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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ich es Paul zuliebe getan und nicht wegen der Reize dieses Lebens selbst. Ich sagte langsam, und ich hoffe klug: »Jede Frau, die ihren Mann liebt, ist glücklich, wo er ist«, und dann fühlte ich mich ganz stolz.
    Aber Paul war nicht dumm. Er sagte scharf: »Sei nicht albern, Tony. Natürlich ist Susan hier glücklich, aber sie wäre in der Stadt genauso glücklich geworden. Sie hat dies zu ihrem Leben gemacht, als sie mich heiratete, und jetzt gefällt es ihr, oder zumindest das meiste davon. Sie ist nicht glücklich, wenn von den Kindern Abschied genommen werden muß, oder sie mit einem alten Auto kämpft oder nie in die Stadt gehen kann, wenn es nicht absolut notwendig ist. Das ist die andere Seite dieses herrlichen Lebens.«
    Ich war so erstaunt wie Tony. Dr. Barrett war dankbar, obwohl er es zu verbergen suchte. Ich wußte jetzt, was er vorhatte, auch wenn er nichts verraten wollte. Sobald er Tony ganz sicher hatte, noch besser nach der Hochzeit, würde er das Hinterland verlassen, sie mit in eine Stadtpraxis nehmen und in seinem Beruf vorwärts kommen. Wer konnte ihm deshalb einen Vorwurf machen? Zumindest nicht, weil er ehrgeizig war, höchstens, weil er es verheimlichte und Tony zu gewinnen suchte, bevor er sich offenbarte.
    Wir beschlossen, es unseren Freunden sofort zu sagen. Der Bezirk würde es früh genug erfahren, daher erzählte ich es Larry und Tante Kate, als sie am nächsten Morgen erschienen. Ich konnte offen reden, denn Tony war mit Oliver am Abend vorher zum Laden zurückgekehrt, und die Kinder waren weg. Larry spielte nicht die Begeisterte.
    »Na ja, er ist ein netter Junge; er arbeitet schwer und braucht jemanden, bei dem er sich anlehnen kann. Eine ewige Stütze. Das wird Tony gerne sein.«
    »Aber was passiert, wenn er gleich nach der Hochzeit von hier weggeht?«
    Larry zuckte die Achseln. »Wer wollte ihm das vorwerfen? Er leistet hier eine gute Arbeit, aber das wird ihn nicht befriedigen, wenn er ein guter Arzt werden will. Er sollte in die Stadt gehen.«
    »Und Tony?«
    »Sie muß sich entscheiden. Wenn sie sich für Tiri entscheidet, wird ihr ein bißchen das Herz brechen. Zerstörte Träume und all das. Wenn sie sich für Oliver entscheidet, dann liebt sie ihn wirklich.«
    Kate sagte nichts, und als ich in sie drang, antwortete sie mit ihrer üblichen Schroffheit: »Warum fragst du mich? Ich bin eine alte Jungfer und kann das nicht beurteilen. Ich mag den jungen Mann gerne. Er ist tüchtig, bescheiden und liebenswürdig. Tony wird später entdecken, daß er kein Wundermensch ist, kein selbstloses menschliches Wesen. Damit wird sie sich abfinden. Das müssen die meisten von uns durchstehen.«
    Beides klang nicht sehr beruhigend. Ich sagte: »Ich habe mich immer gefreut, daß Tony hier so glücklich war. Jetzt wünsche ich, sie würde merken, daß manch anderes Leben genau so gut ist.«
    Kate war erschreckend ehrlich. »Dein Fehler, Susan. Deiner und Larrys. Ihr habt mit diesem Leben Kult getrieben. Nichts war unangenehm. Alles machte Spaß. Das hat Tony geschluckt. Als sie herkam, war sie nicht glücklich. Jetzt meint sie, ihr Eldorado gefunden zu haben. Barrett ist so vernünftig, anders zu denken. Das werden sie durchkämpfen müssen.«
    Ich sagte: »Sie haben sich gnädig bereit erklärt, mit der Hochzeit sechs Monate zu warten.«
    »Warum machst du dir dann Sorgen? Kopf hoch, und rede von etwas anderem.« Tante Kate war heute morgen wirklich besonders ermutigend. Von unseren Freunden war niemand übermäßig begeistert. Alle sagten, sie fänden Oliver in Ordnung, aber gleichzeitig machten sie Vorbehalte. Der Oberst sagte: »Er ist ein sehr tüchtiger Mann. Er wird viel erreichen, aber...«
    Anne war liebenswürdig wie immer: »Ich mag ihn gerne. Er ist nett, geduldig, zu allen gleich freundlich, aber trotzdem... « Alison redete überhaupt nicht davon. Sie gratulierte dem Doktor, sagte, er sei ein sehr glücklicher Mann und legte den Arm um Tony mit den Worten: »Und ich hoffe, daß du immer sehr glücklich sein wirst.«
    Sam war etwas ungeschickt. »Ja, Tony, ich hatte immer geglaubt, du würdest einen Farmer heiraten. Jemanden, der im Bezirk bleibt und unser Leben lebt. Aber trotzdem, Barrett ist ein guter Kerl.« Tony sagte schnell: »Aber natürlich werde ich hierbleiben. Das ist auch Olivers Leben. Wie sollte Tiri ohne ihn auskommen?«
    Sam machte ein verlegenes Gesicht; Oliver starrte aus dem Fenster, und ich sagte schnell: »Wir mußten vorher zurechtkommen, und das werden

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