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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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uns mit dem Kochen abgewechselt. Außerdem bin ich sehr gut im Büchsenöffnen.«
    Tony, die in diesem Moment mit Peter vorbeikam, hörte ihn und rief fröhlich: »Kommen Sie zu uns in die Lehre. Wir spezialisieren uns auf die Bedürfnisse einsamer Junggesellen.«
    »Und auf die Junggesellen selbst«, dachte ich böse, als ich sah, wie sich ein junger Farmer entschlossen dazwischen drängte. Es war zum wahnsinnig werden, daß Peter sofort aufgab. Wenn er natürlich keinen Mumm hatte und die Dinge laufen ließ, dann war nichts zu machen.
     
     

3
     
    Es war ganz unvermeidlich, daß Tony und Oliver Barrett oft zusammen waren, obwohl sie sich auf seinem Fest äußerst zurückhielten. Er tanzte mit mir, mit Larry und mit einem halben Dutzend anderer verheirateter oder unverheirateter Frauen und nur zweimal mit Tony. Aber seine Blicke schweiften ständig in ihre Richtung, und als er mit ihr tanzte, war er ein ganz anderer Mensch, nicht mehr der steife junge Arzt, der für uns seine Pflicht tut — weniger konventionell, jünger, leichter zum Lachen bereit. Aber Tony ist auch so ungezwungen und natürlich, daß sie diese Wirkung auf die meisten Menschen ausübte.
    Das Haus des Arztes lag dem Supermarkt direkt gegenüber, nur durch die staubige Straße und den ebenso staubigen Garten getrennt, den der Vorgänger verzweifelt aufgegeben hatte. Das Sprechzimmer lag an der Ecke des Hauses und war für Tony voll sichtbar, die das Kommen und Gehen bestimmt genau beobachten würde.
    Nicht daß sie darüber mit mir oder jemand anderem gesprochen hätte. Zwei Jahre bei Tantchen hatten sogar Tony Verschwiegenheit beigebracht, und sie wußte, daß bei Patienten eines Arztes absolute Geheimhaltung geboten war. Man hatte jedoch abgemacht, daß Mitteilungen durch den Supermarkt übermittelt werden sollten, wenn er Besuche machte, und Tony wußte normalerweise, wo er sich aufhielt.
    Natürlich merkte sie auch, wenn das Haus an den Herbstabenden dunkel und die Garage leer war, und ebenso selbstverständlich stellte sie sich vor, wie ein junger Mann müde in ein kaltes Haus zurückkommt und beginnt, seine langweiligen Büchsen zu öffnen. Wenn er nicht um 7 Uhr zurück war, schickte Miss Adams sie oft mit einer Mahlzeit hinüber, die im Ofen warmgestellt wurde, und am nächsten Morgen kam er dann, um sich zu bedanken.
    »Herrlich, nach Hause zu kommen und eine Mahlzeit vorzufinden und ein warmes Haus, in dem die Heizung brennt«, sagte er ihnen. »Ein Segen, auf dem Lande Nachbarn zu haben. In der Stadt würde niemand merken oder sich darum kümmern, wann ich nach Hause komme.«
    Alles war sehr heimelig und gefährlich vertraut.
    Nicht daß Miss Adams die Freundschaft auch nur einen Moment lang ermutigt hätte. Sie war kein Mensch, der sich in die Dinge anderer eingemischt hätte, und obwohl wir nie darüber gesprochen hatten, spürte sie, glaube ich, daß ich Peter vorzog. Aber die Telefonabsprache war eine geschäftliche Angelegenheit, und der Bezirk verließ sich auf den Supermarkt, um die Mitteilungen weiterzuleiten. Räumliche Nähe ist ein fruchtbarer Boden für die Liebe, und das läßt sich bei einem attraktiven, warmherzigen Mädchen und einem netten, überarbeiteten jungen Mann kaum vermeiden.
    Außerdem war Tony in mancherlei Hinsicht ein solcher Kindskopf. Sie glühte vor Begeisterung, wenn sie dem Arzt half; sie betete ihn an, weil er sich dem Dienst ihres geliebten Hinterlandes verschrieben hatte. Oliver selbst war kein armer Kerl, aber er half allen armen Kerlen im Bezirk, und nichts hätte Tony besser gefallen können.
     
    Was Peter betraf, so konnte man wirklich nicht sagen, wie es um seine Gefühle stand, wenn er überhaupt welche hatte. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, führte seine Farm gut und geschickt, machte uns ab und zu einen Besuch, ging aber häufiger zu seiner Schwester Alison und schien genauso freundlich und an Tony interessiert zu sein wie immer. Ein äußerst ärgerlicher junger Mann, der einem Rätsel aufgab.
    Alison hat mit mir einmal darüber gesprochen, aber nur einmal. Wir hatten Kaffee getrunken und ein paar herrliche Platten gehört, denn Julian hatte viel Geld, und es gab dort keinerlei Anzeichen für eine Notlage. Plötzlich stellte sie ihre Kaffeetasse hin und fragte: »Susan, hat Tony vor, diesen jungen Arzt zu heiraten?«
    Die Frage kam für mich überraschend, denn Alison ist ein zurückhaltender Mensch. Ich sagte langsam:
    »Ich weiß nicht. Sie scheinen sich anzufreunden, aber sie

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