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Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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einmal das unbestimmte Gefühl, dass er sich verändert hatte. War seine Miene nicht verschlossener und finsterer als gewöhnlich?
    »Hallo«, sagte sie und hielt ihm prostend das Glas entgegen. »Magst du auch?«
    »Nein, danke!« sagte er. Seine Stimme klang beinahe schroff.
    »Setz dich doch«, bat sie. »Warum bist du denn so missgelaunt, Mario?«
    Die Antwort blieb er ihr schuldig. Aber er setzte sich. Dann betrachtete er sie.
    »Ja, ja, so ist das Leben, Fräulein Schmitt«, sagte er plötzlich.
    Mit einem leisen Aufschrei ließ Lilly ihr Glas fallen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in sein Gesicht.
    »Wie bitte?«, fragte sie. Die Stimme schien ihr nicht mehr gehorchen zu wollen.
    »Ich sagte Fräulein Schmitt«, bemerkte er. »Oder sollte ich vielleicht besser Schampus-Lilly sagen?«
    »Ach Gottchen«, flüsterte sie.
    »Ja, ja«, meinte er. »So schnell ist ein Traum ausgeträumt.«
    »Woher weißt du ...«, fragte sie. Ihre Stimme klang dünn wie die eines Kindes. Mit einem einzigen Schlag waren ihre wunderschönen bunten Träume zerschmettert. Wie ein Häufchen Unglück saß sie jetzt da und starrte auf die Schiffsplanken.
    »Hier«, sagte er und hielt ihr den Pass unter die Nase.
    »Woher hast du ihn?«, stammelte Lilly.
    »Du hattest ihn verloren. Der Zahlmeister gab ihn mir.«
    »Aber ich habe meinen Pass nicht verloren!«, widersprach Lilly.
    »Ist das jetzt wirklich noch so wichtig?«, fragte Mario zurück. »Der Rest war jedenfalls eine Kleinigkeit, meine Beste. Vom Zahlmeister bekam ich ein paar Informationen über dich. Du hast diese Reise gewonnen - ja, gewonnen. Du hättest sie dir ja wohl nie leisten können. Ich bekam sogar deine Adresse, und der Rest war eine Kleinigkeit, wie du dir sicher vorstellen kannst. Ein kurzes Telefonat...«
    »Du hast in Hamburg angerufen?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte er. »Schöne Grüße von deinen Kolleginnen. Grüße an Schampus-Lilly.«
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie nun. »Es tut mir echt leid, Mario. Aber ich ...«
    »Du wolltest mich abkochen, nicht wahr? Es ist dir nur um das Geld gegangen, Lilly.«
    »Nein!«, rief sie. »Nein, nicht nur.«
    »Wie tröstlich, das zu wissen. Hör zu, ich möchte, dass du mir mein Geld zurückgibst. Es ist zwar nicht die Welt, aber ich möchte es zurückhaben, denn aus der Sache mit dem Telex wird ja wohl nichts.«
    »Ja, ja«, stammelte sie. »Du wirst es bekommen, bestimmt.«
    Plötzlich fühlte sie, wie ihr Tränen in die Augen schössen. Ihr war richtig elend zumute. Nicht einmal der Champagner schmeckte mehr. Sie stand auf und taumelte ein wenig.
    »Lügen haben kurze Beine«, sagte Mario. »Und ich hasse Frauen, die mit mir spielen.«
    Wortlos ging sie. Unterwegs begann sie zu laufen. Atemlos und mit tränennassem Gesicht erreichte sie schließlich die Kabine. Ronny lag auf dem Bett, als Lilly eintrat.
    »Sag mal, was ist denn mit dir los?«, fragte der junge Mann erschrocken.
    Da warf sie sich neben ihn. Heftiges Schluchzen schüttelte ihre Schultern.
    »Es ist aus«, stammelte sie. »Es ist aus mit Mario. Aus und vorbei!«
    »Aber warum denn?«, fragte Ronny. »Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist, Lilly?«
    Da richtete sie sich auf. Sie hatte immer geglaubt, besonders stark zu sein. Geweint hatte sie wirklich selten in ihrem Leben, obwohl es dazu ein paarmal gute Gründe gegeben hatte. Aber jetzt überkam das Elend sie mit voller Macht. Noch einmal begann sie lauthals zu schluchzen. Nur langsam gelang es ihr, sich zu beruhigen.
    »Also, Lilly, dann schieß mal los. Was ist denn passiert?«
    »Er hat alles herausgekriegt. Er weiß alles! Angeblich soll ich meinen Pass verloren haben. Den Rest zu erfahren, erforderte nicht besonders viel Mühe. Er weiß, dass ich 'ne Nutte bin. Jetzt will er sein Geld zurückhaben. Du, der lässt mich verhaften, denn das ist doch Betrug! Ist das kein Betrug, Ronny?«
    »Lilly, das Geld kannst du ihm zurückgeben.«
    »Aber ich habe es doch nicht mehr! Es ist doch schon ausgegeben!«
    »Alle vierhunderttausend Lire?«
    »Ja, ich bin gestern Abend noch mit Mario im Spielkasino gewesen. Du ahnst ja nicht, was da so draufgeht.«
    »Okay«, sagte er seufzend. »Dann bekommst du es von mir.«
    »Ja - hast du es denn?«, fragte sie fassungslos.
    »Ich habe von der dicken, süßen Eleonore tausend Dollar bekommen.«
    »Tausend Dollar?«, stammelte Lilly. »Das ist ja der helle Wahnsinn.«
    »Es ist ein Glück und kein Wahnsinn. Bei mir ist das kein Betrug; ich habe

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