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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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wegfliegen muss, als ich näher komme.
    Â»Danke«, sage ich zu ihr. »Jetzt bin ich da, wo du mich haben wolltest. Was nun?«
    Sie starrt mich eindringlich an und dreht den Kopf. Dann sieht sie hinter mich und erhebt sich in die Luft. Die Eule fliegt über die Baumwipfel und verschwindet aus meinem Blickfeld.
    Â»Was soll ich mit dir machen, hm?«
    Ich fahre herum.
    Wayne, der Maurer.
    Ich zwinkere ungläubig.
    Â»Sind Sie mir gefolgt?«, frage ich und weiche zurück.
    Â»Ja, bin ich.« Er grinst, aber es ist mehr ein Zähnefletschen, denn seine Augen sind kalt. Er kommt auf mich zu.
    Ich weiche weiter zurück und will mich drehen, um wegzurennen, aber mein Fuß verfängt sich in einer Wurzel.
    Wayne ist schneller bei mir, als ich erwartet hätte. Seine Hände greifen nach meinem Arm und verdrehen ihn und er presst mich gegen einen Baum.
    Â»Heute ist niemand hier, der dir helfen kann«, flüstert er mir ins Ohr und reißt an meinen Kleidern. Ich schlage um mich.
    Â»Du dummes Ding. Jetzt hab dich mal nicht so. Ich weiß doch, dass du es willst. Außerdem wirst du vor Aufregung eh nur ohnmächtig, wenn du hier einen Aufstand machst. Vielleicht …
stirbst
du sogar.«
    Er reißt an meinem Haar und zieht meinen Kopf zu sich.
    Muskeln erinnern sich, mein Instinkt übernimmt. Ich spanne mich nicht mehr an und höre auf zu kämpfen.
    Â»So ist’s brav.« Er beugt sich zu mir und küsst mich brutal, er zwingt mir seine Zunge in den Mund, bis ich würgen muss. Ich drehe mich leicht und ramme ihm mit voller Wucht mein Knie zwischen die Beine.
    Und etwas …
platzt
. In meinem Inneren.
    Fast hörbar – ein Riss, ein Spalt. Ein dünner Lichtstrahl dringt an einen Ort, der zuvor unerreichbar war.
    Die Mauer.
    Wayne flucht und taumelt zurück. Dabei klammert er sich immer noch an meinen Haaren und meinem Arm fest und zieht mich mit sich.
    Â»Slater-Schlampe! Dafür wirst du bezahlen«, knurrt er.
    Das glaube ich nicht.
    Er ist einen Kopf größer und vielleicht doppelt so schwer wie ich. Aber meine Muskeln wissen, was zu tun ist.
    Ich schlage um mich.
    Es ist schnell vorüber.
    Ich trete zurück. Der Mann, der es gewagt hat, mich anzufassen, liegt jetzt blutend auf dem Boden. Sein Kiefer ist zertrümmert, Blut strömt aus einer Wunde an seinem Kopf. Ist er … ist er tot?
    Ich nähere mich und habe Angst, es herauszufinden. Ich beuge mich über ihn, doch ich will ihn nicht berühren. Aber ich zwinge mich, meine Hand an seinen Hals zu legen, um seinen Puls zu fühlen.
    Seine Augen gehen auf. Ich springe zurück, aber seine Hand erwischt meinen Knöchel. Ein Schrei entfährt meiner Kehle und ich versuche mich mit aller Macht loszureißen. Ich trete mit dem Fuß, aber seine Hand krallt sich wie eine Schraubzwinge um meinen Knöchel. Schließlich greife ich nach unten und biege mit Gewalt seine Finger zurück, bis ich wieder frei bin, und renne los.
    Ich hetze kopf los querfeldein durch den Wald. Zweige schlagen mir ins Gesicht, und meine Füße stolpern über Wurzeln, aber ich laufe, so schnell ich kann, bis ich endlich auf einen Pfad stoße.
Der
Pfad, ja, er ist es. Von hier bin ich gekommen – ich erinnere mich wieder. Mein Verstand übernimmt abermals die Führung über meine Beine und lässt sie langsamer werden.
    Mein Levo steht bei 6.
    Mein Kopf dröhnt, meine Hände zittern und meine Füße stolpern.
    Â»Was habe ich getan?«, flüstere ich den Bäumen zu. »Wie?«
    Pst.
    Â»Wer hat das gesagt?«
    Ich fahre herum, aber ich bin allein.
    Irgendwo in mir drin werde ich ruhig. Eine neue Mauer entsteht und blockiert das, was mein Levo mit meinen Gedanken und Gefühlen verbindet – und sie ist massiv.
    Â»Was habe ich getan?«
    Aber meine Fragen lösen sich in Nichts auf, sobald ich sie formuliert habe.
    Lass es
    Wieder fahre ich herum, doch da ist niemand. Die Stimme ist in meinem Kopf. Sie ist die ganze Zeit dort gewesen.
    Â»Wer bist du? Bist du Lucy?«
    Nein! Diese jämmerliche Heulsuse ist verschwunden, für immer. Ich bin … du. Dein altes Ich.
    Â»Was willst du?«
    Ich will uns vereinen.
    Â»Nein.«
    Du hast keine Wahl.
    Â»Nein!«
    Ich sacke in mich zusammen und falle auf den Boden.
    Der Eindringling in mir zieht an einem Stein. Der Riss in der Mauer weitet sich, Zement bröckelt und Ziegelsteine fallen. Der ganze Turm

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