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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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vorbei.
    „Ich bin gleich wieder da“, flüsterte er Leila zu und ließ ihre Hand los, bevor er durch die geschlossene Tür trat.
    Draußen schien die helle Nachmittagssonne in Aidens Gesicht. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis sich seine Augen daran gewöhnt hatten. Als er das leere Dach musterte, war er zufrieden und tauchte wieder ins Innere.
    „Alles in Ordnung“, versicherte er Leila und drückte ihre Hand.
    Ein Ausdruck der Erleichterung zog über ihr Gesicht, und es schien, als ob sie seine Hand fester drückte. Doch vielleicht bildete er sich das nur ein.
    Aiden drehte den Griff der Tür und drückte, aber nichts geschah.Sie war verschlossen. Er rüttelte an ihr und warf Hamish einen fragenden Blick zu.
    „Scheiße!“, fluchte Hamish vor sich hin.
    „Hast du nicht überprüft, ob die Tür offen ist, bevor du dich entschieden hast, sie als Fluchtweg zu benutzen?“, zischte Aiden.
    „Das letzte Mal, als ich hier war, war sie offen, außerdem würde es keinen Unterschied machen, wenn wir nicht . . .“ Er warf einen Blick auf Leila.
    „Aiden, können wir nicht einfach durch die Tür gehen, so wie du es gerade getan hast?“ Leila warf ihm einen hoffnungsvollen Blick zu.
    „Wir schon, aber du nicht.“
    Die Fähigkeit eines Hüters der Nacht, seinen Körper zu entmaterialisieren und hinter einem festen Gegenstand wieder aufzutauchen, konnte keinen menschlichen Körper mit einschließen.
    „Ein menschlicher Körper ist zu schwach, um das zu überleben. Wenn ich dich mit hindurchziehen würde, würden sich deine Zellen auf der anderen Seite nie wieder richtig zusammenbauen. Du würdest . . . “ Er konnte es nicht einmal aussprechen.
    Und als er in Leilas Gesicht blickte, wusste er, dass er das auch nicht musste. Sie verstand ihn nur allzu gut.
    Er ließ ihre Hand los und sah Hamish an. „Bitte sag mir, dass du Werkzeuge mitgebracht hast.“
    Sein Kollege öffnete seine Jacke und griff hinein. Er zog eine Reihe von Metallwerkzeugen hervor, auf die jeder Dieb stolz gewesen wäre. „Gefällt dir eins davon?“
    Aiden schnappte sich ein dünnes Messer, dann wandte er sich dem Türschloss zu. „Halte Ausschau.“
    Als er sich daran machte, das Schloss zu knacken, rückte Leila näher. „Hast du das schon jemals gemacht?“
    „Öfter als du überhaupt wissen willst“, log er. Natürlich hatte er gelernt, Schlösser zu knacken, aber er benutzte diese Fähigkeit nur selten. Meistens ging er einfach durch eine geschlossene Tür, aber heute war es anders. Gelegenheiten, bei denen er eine Tür hatte aufbrechen müssen, um einen Schützling herauszubringen, hatten sich in letzter Zeit selten ergeben. Er war ein wenig außer Übung.
    „Sie kommen immer näher“, flüsterte Hamish.
    „Fast fertig.“ Aiden drehte die Klinge im Schloss, bis er ein Klicken hörte. Sofort drückte er die Klinke nach unten. Die Tür ging auf.
    „Jetzt!“, befahl Hamish und schubste sowohl ihn als auch Leila durch die Tür.
    Leila stolperte und Aiden fing sie auf, als sie hinausstürmten. Hamish knallte die Tür hinter ihnen zu, während laute Stimmen und das Bellen von Hunden ihnen folgte.
    „Scheiße!“, fluchte Aiden. Die Eindringlinge waren ihnen dicht auf den Fersen.
    Seine Augen überflogen das Dach auf der Suche nach etwas, mit dem er die Tür verbarrikadieren konnte. Sein Blick fiel auf eine Latte.Er schnappte sie und rammte sie zwischen den Türgriff und den Eisenhaken neben der Tür. Das würde ihnen ein paar Minuten Vorsprung verschaffen.
    „Lasst uns verschwinden!“, befahl Hamish, als ihre Verfolger auch schon gegen die Tür schlugen.
    Aiden überblickte nochmals das Dach, um die Situation einzuschätzen: Das Dach war flach, und, abgesehen von ein paar Wäscheleinen und einer Satellitenschüssel, leer.
    Als er Leila ansah, bemerkte er ihren ängstlichen Blick. Ihre Schultern waren hochgezogen und ihre Stirn lag in Falten. Er hasste es, sie so zu sehen.
    „Aufs andere Dach“, rief Hamish ihm zu, der ihn über seine Schulter ansah und dann in die entgegengesetzte Richtung deutete. Das Gebäude dort war ein Stockwerk tiefer als die anderen.
    Aiden wollte widersprechen und lieber das Dach nehmen, das auf gleicher Höhe lag und damit viel einfacher zu erreichen war, als Hamish fortfuhr: „Vertrau mir.“
    Das hatte er in den letzten paar Minuten ständig getan: seinem ehemaligen Freund, der ihn verraten hatte, vertraut. Würde ihm das irgendwann zum Verhängnis werden?
    Aber etwas in Hamishs

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