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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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bin?
    Beim Abendessen herrscht eine seltsame Stimmung. Mum scheint mich die ganze Zeit anzustarren und bei etwas ertappen zu wollen. Ich soll aufrechter sitzen, meinen Brokkoli essen (der mich, egal, wie sehr ich mich bemühe, würgen lässt) und eine endlose Reihe dämlicher Fragen über die Schule beantworten. Vielleicht will sie mich dazu bringen, einen Fehler zu machen, damit sie mich wieder loswerden kann. Damit sie mich zurückgeben kann, so wie Tori.
    Amy muss für einen Mathe-Test büffeln, und ich springe auf, um den Abwasch zu erledigen. Ich werde alles genau richtig machen. Ich konzentriere mich: die Teller stapeln, die Arbeitsfläche wischen. Jedes Geschirrteil besonders sorgfältig abspülen und …
    »Was ist heute Abend mit dir los?«
    Ich erschrecke mich und stoße dabei ein Glas vom Küchentresen. Es zersplittert auf dem Boden. Die Scherben verteilen sich überall. Mum seufzt und ich hole schnell Kehrschaufel und Besen aus dem Regal.
    »Tut mir leid.« Ich gehe auf die Knie, um die Scherben zusammenzufegen.
    »Kyla, es ist nur ein Glas. Keine große Sache. Und sagst du mir jetzt bitte, was du hast?«
    Ich sehe Mum an, dieses Mal richtig. Sie ist kein Drache, zumindest nicht in diesem Moment. Sie wirkt besorgt, nicht wütend, und sie streckt die Hand aus, um mir aufzuhelfen. »Was ist los, hm?«
    Ich spüre, wie es hinter meinen Augen zu kribbeln beginnt, und blinzle wie wild, aber es hilft nicht.
    »Also?«
    »Ich hasse Brokkoli«, sage ich und breche in Tränen aus. Aber das ist nicht der Grund, warum ich heule. Es ist vielmehr so, dass ich Brokkoli schon gehasst habe, als ich ihn zum ersten Mal probiert habe, hier, vor ein paar Tagen. Sobald er in meinem Mund war, musste ich würgen. Denn mein Körper hat den Geschmack wiedererkannt. Wenn ich Brokkoli also schon immer gehasst habe – auch bevor ich geslated wurde –, dann bin ich kein neuer Mensch, selbst wenn alle anderen das behaupten. Und wenn ich gar kein neuer Mensch bin, ist das, was ich getan habe, immer noch da. Es ist immer noch ein Teil von mir, irgendwo tief in mir versteckt.
    Während mein Gehirn darüber nachdenkt, ist mein Körper mit Heulen beschäftigt, in großen, ruckartigen Schluchzern – fast so, als ob mein Körper und mein Kopf nicht miteinander verbunden wären, als ob sie nicht zusammengehörten. Und ich verstehe nicht, warum.
    Mein Levo vibriert. Mum flucht leise. Sie zieht mich ins Wohnzimmer aufs Sofa, holt Sebastian und macht mir heiße Schokolade. Sie setzt sich neben mich und reibt meine Schultern, während Sebastian auf meinem Schoß schnurrt. Ihr Gesicht ist ein einziges Fragezeichen, aber sie sagt nichts.
    »Ich mache zu viel Ärger, du willst mich bestimmt zurückgeben«, sage ich schließlich in die Stille hinein.
    »Was? Natürlich nicht. Wie kommst du darauf?«
    Ich erzähle ihr, dass Tori zurückgegeben worden ist, und auf ihrem Gesicht zeigt sich keine Überraschung.
    »Tori war das hübsche Mädchen, das mit Ben bei der Show war, oder?«
    Ich nicke. »Was ist mit ihr passiert?«
    Mum zögert.
    »Bitte sag’s mir.«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, antwortet sie, doch ein Teil von mir spürt deutlich, dass sie die gleiche Vermutung hat wie Ben und ich. »Aber Toris Mum muss nicht unbedingt etwas damit zu tun gehabt haben.«
    »Wie meinst du das?«
    »Tori war ziemlich frech. Vielleicht hat sonst noch jemand mitbekommen, was sie gesagt hat, und beschlossen, dass sie ihren Vertrag nicht erfüllt, verstehst du? Sie war nicht
dankbar
genug, eine zweite Chance zu bekommen.«
    »Jemand wie wer? Überwachen mich alle in meiner Umgebung die ganze Zeit über?« Ich sehe nach links und rechts, als hätten die Wände Augen und Ohren.
    »So schlimm ist es nicht, Kyla«, sagt Mum sanft. »Manche geben regelmäßig Berichte ab: deine Lehrer und deine Betreuerin Penny. Und Dr. Lysander, nehme ich an.«
    »Tust du das auch? Und Dad?«
    »Natürlich. Wir haben diesem Teil des Vertrags zugestimmt, als wir Amy und dich aufgenommen haben. Aber mach dir keine Sorgen: Ich würde niemals etwas sagen, das bei irgendjemandem Bedenken wecken könnte. Verstanden?«
    Habe ich mir das nur eingebildet oder hat sie das Wort »ich« im letzten Satz betont?
    »Kyla, hör mal. Ich werde dich nicht zurückgeben. Klar? Das würde ich nicht tun.«
    »Egal, was passiert?«
    »Egal, was passiert, ja. Und Brokkoli musst du auch nie mehr essen.«
    Später in dieser Nacht liege ich im Bett, und Sebastian wärmt mich, indem er sich wie ein langes,

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