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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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allein.«
    »Bitte fahren Sie fort, Sir.« Bret klopfte den Staub von einem mit Chintz bezogenen Stuhl und setzte sich sehr vorsichtig hin. Er wollte sich nicht schmutzig machen.
    Der D.G. saß zurückgelehnt mit übergeschlagenen Beinen, ohne anscheinend die schäbige Umgebung zu bemerken. Das düstere Winterlicht, das durch die staubige Scheibe fiel, war eben ausreichend, das Profil des alten Mannes zu umreißen und Lichtflecken auf die Spitzen seiner blankgeputzten Schuhe zu setzen. »Sollten wir diesem verdammten Martin Pryce-Hughes an den Kragen gehen?«
    »Dem Kommunisten? Hmm.«
    Brets Ton war zu mild, den D.G. zufriedenzustellen. »Diese kleine Zecke, die den Kontakt zwischen Mrs. Samson und

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    diesen Gangstern vom KGB gemacht hat«, sagte er mit Nachdruck. »Sollen wir ihn uns schnappen? Sagen Sie bloß nicht, daß Sie sich darüber noch nie Gedanken gemacht haben.«
    »Ich habe mir schon eine Menge Gedanken darüber gemacht«, sagte Bret in der erstickten Stimme, mit der er sich gegen ungerechtfertigten Tadel wehrte.
    »Sie haben davor gewarnt, ihn allzu bald nach Mrs.
    Samsons Verschwinden zu verhaften. Aber wie lange sollen wir denn noch warten?«
    Bret sagte: »Sehen Sie, Sir …« Der D.G. unterbrach ihn:
    »Jetzt, wo dieser Bursche Stinnes hier ankommt, müssen wir uns überlegen, in welchem Maße wir zulassen wollen, daß Moskau Stinnes und Pryce-Hughes in Verbindung bringt.
    Wenn Stinnes dorthin zurückkehren soll, können wir ja nicht wollen, daß die denken, er hätte Pryce-Hughes an uns verraten, oder?«
    »Nein, Sir. allerdings nicht.«
    »Also dann, um Gottes willen, Mann. Heraus damit! Was denken Sie? Sollen wir uns Pryce-Hughes schnappen und ihn ausquetschen? Es ist Ihre Entscheidung. Sie wissen, daß ich mich nicht einmischen will.«
    »Sie sind immer sehr rücksichtsvoll«, sagte Bret, während er tatsächlich dachte, wie gerne er den D.G. die enge knarrende Treppe hinabstoßen würde, um zu verfolgen, wie sein Chef auf dem öligen Boden der Garage abprallte.
    »Ich bemühe mich, es zu sein«, sagte der D.G. von Brets untertänigem Ton erweicht.
    »Aber es hat sich eine andere Dimension aufgetan. Etwas, womit ich Sie eigentlich nicht belästigen wollte.«
    »Belästigen Sie mich damit«, sagte Sir Henry.
    »Im Sommer 1978 …«, Bret hielt inne und überlegte, wieviel er offenbaren und wie er es formulieren sollte,
    »knüpfte Mrs. Samson … eine Beziehung zu einem Dr. Henry

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    Kennedy.«
    Als Bret wieder innehielt, sagte der D.G.: »Knüpfte eine Beziehung? Was zum Teufel soll das heißen? Ich werde Sie nicht wegen übler Nachrede verklagen, Bret. Um Gottes willen, sagen Sie, was Sie meinen. Sagen Sie, was Sie meinen.«
    »Ich meine«, sagte Bret leise und bestimmt, »daß sie seit ungefähr dieser Zeit, bis sie nach drüben ging, eine Liebesaffäre mit diesem Mann hatte.«
    »O mein Gott!« sagte der D.G. mit einem Laut des Erstaunens, an dem er fast erstickte. »Mrs. Samson? Sind Sie sich dessen ganz sicher, Bret?« Er wartete, bis Bret nickte.
    »Mein Gott.« Angesichts der Bestürzung seines Herrn erhob sich der schwarze Labrador und schüttelte sich. Jetzt war die Luft voller Staub aus dem Fell des Hundes. Bret sah die Körnchen im aufsteigenden Luftstrom das Heizapparats schweben. Gerade noch rechtzeitig vor einem Niesanfall hielt Bret sich das Taschentuch unter die Nase. Als er sich davon erholt hatte, tupfte er sich noch einmal das Gesicht ab und sagte: »Ich bin ganz sicher, Sir Henry, aber das ist noch nicht alles. Als ich anfing, in der Vergangenheit dieses Burschen herumzuwühlen, entdeckte ich, daß er schon seit der Zeit seines Medizinstudiums Parteimitglied ist.«
    »Parteimitglied? Mitglied der Kommunistischen Partei?
    Dieser Typ, mit dem sie ins Bett gegangen ist? Bret, warum zum Teufel haben Sie mir das alles nicht erzählt? Werde ich verrückt?« Er schob sich in seinem Stuhl nach vorne, als versuche er aufzustehen, und sein Hund sah Bret zornig an.
    »Ich kann Ihre Besorgnis sehr gut verstehen, Sir«, sagte Bret in jenem knirschenden amerikanischen Akzent, der ihm bei Bedarf zur Verfügung stand. »Kennedy ist Kanadier. Sein Vater war Ukrainer mit einem Namen, den man auf der englischen Schreibmaschine nicht buchstabieren konnte, und so wurde Kennedy daraus.«

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    »Gefällt mir gar nicht, wonach das riecht, Bret. Haben wir’s in Wirklichkeit mit einem russischen Staatsangehörigen zu tun, der mit einer kanadischen Geburtsurkunde reist? Von denen

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