Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
Gedanken ab. Was war mit ihr los? Offenbar stand sie noch unter Schock, da sie beinahe von einem Auto überfahren worden wäre, und das hatte ihren Verstand zermürbt. Warum sonst würde sie plötzlich davon träumen, einen Fremden zu küssen?
    Und warum sonst würde ihr Herz schneller schlagen, ihre Brust sich vor Aufregung heben und senken und ihre Zunge ihre trockenen Lippen befeuchten? Als ob sie auf einen köstlichen Leckerbissen hoffte. Ihr Magen verkrampfte sich im Gleichklang mit ihrem Atem und erwartete wohl ebenfalls etwas Leckeres. Ihre Handflächen fühlten sich verschwitzt an, aber sie hielt sich davon ab, sie an ihrer Hose abzuwischen, um keine Aufmerksamkeit auf ihren Zustand zu lenken. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, sie wäre ein High-School-Mädchen, das gerade den Quarterback ihrer Fußballmannschaft gesehen hatte, als er mit nichts als einem Handtuch um die Hüften gewickelt aus der Umkleidekabine kam.
    Aiden war vollständig angezogen, aber er hatte die gleiche Wirkung auf sie. Diese Art von Reaktion war ungewöhnlich für sie. Sie hatte noch nie den Reiz eines One-Night-Stands erkannt, aber mit diesem Mann würde sie alle guten Vorsätze aus dem Fenster werfen; nur dieses eine Mal.
    „Nochmals vielen Dank“, sagte sie schnell, damit sich das Schweigen zwischen ihnen nicht noch mehr dahinzog und peinlich wurde. Es war schlimm genug, dass sie ihn so anglotzte. Als ob sie noch nie einem gut aussehenden Mann begegnet wäre.
    Gut aussehend? Sündhaft schön war wohl eher richtig.
    Sein dunkles Haar war kurz und gerade. Es sah dick aus, und sie war sich sicher, sie könnte ihre Vermutung bestätigen, wenn sie nur ihre Finger hindurchfädeln dürfte. Vielleicht könnte sie gleichzeitig testen, wie weich seine Lippen waren und wie es sich anfühlte, wenn sie ihre Finger über die Narbe auf seiner Stirn oder über die Bartstoppeln, die sein Kinn zierten, reiben könnte.
    „Es sieht so aus, als ob Sie wieder etwas Farbe bekommen.“
    Er warf einen Blick auf ihre Wangen, und sie bemerkte, wie erhitzt sie sich fühlte. War sie rot angelaufen? In ihrem Alter sollten solche jugendlichen Reaktionen hinter ihr liegen, aber ein kurzer Blick auf ihr Spiegelbild im Fenster bestätigte ihr, dass ihr Gesicht in der Tat ein wenig rot aussah.
    Sie fand schnell einen Sündenbock und hatte kein Problem die Schuld von sich zu weisen. „Der Whisky.“ Leila zeigte auf das Glas auf dem Tisch. „Ich bin nicht daran gewöhnt.“
    „Ich hätte Sie fragen sollen, ob Sie etwas anderes wollen, aber angesichts des Schocks, der Ihnen widerfahren ist, dachte ich, dass Whisky das Beste wäre. Mir hilft er immer.“ Aiden nahm einen Schluck aus seinem Glas und schluckte ihn scheinbar genüsslich hinunter.
    „Ja, der Schock“, stimmte Leila hastig zu.
    Ihre Hand zitterte immer noch, als sie sich eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte, hinters Ohr schob, aber sie fühlte sich schon besser. Das Eis hatte eine betäubende Wirkung auf ihren Knöchel. Leider hatte das gute Aussehen ihres Begleiters ihr Sprachzentrum in ihrem Gehirn dahin gehend reduziert, dass sie nur einfache, kurze Sätze formulieren konnte. Sie konnte nicht zulassen, dass das so weiterging. Es war lächerlich. Sie war eine Ärztin, eine intelligente Frau und mehr als fähig, sich mit einem schönen Mann in komplexen Sätzen zu unterhalten. Sie musste sich zusammenreißen, damit sie ihre übliche selbstbewusste Haltung wiedererlangte.
    „Ich habe Überstunden gemacht“, murmelte sie, bevor sie sich räusperte, um ihrer Stimme mehr Kraft zu verleihen. Es funktionierte. „Na ja, ich arbeite meistens bis spätabends.“ Was würde sie sonst tun? Sie hatte praktisch kein Privatleben.
    „Sie sollten nachts nicht alleine nach Hause gehen. Alles Mögliche könnte passieren.“
    Sie zuckte die Achseln, überrascht von dem besorgten Blick auf seinem Gesicht. „Ich ging nur die paar Blocks zur U-Bahn.“
    „Die nächste U-Bahn Station ist fünf Blocks entfernt, fünf lange und ziemlich verlassene Blocks.“ Er schnalzte mit der Zunge. „Das ist riskant.“
    „Ich habe keine Angst. Ich bin bewaffnet.“ Sie war in der Stadt aufgewachsen und war auf alles vorbereitet.
    Er hob eine überraschte Augenbraue. „Mit einer Pistole?“
    Sie steckte ihre Hand in ihre Umhängetasche und zog ihre Lieblingswaffe heraus. Sie schwenkte sie triumphierend. „Spray.“
    Aber Aiden schien davon unbeeindruckt zu sein und schüttelte den

Weitere Kostenlose Bücher