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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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verstehen, warum Christopher zurückbleiben und mit Peter fahren
wollte. Um das Brot zu holen. Es war wirklich alles in Ordnung. Wartet nur, bis
ich Paul sehe. Eigentlich war ich dankbar, daß es nichts Schlimmeres war — das
glaubte ich zumindest einfältig in diesem Augenblick.
    Als es nun um Rasse und Zucht
ging, durfte Christina wieder am Wettbewerb teilnehmen, obwohl Larry
behauptete, sie hätte für den ganzen Tag disqualifiziert werden sollen. Winkie
gewann leicht auch ohne den Anreiz des Brotes, obwohl Larry sagte, es lebe,
zweifellos in der Hoffnung auf Brot. Aber das stimmte nicht ganz; es war ein
hervorragendes Kalb, und Larry hatte darauf geachtet, daß es immer richtig
gefüttert wurde. Christopher wurde zweiter, was er nicht verdiente, denn bis
letzte Woche hatte er sein Kalb nie füttern wollen. Die kleine Ringi wurde mit ihrem struppigen, aber hübschen kleinen
Kälbchen dritte.
    Die Lämmchenschau war immer
sehr beliebt. Die Leute verließen sogar ihre Buden und Stände, um zuzusehen,
wie die Kleinen ihre Lieblinge im Ring vorführten. Die Zwillinge waren
köstlich, und der Oberst versuchte, seine Freude zu verbergen, als sie auf den
ersten Platz kamen. »Und sie haben es verdient«, wie Larry zu Anne sagte. »Die
beiden lieben ihre Lämmchen wirklich und haben sie auch gepflegt. Nicht wie
unser schreckliches Paar mit seinen Kälbern.« Die Ehre wurde wieder etwas
hergestellt, als meine Patience zweite und ihr Freund Mark dritter wurde, und
Anne sagte freundlich: »Weißt du, wenn die Kinder größer werden, sind sie von
Lämmern und Kälbern nicht mehr so begeistert. Christopher und Christina mögen
nur noch Ponys, und du mußt zugeben, daß Pferde interessanter sind... Wußtest
du übrigens, daß sie uns überredet haben, Tiny heute für das Ponyrennen
auszuleihen? Ich war dagegen. Du weißt, wie bockig es sein kann, und ich will
keine Beinbrüche, aber Elizabeth hat erklärt, daß Tiny folgen würde, und da sie
anscheinend eine geheime Absprache miteinander haben, wird es schon klappen.«
    Aber es klappte nicht. Als die
Lämmchenschau vorüber war und das Reiten begann, gab es sofort Ärger. Unsere
und Annes Kinder sind ans Reiten gewöhnt, aber viele Kinder, die heute da waren
und unbedingt reiten wollten, nicht. Es ist mir unverständlich, und ich finde
es traurig, daß heute viele Kinder auf dem Lande die Freuden des Reitens nicht
mehr kennenlernen. Ihre Eltern leben auf kleinen hochproduktiven Milchfarmen,
wo jeder Grashalm zählt und zu Milch, die Milch zu Geld gemacht werden muß.
Weideland für ein Pony gibt es nicht, und daher wachsen viele Kinder auf, ohne
sich an einem eigenen Pony freuen zu können. Natürlich haben unsere Männer
manchmal gemurrt, daß die Pferde ihren Lebensunterhalt verschlingen würden,
aber niemand von uns hat das je ernst genommen oder davon geträumt, unsere
Pferde abzuschaffen. Die Zwillinge konnten kaum laufen, als sie ihre eigenen
Ponys bekamen, und Elizabeths Shetland-Pony war heute ausgeliehen worden.
    Tiny war ein typisches
Shetland-Pony, und den Oberst hatte man oft sagen hören, daß er verrückt
gewesen sei, ein so kleines dummes Pony zu kaufen. Shetland-Ponys sehen für
Kinder ideal aus, sind es aber häufig nicht. Oft sind sie launisch, manche
wirklich böswillig und jederzeit bereit, einen unerfahrenen Reiter auszunutzen.
Der Oberst wollte Tiny wieder verkaufen, aber Anne meinte, man müsse es für
Gerard aufheben, der jetzt ein Jahr alt war, und der Oberst konnte ein größeres
Pferd für seine geliebte Enkelin erstehen. Niemand von uns war heute erstaunt,
als Tiny die vielen Kinder, die um einen Ritt kämpften, gelassen ansah und auf der
Stelle stehenblieb.
    Leider blieb es nicht die ganze
Zeit auf der Stelle stehen. Ab und zu hob es unerwartet seine Hufe und
versuchte auszutreten, und das war ungewöhnlich. Normalerweise biß Tiny - »es knabberte nur ’rum«, wie Elizabeth es nannte —
aber austreten, das war nicht normal. Es war offensichtlich hochmütig und
mochte die vielen Kinder nicht, die auf ihm reiten wollten.
    Der erste Reiter wurde ohne
Umstände auf den Boden geworfen, und der zweite schrie bald laut auf, als Tiny
plötzlich von der Stelle, an der es scheinbar schlafend gestanden hatte,
losschoß und in einen Galopp verfiel, bei dem der Reiter bald auf der Strecke
blieb. Dann beschlossen wir, daß irgend etwas getan werden mußte. Niemand
schien sehr darauf aus zu sein, das nächste Opfer zu werden, bis auf einen
kleinen Jungen, der

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