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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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die hinter mich getreten sind, von der Scheibe zurück.
    »Was ist das?«, fragt Jazz.
    »Lorder«, antworte ich und mir wird schlecht.
Die Sanitäter haben die Lorder gerufen.
Man kann ihnen nicht trauen.
    »Wir müssen von hier verschwinden«, sagt Jazz. »Sofort.«
    Mir ist so kalt. Ich bin von Kopf bis Fuß in Eis gefangen. Mein Levo vibriert, und Jazz nimmt mein Handgelenk, um nach meinem Wert zu sehen.
    4,4.
    Eine Happy Pill war nicht genug.
    »Verdammt, Kyla, was kann ich tun, um dir zu helfen?«
    »Nichts. Es ist zu spät«, sage ich.
    4,1.
    Ich schlinge zitternd die Arme um meinen Körper. Ich hätte ihn auf halten müssen. Es ist alles meine Schuld.
    3,8.
    Ich habe ihn einfach verlassen und da liegen lassen …
    3,5.
    Blutend, sterbend – und ich bin einfach weggelaufen. Ben, mein armer Ben …
    Jazz flucht. »Nein, Kyla, nicht hier und nicht jetzt. Komm.« Er zieht mich zur Hintertür und lässt Ian schwören, niemandem zu sagen, dass wir hier waren.
    »Dass wer hier war?«, sagt Ian. »Ich lasse es euch wissen, wenn ich was über Ben rausfinde«, sagt Ian.
    Jazz trägt mich halb zum Zaun durch das Tor auf den Pfad.
    3,2.
    »Lauf!«, sagt Jazz.
    »Was?«
    »Lauf um dein Leben.«
Vielleicht muss ich das.
    Laufen? Jetzt? Ich schaue auf meine Füße und stolpere vor mich hin, bis ich in ein leichtes Joggen falle. Dann übernimmt der Rhythmus.
    »Schneller!«, ruft Jazz und ich folge ihm. »Ich weiß, dass du schneller rennen kannst.«
    Lauf, als wären die Lorder hinter dir her.
Ich renne los, als wäre jeder einzelne verfügbare Lorder direkt an meinen Fersen, als wollte Wayne Best mich fangen. Ich konzentriere mich nur auf Waynes hässliches Gesicht und neue Energie schießt in meine Füße.
    Jazz nimmt mein Handgelenk: 3,9. »Immer noch schlecht. Los, weiter.«
    Wir rennen und rennen. Jazz atmet schwer, denn er ist die Anstrengung nicht gewohnt. Ich laufe weiter, aber trotzdem kommen die Bilder zurück: Ben – schwer verletzt oder schlimmer. Was ist passiert? Was hätte ich tun können, um es zu verhindern? Nicht zu wissen, was nun mit ihm geschehen wird, wie es ihm jetzt geht, schneidet mir ins Herz. Ich will aufgeben, zusammenbrechen und weinen, aber immer, wenn ich langsamer werde, treibt mich Jazz von hinten an und scheucht mich weiter.
    Bens schöne, sanfte Augen und was er in der Garage durchgemacht hat. Es passt nicht zusammen. Was ist mit dir passiert, Ben?
    Ian wird es für uns herausfinden.
    Ja.
    Lauf weiter.
    Die Krankenwagen und der Van der Lorder sind verschwunden, als wir wieder beim Auto ankommen.
    »Level?«, fragt Jazz.
    Ich sehe nach: »5,2. Wie bist du auf die Idee gekommen, mich zum Laufen zu bringen?«
    Jazz zuckt mit den Schultern. »Hat Ben wohl mal erwähnt.«
    Ben.
    »Lass uns nach Hause fahren.« Jazz steht im Schatten und sieht auf die Straße. »Die Luft ist rein.«
    Ben.
    Als Jazz vor unserem Haus anhält, vibriert mein Levo wieder.
    »Halt durch, Kyla. Komm schon, du schaffst das.«
    Ich schüttle hilf los den Kopf, mein Wert fällt zu schnell.
    »Bereit für den Drachen?«, sagt Jazz.
    Er trägt mich halb zur Tür. Sie geht auf, noch bevor wir sie erreicht haben.
    »Wo zur Hölle habt ihr …«, beginnt Mum und sieht dann mein Gesicht. »Rein, rein!« Jazz hilft mir aufs Sofa.
    Bzzzz…
    3,1.
    Ben …

Höllenqual. Meine ganze Welt besteht nur aus Schmerz, sonst gibt es nichts mehr. Pulsierender, rot tropfender Schmerz. Eine Schraubzwinge presst alles zusammen, was ich bin, alles, was ich war, alles, was ich sein werde.
    Langsam werden andere Dinge greif bar. Der Boden, auf dem ich liege. Stimmen.
Ben …
    Ein Stich in meinen Arm. Wärme strömt durch meine Adern und meinen ganzen Körper. Doch sie nimmt den Schmerz nicht weg – nichts kann ihn verdrängen. Er tritt nur etwas in den Hintergrund. Ich öffne die Augen.
    »Hallo«, sagt Mum und lächelt. »Du bist zurück.«
    »Hm?«, mache ich. Dann wird alles schwarz.
    »Ben! Du bist gekommen!«
    Er lächelt. »Ich konnte doch nicht gehen, ohne mich zu verabschieden.« Er kniet sich hin.
    »Verlass mich nicht …« Tränen laufen über mein Gesicht.
    »Ich kann nicht bleiben, es ist zu spät.« Er lächelt wieder, doch seine Augen sind traurig.
    »Sei stark, Kyla.« Er beugt sich herab, seine Lippen streifen ganz sanft meine: unser dritter Kuss.
    Er weicht zurück, wird unwirklich. Licht scheint durch ihn hindurch.
    »Auf Wiedersehen, Kyla«, sagt er mit leiser Stimme. Seine Worte verklingen in der Stille. Dann ist er

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