Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
Vom Netzwerk:
spüre seinen Atem auf meinem Haar, sein Herz schlägt im Einklang mit meinem, und in diesem Augenblick wünsche ich mir nichts mehr, als für immer hierbleiben zu können.
    Schließlich rückt Ben mit ernstem Gesicht ein Stück von mir ab.
    »Phoebe war 15 – ich habe eine ihrer Freundinnen gefragt. Nachdem sie abgeholt wurde, hat man sie geslated. Aber was ist mit Tori? Sie war 17. Und Gianelli – er war Jahrzehnte älter. Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir müssen etwas dagegen unternehmen«, sagt Ben. Angst steigt in meinem Magen auf. »Und was?«
    »Wir müssen es weitererzählen – zumindest was mit Phoebe passiert ist. Was man mit ihr gemacht hat, ist nicht legal. Andere ahnen vielleicht, dass so etwas geschieht, aber sie
wissen
es nicht, oder?«
    Ich schüttle den Kopf. »Du kannst das nicht weitererzählen! Sonst bist du der Nächste, der verschwindet.«
    »Aber wie soll sich etwas ändern, wenn niemand Bescheid weiß?«
    »Nein«, sage ich.
    »Aber …«
    »Nein!« Ich springe auf und laufe zurück zum Pfad.
    Ben folgt mir. »Kyla, ich …«
    »Nein. Versprich mir, dass du das nicht tust.«
    Wir diskutieren hin und her, doch ich kann Ben letztlich nur das Versprechen abringen, dass er nichts weitererzählen wird, ohne vorher mit mir darüber zu sprechen. Dann laufen wir wieder los, ehe uns jemand einholen kann. Ich renne, bis die Bewegung das Einzige ist, was zählt, und ich über alles oder nichts nachdenken kann – beides ist okay. Als das Ziel mit unserem Bus und Ferguson davor in Sichtweite ist, nehme ich Bens Hand.
    »Hör mal. Komm morgen nach der Schule mit mir mit. Schau dir die Webseiten an, von denen ich dir erzählt habe. Dort reden die Leute über solche Dinge.«
    Er grinst.

Jazz sieht wirklich sauer aus.
    »Welchen Teil von
Erzähl niemandem davon
hast du nicht kapiert?«, knurrt er mit düsterer Miene.
    »Ben hält dicht.«
    Jazz schnaubt. »Das glaube ich, aber darum geht es nicht.«
    »Tut mir leid.«
    »Jetzt bin ich echt nicht mehr sicher, ob ich dich überhaupt noch mit zu Mac nehmen soll oder nicht.«
    Ich zucke mit den Schultern. Meinetwegen muss ich nicht unbedingt zu Mac. Wenn ich es mir genau überlege, kann ich auch gut ohne die Informationen aus seinem illegalen Computer leben. Obwohl ich oft übe, funktioniert mein Pokerface immer noch nicht auf Abruf, wenn mir jemand Fragen stellt. Und ich weiß nicht, ob Ben überhaupt eines hat.
    Amy kommt aus der einen Richtung auf uns zu, Ben aus der anderen. Ich habe Ben gebeten, sich Zeit zu lassen, und bin, so schnell ich konnte, zum Auto gerannt, um Jazz alles zu erklären.
    »Okay. Du entscheidest«, sage ich.
    Jazz seufzt. »Okay, er kann mitkommen. Mac kann sich ja immer noch überlegen, worüber er mit euch sprechen will oder eben nicht.«
    Ich winke Ben zu, um ihm zu signalisieren, dass er zu uns kommen kann. Er erreicht uns gleichzeitig mit Amy.
    Amy schaut ihn erstaunt an. »Na, wenn das nicht Ben ist.«
    Er grinst, und sie grinst zurück, und ich frage mich, ob das nicht der wahre Grund ist, warum Jazz nicht wollte, dass Ben mitkommt. Jetzt, wo sie nebeneinanderstehen, sehe ich, dass Ben ein ganzes Stück größer als Jazz ist. Jazz ist nett, aber er kommt mir ein bisschen wie ein großer Bruder vor. Doch Bens Lächeln und seine Ausstrahlung schlagen alles, was Jazz zu bieten hat, um Längen.
    Jazz legt einen Arm um Amy und küsst sie auf die Wange. »Alle rein!«, ruft er, reißt die Tür auf und schiebt uns Richtung Rücksitz. Ben klettert nach hinten und ich folge ihm. Ich setze mich an die Seite, an der es einen Gurt gibt.
    »Halt dich gut fest«, sage ich zu Ben, als ich ihn verschließe. »Es gibt nur einen.«
    Als wir ankommen und aus dem Auto steigen, blickt Mac fragend zu Ben, doch als er dessen Levo entdeckt, scheint ihm seine Anwesenheit weniger Sorgen zu bereiten als Jazz.
    Jazz stellt sie einander vor, sieht mich an und zuckt schließlich mit den Schultern. Die übliche Männerkommunikation.
    »Wollen wir spazieren gehen, Amy?«, fragt Jazz und streckt ihr die Hand hin. Er sieht Ben an, dann Mac. Noch mehr unausgesprochene Worte. Die Frage auf seinem Gesicht lautet: Sollen wir ihn mitnehmen?
    Mac schüttelt den Kopf. »Ab mit euch zwei Turteltäubchen. Genießt die Sonne. Es gibt wahrscheinlich nicht mehr so viele schöne Tage bis zum Frühling.«
    Sie laufen den Weg Richtung Straße hinab und verschwinden.
    »Kommt rein. Wollt ihr was trinken?«, fragt Mac.
    Ben und ich schütteln

Weitere Kostenlose Bücher