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Geliebter Vampir (German Edition)

Geliebter Vampir (German Edition)

Titel: Geliebter Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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wollen den Teufel hi n dern, sich einen Kuß zu holen, der ihm versprochen wurde? Das kann ke i ner. Erst küsse ich dich, danach deine Vampir-Freundin. «
    Ehe Helen es sich versah, packte der Maskierte sie und drückte seine Lippen auf ihre. Er roch stark nach Tabak und Whisky. Wütend stampfte die Ärztin dem aufdringlichen Teufel mit ihrem Schuha b satz heftig auf den Spann. Er schrie. Sie stieß ihn zurück. Zornig hob er die Faust. Helen reckte stolz ihren Kopf hoch.
    » Wagen Sie es, mich zu schlagen « , fuhr sie Maskierten an. » Ich bin Helen Farrar und stamme aus einer alten und angesehenen Sü d staatenfamilie. Sie wollen ein Soldat oder gar Offizier des Südens gewesen sein? Sie sind kein Gentleman. Ein betrunkener Yankee wü r de sich schämen, sich so wie Sie zu bene h men. «
    Der Gescholtene errötete unter dem Ruß im Gesicht. Jäh wurde er nüchtern. Mit Grandezza wich er zurück und verbeugte sich leicht aus der Hüfte.
    » Entschuldigen Sie vielmals, Mylady, ich habe Sie nicht bele i digen wollen. - Vergeben Sie mir meine Kühnheit. « Es war mehr eine Frechheit gewesen als eine Kühnheit. » Soll ich Sie nach Hause b e gleiten oder wohin immer Sie wollen? Ihre Begle i terin auch? «
    » Nein, danke, es genügt, wenn Sie gehen. «
    » Die Straßen sind unsicher. Während des Mardi Gras ist die ga n ze Stadt ein Tollhaus. Es ist allerlei Gesindel unterwegs. Der A l kohol putscht auf und vernebelt die Köpfe. «
    » Das sieht man an Ihnen, Mr. Devil - Herr Teufel « , erwiderte Helen kühl. » Meine Schwester und ich finden uns schon z u recht. «
    Sie legte den Arm um Blanche und spürte die Kälte ihres Kö r pers. Der Mann im Teufelskostüm wurde von seinen Freunden ger u fen, die schon ein Stück weiter weg waren. Seine beiden Begleiter im Krokodilskostüm entfernten sich bereits.
    Der Mann im Teufelskostüm zog sich zurück.
    » Auf ein andermal ! « , rief er. » Vielleicht sehen wir uns in Sta n ton’s Ballhaus, schöne Vampirin. - Miss Farrar « - er ve r neigte sich nochmals vor Helen - » es war mir eine Ehre. «
    Sie war schmerzhaft gewesen. Der » Teufel « humpelte davon. Helen atmete auf. Blanche schaute sie an, grün im Gesicht. Rot leucht e ten ihre Pupillen.
    » Du hast mich beim Bluttrinken gestört. Vielleicht sollte ich deins trinken. - Ach was, die Nacht ist noch lang, die Straßen sind voller Menschen. Ich werde mir andere Opfer s u chen. «
    Helens Herz hämmerte.
    Sie zwang sich zur Ruhe und sagte: » Blanche, was auch immer g e schah, du bist immer noch meine Schwester. Komm mit mir. Wir mü s sen miteinander sprechen. «
    Blanche schaute sie an. Dann nickte sie. Die beiden Schwe s tern, die Tote und die Untote, hängten sich beieinander ein und schle n derten durch das tolle Treiben, als ob alles in Ordnung sei und sie sich umschauen und amüsieren wollten.
     
    *
     
    Helen wusste nicht, wie ihr geschah. Sie musste sich erst ei n mal fassen und ihre Selbstbeherrschung zurückgewinnen, ehe sie mit i h rer Schwester eine Aussprache halten konnte. Schweigend schlende r ten die beiden über den Beauregard Square, wo Ve r kaufsstände sowie Imbi ss - und Amüsierbuden aufgestellt waren und ein unbeschreibl i ches Gedränge herrschte.
    Musik ersch allte von der nahen Bourbon Street, wo es ein Lokal und eine Tanzhalle neben der anderen gab. Schwarz und Weiß feie r ten ausgelassen. Während des Mardi Gras hielt sich sogar der Ku Klux Klan zurück, was die Rass e schranken betraf.
    Noch war es früh. Bleich stand der Vollmond am Himmel, und die ersten Sterne glänzten über New Orleans, dessen Einwohne r zahl von 180.000 sich zur Zeit des Mardi Gras verdoppelt oder sogar ve r dreifacht hatte. Die ganze Stadt war ein Tollhaus, in dem nichts mehr seinen normalen Gang nahm.
    Phantastisch vermummt waren die meisten Feiernden unterwegs. Halbnackte Frauen trugen Federbüsche und Kopfputz aus langen Sta n niolstreifen und Glitzerzeugs, Glitzergewänder und Halb-sowie phantastische Tierkopf-und Vogelmasken. Männer hatten sich als Piraten, Prinzen, Indianer, Soldaten, Teufel, Clowns und Sonstiges kostümiert.
    Die Festkönigin wurde an den Schwestern Farrar vorbeigetr a gen, von tollem Lärm und ihrem Gefolge begleitet. Die dunke l haarige Schöne im Flitterkostüm lachte und warf von ihrem Sän f tenthron mit bunten Pfauenfedern Ku ss hände nach allen Seiten. Ein Sprichwort lautete: Nur die Toten feiern in New Orleans keinen Mardi Gras.
    Doch selbst das war zweifelhaft, denn Blanche,

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