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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Blick ließ Aiden auf den Vorschlag seines Freundes eingehen. Oder wollte er einfach seinem Freund glauben? Er nahm wieder Leilas Hand und lief ihm entgegen. Am Rande des Daches wandte er sich an Leila.
    „Wir haben das schon mal gemacht. Alles wird gut gehen.“
    Sie nickte. „Ja.“
    Ohne dazu aufgefordert zu werden, schlang sie ihre Arme um ihn. Es fühlte sich gut an, sie zu spüren, ihr so nahe zu sein, und einen Moment lang war das alles, was er wollte: in ihrer Berührung schwelgen, aber er durfte keine Zeit verlieren. Das Rütteln an der Tür ein paar Meter hinter ihnen wurde immer heftiger. Ihre Verfolger würden es bald geschafft haben, sie aufzubrechen.
    Hamish sprang zuerst, dann drehte er sich um und winkte Aiden, ihm zu folgen.
    Mit Leila in seinen Armen sprang er und landete direkt auf seinen beiden Füßen. Er federte den Aufprall ab, indem er in die Knie ging. Sofort ließ er sie aus seinen Armen frei und sie eilten Hamish hinterher, der schon einen provisorischen Schuppen auf dem benachbarten Dach umrundete.
    Als sie dieselbe Stelle erreichten, blieb Aiden wie erstarrt stehen. Hamish war verschwunden.
    Scheiße! Wenn dies eine Falle war –
    „Aiden, hier!“ Hamishs Stimme ertönte von neben ihm.
    Aiden wirbelte seinen Kopf in Richtung des Geräusches und sah Hamish aus dem Fenster des klapprigen Schuppens herausschauen. Aiden hob Leila hoch und reichte sie zu Hamish durch die Öffnung, bevor er ihr folgte.
    Drinnen war es dunkel, aber seine überlegene Sehkraft stellte sich sofort ein und er erblickte eine Treppe, die nach unten führte. Hamish lief schon hinunter.
    Er fühlte, wie Leila nach ihm griff. „Ich kann nichts sehen.“
    „Ich sehe für dich.“
    In der Dunkelheit führte er sie nach unten, und sorgte dafür, dass sie nicht stolperte. Als sie unten ankamen, trieb Musik, Gelächter und Applaus zu seinen Ohren.
    Hamish öffnete eine Tür vor ihnen. Schwaches Licht drang in den Korridor, in dem sie sich befanden. Das kitschige Lied ‚Stayin‘ Alive‘ von den Bee Gees, war jetzt deutlich zu hören.
    Aiden erschrak, als sich eine Tür zu seiner Linken öffnete und ein spärlich bekleideter junger Mann, der eine Art Kostüm trug, herauskam. Er erhaschte einen Blick auf den Raum hinter ihm und hob eine Augenbraue. Es schien, als war dies der Umkleideraum eines Theaters. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass es in diesem Stadtteil ein Theater gab.
    Immer noch unsichtbar, presste sich Aiden gegen die Wand und bedeutete Leila das gleiche zu tun, damit der Mann sie nicht rammte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Leila ihren Blick über den halb nackten Körper des Mannes wandern ließ. Ein sonderbarer Stich, den er nicht identifizieren konnte, ging durch seinen Körper: Im gefiel die Art nicht, wie Leila den Körper dieses, zugegebenermaßen sehr perfekten, Typen begutachtete. Zum Teufel, er wollte nicht einmal, dass sie einen voll bekleideten Mann ansah, geschweige denn einen halb nackten.
    Für einen Moment rückte die Tatsache, dass sie immer noch versuchten, ihre Feinde abzuhängen, in den Hintergrund. Aiden zog Leilas Hand zu seiner Brust und zog sie an sich. Ihre Hüften pressten gegen seine Oberschenkel. Als sie den Kopf hob, um ihm einen überraschten Blick zuzuwerfen, sog sie einen raschen Atemzug ein. Bevor sie ihre Lider senken konnte, um zu verbergen, was ihre Augen verrieten, hob er ihr Kinn mit seiner Hand hoch und zwang sie, ihn anzusehen.
    Ihre Lippen öffneten sich, und ihr Atem hauchte über sein Gesicht. Ohne nachzudenken, senkte er seinen Kopf zu ihr.
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren.“
    Hamishs harscher Befehl rüttelte ihn auf und er entließ Leila sofort aus seiner Umarmung. Rosa Farbe stahl sich über ihre Wangen.
    Aiden räusperte sich. „Wohin?“ Er hatte sie fast geküsst. Direkt vor Hamish. Wenn das nicht verrückt war, was dann?
    Hamish deutete mit dem Kopf zu einer Tür, auf der ‚Bühne‘ stand. Er öffnete sie und schlüpfte hinein. Aiden tat dasselbe, und zog Leila mit sich.
    Ein Vorhang verdeckte den Blick auf die Bühne, aber Lichter blitzten dahinter, und die Musik dröhnte aus großen Lautsprechern.
    „I’m stayin‘ alive“, sang das Publikum mit.
    „Wir müssen zur anderen Seite der Bühne gelangen“, flüsterte Hamish ihm ins Ohr. „Dort drüben gibt es ein Portal.“
    Aiden war sich nicht sicher, ob er über den Lärm der Musik richtig gehört hatte, denn mit Sicherheit befand sich in dieser Absteige kein Portal. Nur die Komplexe der

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