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Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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mir das redlich verdient, verstehst du?«
    »Du bist mit ihr auf der Matte gewesen?«, fragte Lilly staunend.
    »Ja«, sagte er. »Aber glücklicherweise war ich so blau, dass ich es überhaupt nicht mitgekriegt habe. Jedenfalls ist sie sehr großzügig gewesen.
    Ich habe ihr 'ne kleine Story erzählt, dass ich beklaut worden sei, während ich in ihren Armen lag. Da hat sie gleich das Portemonnaie aufgemacht. Siehst du, Lilly, so muss man es machen und nicht anders. Hier, nimm die zweihundert Dollar und lass es irgendwo wechseln. Vielleicht hast du etwas daraus gelernt.«
    »Ja«, sagte sie, »das habe ich. Für ein Mädchen von der Straße gibt es keine Liebe, Ronny. Du bist doch mein einziger, mein bester Freund.«
    »Wenn du es nur einsiehst, Lilly.«
     
    ★
     
    Lilly hatte sich einigermaßen erholt und beruhigt. Vor ihr auf dem Tisch lagen die vierhunderttausend Lire, die Mario ihr geliehen hatte. Während sie das Geld in einen Umschlag steckte, überlegte sie, wie sie es Mario wohl geben sollte. Sie schämte sich ganz erbärmlich und wollte ihn daher nicht Wiedersehen. So beschloss sie, den Umschlag einfach unter Marios Kabinentür hindurchzuschieben.
    Lilly war im Begriff zu gehen, als an die Tür geklopft wurde. Das Mädchen erstarrte.
    Mario! schoß es durch ihre Gedanken. Sie fühlte, wie ihr eine Blutwelle ins Gesicht stieg. Aber sie nahm sich zusammen und versuchte, so ruhig wie nur irgend möglich zu bleiben.
    »Herein!«, forderte sie schließlich mit zitternder Stimme auf. Die Kabinentür wurde geöffnet, und herein trat jene rothaarige Frau, mit der Lilly sich in die Haare geraten war.
    »Sie?«, fragte Lilly verblüfft.
    »Ja, ich. Ich hoffe, ich störe nicht.«
    »Es kommt ganz darauf an, was Sie von mir wollen«, entgegnete Lilly ziemlich schroff. »Wenn Sie die Absicht haben, sich wieder mit mir zu prügeln, dann kann ich auf Ihren Besuch verzichten.«
    »Nein, nein«, entgegnete die Rote. »Das hat sich ja wohl erübrigt. Es geht um Ihren schönen Galan ...«
    »Um Mario? Was haben Sie denn mit ihm zu tun?«
    »Oh, eine ganze Menge«, sagte die Rothaarige. »Ich finde, wir sollten jetzt mit offenen Karten spielen.«
    »Dazu besteht überhaupt kein Anlass«, flüsterte Lilly und machte ein düsteres Gesicht. »Zwischen Mario und mir ist es aus.«
    »Ich weiß«, sagte die Rothaarige lächelnd. »Ich möchte mich aber erst einmal vorstellen. Mein Name ist Anja Jakobs. Vielleicht werden wir irgendwann noch einmal Freundinnen.«
    »Sie und ich?«, fragte Lilly und lachte auf. Sie bog den Kopf in den Nak-ken zurück. »Daran glauben Sie doch wohl selbst nicht, oder?«
    »Wer weiß«, meinte Anja Jakobs mit geheimnisvoller Miene. »Aber lassen Sie sich erst einmal sagen, dass Sie diesen Reinfall mit Mario mir zu verdanken haben.«
    »Ihnen?«, fragte Lilly verwirrt.
    »Ja, mir. Als ich kürzlich in Ihrer Kabine war, habe ich nämlich Ihren Pass genommen und Sie sozusagen auffliegen lassen, meine Liebe.«
    »Ich wusste doch, dass Sie ein Miststück sind!«, fauchte Lilly. »Und Sie wagen es noch, hereinzukommen und mir Ihre Freundschaft anzubieten? Schade, dass ich keine Vase zur Hand habe. Ich würde sie Ihnen ungerührt an den Kopf knallen, Sie Luder!«
    »Hübsch langsam«, sagte Anja.
    »Aufregung schadet vielleicht Ihrem Blutdruck.«
    »Mein Blutdruck ist in Ordnung«, entgegnete Lilly. »Aber wenn Sie nicht bald verschwinden, dann werden Sie kaum mehr Gelegenheit haben, sich um Ihren eigenen Blutdruck zu kümmern, Sie Hyäne!«
    »Also«, sagte Anja, und ihre Stimme klang recht nüchtern, »spielen wir mit offenen Karten. Sie erhofften sich bei Mario das große Geld, nicht wahr? Sie haben es ja tatsächlich geschafft, ihn anzupumpen.«
    »Na und?«, zischte Lilly. »Das ist ja wohl meine Sache! Sind Sie vielleicht mit ihm verlobt oder anderweitig liiert?«
    »Wir sind - Geschäftspartner«, sagte Anja. »Ja, so kann man es ausdrücken.«
    »Ach, Sie stecken in seiner Firma?«
    »Das kann man wohl sagen«, bemerkte Anja grinsend. »Die vierhunderttausend Lire, die er Ihnen gegeben hat, stammen nämlich gar nicht von ihm.«
    »Nicht?«
    »Nein, er hat sie sich wiederum von mir gepumpt!«
    »Aber wie das?«, fragte Lilly. »Ich meine - er muss doch Geld haben.«
    »Er muss gar nicht, Lilly. Er hat genauso wenig wie Sie, wenn nicht noch weniger.«
    »Heißt das, dass ...«
    »Ja, Sie sind ihm genauso auf den Leim gegangen wie er Ihnen. Mario hat die Geschichte mit seinen Eltern ganz einfach

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