Geliebter Unsichtbarer
Kopf in scheinbarer Missbilligung. „Wissen Sie, wie einfach es für einen Mann ist, Ihnen das aus der Hand zu reißen und es gegen Sie zu verwenden?“
Sie winkte ab. „Ich weiß, wie man damit umgeht.“ Sie trug das Spray schon seit Jahren mit sich herum.
„Wirklich?“ Ein seltsames Glitzern blitzte in seinen Augen auf, als er plötzlich eine Bewegung machte. Bevor sie reagieren konnte, schnappte er die Dose aus ihrer Hand und hielt sie hoch.
Schock durchfuhr sie, und aus dem Augenwinkel sah sie den Barkeeper mitten in seiner Bewegung innehalten. Ein Gefühl der Panik packte sie, trotzdem sie nicht alleine in der Bar waren.
„Sehen Sie?“, fragte Aiden. „Sehen Sie, wie einfach es für mich war, Sie zu entwaffnen?“
Ihr Herz hämmerte weiterhin in ihrer Brust, als sie ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Dies war nicht eins der Dinge gewesen, die sie vorhersagen hätte können. „Aber . . . aber ich war hier nicht auf so etwas vorbereitet. Wir sind in einer Bar.“
Er schüttelte den Kopf und legte die Dose Pfefferspray zurück in ihre Hand. „Es kann überall passieren. Sie müssen immer vorbereitet sein.“
In seiner Stimme schwang eine ganze Menge Beharrlichkeit mit, als ob er sicherstellen wollte, dass sie diese ihr gerade erteilte Lektion nicht vergaß.
Sie hatte immer gedacht, dass sie jederzeit wachsam war, aber dieser Fremde hatte ihr bewiesen, dass sie bei weitem nicht auf das Unberechenbare vorbereitet war. Sie machte eine mentale Notiz, daran zu arbeiten, obwohl sie nicht genau wusste wie. „Sie hatten einen Vorteil, weil ich Ihnen das Spray gezeigt habe.“
Sie hatte das Bedürfnis, sich zu verteidigen, denn sie wollte nicht als schwache Frau angesehen werden, die den Schutz eines Mannes benötigte. Insbesondere nicht von Aiden. Wenn sie ihn ansah, fühlte sie das seltsame Bedürfnis, ihm zu zeigen, dass sie stark war, dass sie niemanden brauchte – als ob sie ihm etwas beweisen wollte, obwohl sie gar nicht wusste, was.
Er lächelte und legte seine Hand auf ihre. Instinktiv klammerte sie ihre Finger fester um die Dose.
Aiden nickte anerkennend. „Gut, Sie lernen. Denn jeder könnte ein Angreifer sein.“
„Selbst Sie? Obwohl Sie mein Leben gerettet haben?“ Sie hatte keine Ahnung, warum sie ihn fragte, warum ihre Lippen ohne ihre Erlaubnis Wörter bildeten.
Er drückte kurz ihre Hand, dann durchtrennte er den Kontakt und ein seltsamer Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Sie haben von mir nichts zu befürchten.“
Leila hob das Kinn. „Also heißt das, dass ich Ihnen vertrauen kann?“ Konnte sie ihm vertrauen? Oder ließ sie sich von seinem hübschen Gesicht täuschen?
Er beugte sich näher und griff nach ihrer freien Hand. Seine Augen durchdrangen sie, als ob er versuchte, tief in sie hineinzusehen. Als seine Lippen sich öffneten, flüsterte er ihr kaum hörbar zu: „Vielleicht sollten Sie das nicht.“
Dann zog er ihre Hand an seine Lippen und drückte einen warmen Kuss auf ihren Handrücken. Als er sie losließ, spielte ein Lächeln um seine Lippen. Als Antwort flatterte ihr Bauch aufgeregt. Jetzt verstand sie, was er meinte. Es war alles ein Spaß gewesen. Er hatte sie aufgezogen.
Erleichtert sog sie einen Atemzug ein. Als sie ausatmete, rollte ein Kichern über ihre Lippen.
Er starrte sie überrascht an. „Was ist da so lustig?“
„Sie. Sie haben versucht, mich zu erschrecken, aber Sie konnten es nicht mit ernster Miene tun. Fahren Sie Ihren Charme immer so auf, um Frauen zu beeindrucken?“
„Sie finden mich charmant?“
Diese Frage wollte sie lieber nicht beantworten.
Aiden grinste. „Sie sind mir also dahinter gekommen.“ Für einen Moment konnte sie den kleinen Jungen in ihm sehen, der er einmal gewesen war. „Weibliche Intuition?“
Sie neigte den Kopf und musterte ihn. „Vielleicht.“
Nervös griff sie wieder nach dem Glas, aber er kam ihr zuvor und reichte es ihr. Als sie einen Schluck trank, breitete sich eine weitere Welle von Wärme in ihrem Körper aus, aber diesmal war sie sich nicht sicher, ob der Alkohol dies verursachte oder die Tatsache, dass seine Augen sie so durchdringend ansahen. Sie erwiderte seinen intensiven Blick und erkannte plötzlich, dass sie mit ihm flirtete. Alles Weibliche blühte augenblicklich in ihr auf.
„Und was sollte ich sonst noch über Sie wissen?“, fragte sie, bevor ihr Mut sie verlassen konnte.
„Ich würde es hassen, eine Frau zu langweilen, indem ich über mich
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