehen erkannte sie, dass eine Vertiefung in die Steinwand gemeißelt worden war, die den gesamten Umfang des riesigen Raumes umringte. Sie vermutete, dass diese mit Öl oder einer anderen brennbaren Flüssigkeit gefüllt war.
    Die Höhle war plötzlich in gedämpftes Licht getaucht.
    „Was passiert jetzt?“
    Finlay sah sie an, und seine Augen schimmerten plötzlich in einem dumpfen grünen Licht. „Wir warten auf die Dämonen.“
    Sie konnte nur vermuten, dass die Dämonen durch das Feuer, das er entzündet hatte, auf ihre Anwesenheit aufmerksam wurden.
     

37
     
    Das Signal von Leilas Tracker hatte sie an eine Touristenattraktion in Nordkalifornien gebracht: Mercer Caverns war eine Ansammlung von Höhlen, die tief unter der Erde lagen und deren Felsformationen von der Natur dank der mineralreichen Gesteine und des Grundwassers über Millionen von Jahren geschaffen worden waren.
    Im Schutz der Dunkelheit leitete

Weitere Kostenlose Bücher