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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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»Warum willst du nicht einfach warten, bis du 21 bist? Das ist gar nicht so lange, wenn man sich sicher sein kann, dass man danach weiterlebt, oder?«
    Aber Ben ist völlig begeistert von der Möglichkeit, sein Levo früher loszuwerden. Mein Magen dreht sich und mein Levo vibriert: 3,9 diesmal.
    Â»Verdammt«, sagt Aiden. Ben hält mich wieder in seinen Armen und wiegt mich vor und zurück.
    3,7.
    Â»Kyla, es ist okay, alles wird gut«, flüstert er mir ins Ohr und streicht über mein Haar. Aber alles, woran ich denken kann, ist
Schmerz
…
    Wie in Trance bekomme ich mit, dass Aiden den Raum verlässt und Sekunden später wieder zurück ist.
    Â»Nimm eine von denen«, sagt er und hält mir eine Pille und ein Glas Wasser hin. Ich schüttle den Kopf und im selben Moment brummt mein Levo wieder ziemlich laut. Der Wert fällt immer noch, mein Kopf dreht sich, mein Blick verschwimmt …
    Aiden nimmt mein Gesicht in seine Hände, und bevor Ben oder ich reagieren können, schiebt er mit einer Hand meinen Kopf zurück und steckt mit der anderen die Pille hinten in meine Kehle. Ich würge und huste, aber sie rutscht runter.
    Â»Warum hast du das getan?«, schreie ich.
    Â»Ich wollte keinen Krankenwagen rufen. Denk an Mac.«
    Ich huste wieder und würge immer noch an der Pille, die schmerzhaft auf ihrem Weg durch meine Speiseröhre stecken geblieben ist.
    Â»Trink das, es hilft«, sagt Aiden und hält mir das Glas hin. Ich nehme es und schlucke das Wasser, aber noch bevor die Pille richtig unten ist, steigt mein Level wieder. Es hat also nichts mit der kleinen weißen Pille zu tun, sondern nur mit der Wut, die durch meine Adern fährt.
    Â»Was ist das? Was musste ich da schlucken?«
    Aiden schaut mich verwundert an: Ich sehe, wie er versucht, die Situation zu verstehen. Das Mädchen ist geslated, ihr Levo-Level ist gefallen. Jetzt ist sie wütend und der Wert sollte eigentlich weiter fallen. Warum ist sie nicht bewusstlos?
    Kyla ist anders.
    Â»Was hast du ihr gegeben?«, fragt Ben.
    Â»Es war nur eine Happy Pill«, sagt Aiden. »Sie wirkt ähnlich wie die Spritzen aus dem Krankenhaus. Die RT haben den Wirkstoff in Pillenform gebracht.«
    Ich ergänze den Rest im Kopf: Sie haben die Tabletten entwickelt, um an gekidnappten Slatern herumzuexperimentieren. Sie sind genauso schlimm wie die Regierung. Und obwohl Aiden sagt, dass er nicht zu den Terroristen gehört und nichts mit ihnen und ihren üblen Methoden zu tun hat, trägt er ihre Tabletten mit sich rum.
    Â»Behalte sie. Falls du sie brauchst«, sagt er jetzt und hält mir ein Fläschchen mit Pillen hin.
    Â»Ich will sie nicht«, antworte ich. »Und ich will nichts mit dir zu tun haben.«
    Aiden seufzt. »Hör mal, Kyla – ich kann dich nicht zwingen, uns zu helfen, wenn du das nicht willst. Ich glaube, jetzt musst du erst mal über alles nachdenken, okay? Mac kann sich jederzeit bei mir melden, falls du mich noch mal treffen willst.«
    Er dreht sich um und will gehen.
    Â»Warte mal«, hält Ben ihn auf. »Vielleicht kann ich helfen. Bin ich auch auf dieser Webseite?«
    Â»Willst du das wirklich wissen?«, fragt Aiden.
    Ben nickt.
    Â»Bist du dir sicher?«, frage ich. »Ich dachte, du …«
    Er nimmt meine Hand. »Ja«, sagt er, obwohl er nicht mehr so überzeugt aussieht.
    Aiden setzt sich wieder an den Computer und gibt ein: männlich, 17, braunes Haar, braune Augen. Sie sehen Seite um Seite durch: doch kein Treffer. Noch nicht mal annähernd.
    Â»Schande«, sagt Aiden. In Bens Blick liegt eine Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung: weil er MIA nicht helfen kann? Oder vielleicht, weil
ihn
niemand vermisst.
    Aiden wendet sich zum Gehen. Ben folgt ihm, um sich zu verabschieden.
    Ich starre auf den Bildschirm und drücke auf
Zurück
, bis Lucys Gesicht wieder erscheint und den Bildschirm mit einem breiten Grinsen erfüllt. Ein Klick auf
Gefunden
würde genügen, um alles zu ändern. Für immer.
    Aber so viele Dinge hängen an meiner Entscheidung. Ich habe furchtbare Angst, dass dieser Klick nur dazu führen würde, dass mich die Lorder abholen und in einen ihrer schwarzen Vans werfen. Dass ich verschwinde und mit mir etwas gemacht wird, gegen das das Slating ein Kinderspiel ist. Und ich habe Angst, dass, wer auch immer nach Lucy sucht, enttäuscht ist, wenn er mich sieht, oder ich selbst

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