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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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sie gewollt hätte, könnte sie nicht bleiben, wo sie war. Früher oder später würden ihre Verfolger sie aufspüren.
    „Ich habe eine Klaustrophobie“, gab sie zu.
    „Es wird nicht lange dauern“, versprach Aiden und zog sie fest an sich.
    Einen Augenblick später verschwand das schwache Licht des Kellers, als ob die Tür zum Tunnel geschlossen worden war.
    „Wohin?“, fragte Aiden.
    „Nimm meine Hand!“, befahl Hamish.
    Sie fühlte, wie Aiden sie mit einem Arm um ihre Taille eng an sich zog, während seine andere Hand vermutlich Hamishs Hand umklammerte. Dann wurde die Luft um sie herum aufgewirbelt, als ob ein heftiger Sturm nahte.
    Angst ergriff sie und sie begann zu zittern. Sie spürte, wie ihr Körper in die Luft gehoben wurde und sie schwerelos und ohne Richtung herumschwebte. Sie klammerte ihre Arme um Aiden, und hielt sich so fest, als hinge ihr Leben davon ab. Sie hatte Angst, ins Bodenlose, in die ewige Dunkelheit zu fallen.
    „Schh“, gurrte Aiden, sein Mund an ihrem Ohr.
    Dann bewegte er seinen Kopf, und seine Lippen strichen über ihre Wange, dann langsam und vorsichtig näherten sie sich ihrem Mund. Sie hätte ihren Kopf wegdrehen können, um seinem Kuss auszuweichen, aber das tat sie nicht. Stattdessen erlaubte sie ihm, seine Lippen gegen ihre zu drücken, und seine Zunge sanft über ihre Lippen gleiten zu lassen, diese zu teilen und in sie einzudringen.
    In der Dunkelheit fühlte sie sich seltsam sicher mit ihm. Mit einem Seufzer neigte sie ihren Kopf zur Seite und drängte ihn zu einem tieferen Kuss. Er gab ihrer Forderung nach. Als seine Zunge gegen ihre streichelte und seine Lippen sich fest auf ihren Mund pressten, zog der Sturm um sie herum in weite Ferne. Alles, was sie jetzt spürte, waren die Liebkosungen seiner Zunge, sein erdiger Geschmack und sein harter Körper, den er an sie drückte, während er sie sicher in seinen Armen hielt. Vergessen war die Tatsache, dass er sie darüber belogen hatte, dass er sie berühren musste, um sie zu tarnen.
    Vielleicht hätte sie nicht so heftig auf diese Offenbarung reagiert, wenn sie nicht von Manus mitten im Akt ertappt worden wären. Sie war zu verlegen gewesen, um an etwas anderes zu denken als die Demütigung, die sie verspürt hatte.
    Aber jetzt spielte all das keine Rolle mehr. Aidens Kuss war so sündig wie zuvor, und dieser verleitete sie dazu, Dinge zu ersehnen, die über einen Kuss und über eine bloße Berührung und selbst über die intimen Berührungen im Massagesalon hinausgingen. Weit darüber hinaus.
    „Ich will ja nicht unterbrechen“, meinte Hamish ironisch, „aber wir können nicht ewig hier bleiben.“
    Leila öffnete die Augen, und spürte die Hitze in ihre Wangen schießen. Warum wurde sie immer überrascht, wenn sie etwas . . .  etwas Verbotenes anstellte? Denn das, was zwischen ihr und Aiden vor sich ging, musste falsch sein: Er war hier, um sie zu beschützen, aber weiter durfte sie ihm nicht vertrauen. Er hatte nur kurze Zeit zuvor Hamish gegenüber bestätigt, dass er seinen ehemaligen Schützling getötet hatte.
    Ernüchtert vermied sie den Blickkontakt mit Aiden und entzog sich seiner Umarmung. Stattdessen studierte sie ihre Umgebung. Sie waren in einer Art Keller oder Höhle angekommen. Reihen von Eichenfässern, die jeweils mit einer Nummer und ein paar Buchstaben gekennzeichnet waren, säumten den riesigen Raum.
    „Wo sind wir?“, fragte Aiden.
    „Im Weingebiet etwa eine Stunde nördlich von San Francisco“, sagte Hamish.
    „Du musst mir erklären, wieso es hier ein Portal gibt, wenn es doch außerhalb der Komplexe keine geben sollte“, forderte Aiden mit fester Stimme.
    Hamish nickte. „Das mache ich auf dem Weg zu unserem Zufluchtsort.“
    Er ging zur Tür, entriegelte und öffnete sie. Dann spähte er nach draußen. „Die Luft ist rein.“
    Neugierig folgte Leila ihm und spürte Aiden hinter sich. Draußen war es sonnig. Sie blickte zurück in die Höhle und erkannte, dass diese in die Seite eines Hügels gebaut worden war, um die natürliche Kühlung durch die Erde zu nutzen, die die Weinfässer auf einer konstanten Temperatur hielt. In der Ferne sah sie mehrere Gebäude, eins, das wie eine Scheune aussah und große Edelstahl-Silos beherbergte, ein anderes, das wahrscheinlich einen Raum für Weinproben sowie Büros enthielt.
    Niemand schien da zu sein.
    Der Feldweg, auf den Hamish sie führte, endete an einer Holzhütte. Drinnen war ein alter Toyota geparkt, der wie der Verlierer in einem

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