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Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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Stimme.
    »Willst du ihn vielleicht nackt auf die Straße jagen?«, fragte Lilly. »Mann, was bist du bloß für 'ne komische Figur. Kein Haar mehr auf dem Kopf, keinen Zahn mehr und auch sonst nicht viel dahinter. Zisch doch ab, Mann, und gröl hier nicht herum.«
    »Wenn jemand schreit, bin ich das, verdammt!«
    Das letzte Wort hatte sie so herausgebrüllt, dass er zusammenzuckte und rückwärts hinausging.
    Daraufhin musste Lilly laut lachen.
    »Du bist gut«, sagte Ronny zerknirscht. »Du kannst lachen. Ich sitze auf der Straße. Wovon soll ich denn jetzt leben?«
    »Du hast doch deine Kundinnen - oder nicht?«, meinte sie mit schief gelegtem Kopf.
    »Die eine kann nicht mehr«, sagte er. »Da ist der Ehemann dahintergestiegen. Und die andere ist zur Zeit in Urlaub. Die dritte ist schwanger.«
    »Von dir?«
    »Nein«, sagte er, »vom Heiligen Geist!«
    »Dann lass dir was einfallen«, meinte sie. »Jetzt zieh kein Gesicht, sondern zieh dich an. Wir gehen zu Oma Schmitz und feiern deine Premiere.«
    »Aber ich ...«
    »Anziehen!«, befahl sie burschikos und warf ihm seine Hose zu. »Wenn du willst, dreh' ich mich auch um.«
    »Darum will ich gebeten haben«, meinte er.
    »Oh, was bist du schamhaft«, sagte sie grinsend. »Glaubst du vielleicht, dass du der erste Mann wärst, den ich nackt gesehen habe? Wenn ich mich mit all dem schmücken würde, was mir schon untergekommen ist, Jungchen, da würde ich als Igel durch die Gegend rennen!«
    »Oder als Stachelschwein!«
     
    ★
     
    Lilly nahm jeweils zwei Treppenstufen auf einmal hinauf zur Mansarde n wohnung, in der Ronald Steinbach lebte. Vor der Tür der ausgebauten Dachwohnung blieb sie schließlich schnaufend stehen. Dan n klingelte sie Sturm. Eine Weile rührte sich nichts bis die Tür schließlich doch geöffnet wurde. Ronny stand im Bademantel da.
    »Lilly - du?«
    »Bist du allein oder hast du Kundschaft?«, wollte die Dirne wissen. Ihr Gesicht war ein einziges Strahlen.
    »Ich bin allein«, sagte Ronny. »Kannst schon reinkommen.«
    Er ging ihr voran in das kleine Wohnzimmer. Es war spärlich möbliert, wirkte aber durch seine schrägen Wände behaglich.
    »Und wie?«, fragte Lilly.
    »Alles Ebbe und Mist«, sagte Ronny tiefsinnig und setzte sich in einen Sessel. »Kautschuk-Johnny hat mich ja rausgeschmissen, und heute kam noch kein einziger Anruf. Übermorgen ist die Miete fällig. Ach, Lilly, es geht mir zur Zeit richtig mies.«
    »Ich habe 'ne Überraschung für dich!«
    »Hast du im Lotto gewonnen?«, fragte er.
    »Gewonnen schon«, sagte sie beinahe jubelnd, »aber nicht im Lotto, mein Süßer!«
    »Wo dann?«
    »In einem Preisausschreiben«, eröffnete sie ihm feierlich. »Wir beide werden verreisen.«
    Ronny sprang auf. Verständnislos starrte er Lilly an.
    »Spinnst du?«
    »Ganz und gar nicht«, erklärte sie. Dann nahm sie ihr Handtäschchen von der Schulter, öffnete es und holte einen Brief heraus.
    »Hier«, sagte sie und reichte ihm den Umschlag. »Lies es selbst. Mann, ich hab' heut morgen gedacht, ich krieg' einen zuviel, als ich das gelesen hab'. Zuerst glaubte ich, es hätte sich jemand einen blöden Scherz erlaubt. Dann hab' ich in dieser Kaffeefabrik angerufen, und die haben mir alles bestätigt. Es ist Wahrheit, Ronny, himmlische Wahrheit! Endlich mal Ferien! Sonne, Meer und Sand!«
    Ronny schüttelte sich.
    »Du bist ja total ausgeflippt«, bemerkte er.
    »Lies endlich!«, kommandierte sie.
    Da faltete er den Brief auseinander und begann lautlos zu lesen. Gespannt beobachtete Lilly ihn dabei: Sie sah, wie er seine Lippen bewegte, dann hob er den Kopf, und seine Augen begannen sich zu weiten.
    »Das gibt es doch wohl nicht!«
    »Doch!«, jubelte sie. »Doch, das gibt es, Ronny! Was sagst du denn dazu? Ist das nicht phantastisch?«
    »Eine Mittelmeerkreuzfahrt für zwei Personen!
    Plötzlich zuckte er zusammen. Er sprang auf.
    »Und du willst mich ... Ich meine, mich willst du mitnehmen?«
    »Na, logo«, gab sie ihm zu verstehen. »Wen sollte ich denn sonst mitnehmen? Ich hab' doch keinen außer dir, du Schafskopf.«
    »So 'ne Reise habe ich mir schon immer gewünscht«, bekannte er mit beinahe verträumter Stimme. »Aber der Kies hat nie gereicht. Was meinst du, was das wert ist?«
    »Was?«
    »Na, die Reise«, sagte er. »Was weiß ich«, erwiderte sie. »Im Grunde ist es mir auch vollkommen egal. Wir werden verreisen, und der ganze Puff kann uns für die vierzehn Tage - na, du weißt schon, was.«
    Er setzte sich wieder.
    »Es

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